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Opel Karl 2015 - 2019
Die erste Generation des Karl Kleinwagens von Opel wurde von 2015 bis 2019 vom Band gelassen. Seine Bewertung kann sich sehen lassen, die Fahrer gaben dem City-Flitzer im Durchschnitt 3,7 von fünf möglichen Sternen. Zu diesem Ergebnis kommt aber bisher nur eine überschaubare Anzahl von zwölf Erfahrungsberichten. Die Bewertungen und Erfahrungsberichte werden von Menschen geschrieben, die als Fahrer oder Fahrzeughalter bereits persönliche Erfahrungen mit dem Karl Kleinwagen gemacht haben. Für das Karl-Modell von Opel haben wir neben den Erfahrungen auch drei Tests mit Bewertungen von Experten gesammelt. Das sind Redakteure, die für große Auto-Magazine schreiben und deren Expertise wir hier teilen dürfen. Das heißt, du kannst dich zusätzlich mit Hilfe von insgesamt drei Berichten informieren und dir deine eigene Meinung über den Kleinwagen bilden. In den Tests erfährst du viel über Updates, Facelifts sowie die unterschiedlichen Ausstattungsvarianten.
Du kannst zwischen Benzin oder Gas als Antrieb wählen.
Nach Meinung unserer Fahrer ist der 1.0 (75 PS) die beste Maschine, denn er wurde mit 3,8 von fünf Sternen belohnt. Zudem bietet er mit 75 PS auch zeitgleich eine typische Motorleistung. Der Miniklassewagen ordnet sich in allen Varianten in der Schadstoffklasse EU6 ein und überzeugt damit in puncto Umweltfreundlichkeit. Auch die CO2-Emissionen spielen in Bezug auf die Umwelt natürlich eine Rolle. Sie variieren zwischen 94 und 118 Gramm pro 100 Kilometer.
Noch Fragen? Dann klick dich ruhig nochmal durch unsere Testberichte. Falls du dich für den Opel entscheiden solltest, dann schreib hier gerne über deine Erfahrungen mit dem Kleinwagen.
Opel KARL Schrägheck (2015–2019)
Am Anfang steht die Ernüchterung. Nein, der Opel Karl kommt nicht so aufgehübscht und extrovertiert daher wie etwa sein lebensfroher Verwandter Adam. Karl mag es dezent. Der rund 3,60 Meter lange Fünftürer fällt im Verkehr nicht auf; keiner hat etwas an seinem Design auszusetzen, aber eben auch nicht wirklich etwas zu loben. Der angepeilten Zielgruppe dürfte die Schlichtheit aber gefallen, suchen sie doch bisweilen nur einen Nachfolger für den verblichenen Opel Agila oder ein Pendant zum ebenfalls nüchtern gestylten Volkswagen Up!. Womit wir bereits bei Teil zwei der Betrachtung wären, nämlich der praktischen Seite der Karosserie. Da kann der Karl punkten. Mit vier Türen, großzügigen Einstiegen und einer niedrigen Ladekante macht der neue Opel von Beginn an eine gute Figur. Etwas unschön ist allerdings, dass ausgerechnet bei einem Stadtauto die Einstiegsschweller unverkleidet daherkommen und binnen Jahresfrist zerkratzt sein dürften. Eine Abdeckfolie hätte dieses Problem behoben, genauso, wie die Abstimmung der Heckklappenlifter optimiert werden könnte, denn die Klappe schwingt nur äußerst widerwillig ihrem Anschlag entgegen, was insbesondere bei Regen nervt, wenn man möglichst schnell die Einkäufe verstauen möchte.
Neue Qualität
Kleinigkeiten, die den grundlegend positiven Eindruck vom Karl nicht zu schmälern vermögen. Einmal Platz genommen entfährt einem das sprichwörtliche Opel „O“ beim Anblick des Innenraumes. Die gelieferte Qualität, vor allem im Bereich der Armaturentafel, lässt vergessen, dass man eigentlich in einem Low-Budget-Car unterwegs ist. Wie bei einem Premium-Produkt klicken die Drehregler und Schalter und auch das Instrumentenkombi mit Drehzahlmesser sieht nicht so aus, als wäre es von der ganz billigen Sorte. Etwas unschön dagegen die Haptik der Türverkleidungen und der Schalttafel. Der speckige Kunststoff erweist sich zudem als nicht besonders kratzfest. Ein weiteres „O“ entfährt einem dann bei dem Studium der Ausstattung. Mit ein paar Euro extra kann der Kunde den Opel Karl in ein regelrechtes Luxusauto verwandeln. So gibt es eine Lenkrad- und eine Sitzheizung, sowie ein Multifunktionslenkrad samt Tempomat. Und als ob das noch nicht genug der Güte wäre, lässt sich auch noch ein Spurhalteassistent bestellen. Respekt, so viel gab es in einem A0 Klasse Auto noch nie im Angebot. Doch Karl kann noch mehr. Die Opel Techniker haben erkannt, dass gerade bei Stadtwagen die Integration des Smartphones in das Auto eine immer wichtigere Rolle spielt und bieten Apples Car Play als Option an. Das Handy wird damit zum Dreh- und Angelpunkt des großen mittleren Bildschirms auf dem der Fahrer dann Navigation, Musik oder Telefon völlig risikofrei und ohne Gefahr für den Führerschein bedienen kann. Später kommt noch ein WLAN-Hotspot für sieben Endgeräte, etwa die Tablets der Fondpassagiere, sowie ein Online Sekretär „on Star“ hinzu. Mit ihm kann sich der Karl Fahrer per Knopfdruck über Restaurants oder Hotelangebote auf seiner Route informieren lassen. Wohlgemerkt sprechen wir nicht über eine neue S-Klasse, sondern über einen Kleinwagen.
Ohne besondere Vorkommnisse: das Fahrerlebnis
Mit dem Opel Karl debütiert auch die Saugversion des 1,0 Liter Dreizylinder Benziners. 75 PS reichen, um den rund 950 Kilogramm schweren Kleinwagen in Schwung zu bringen. Im Stadtverkehr gelingt das sogar recht ordentlich und selbst bei Touren über Land bietet das Motörchen guten Durchzug, ohne den Insassen über Gebühr auf die Nerven zu gehen. 170 km/h läuft der Karl, wenn er muss, und er vermittelt selbst dabei nicht den Eindruck, in einem Billig-Auto zu sitzen. Das Fahrwerk ist erstaunlich gut, pariert auch zu schnell genommene Kurven oder plötzliche Ausweichmanöver. Und, weil inzwischen selbst in dieser Fahrzeugklasse eine Servolenkung selbstverständlich ist, lässt sich der Karl in der Stadt mühelos rangieren. Wem das Lenken immer noch zu schwer geht, der hat mit der „City“ –Taste die Möglichkeit, die Lenkkräfte nochmals zu verringern- Elektronik sei Dank. Doch es gibt auch negative Einträge in Karl’s Zeugnis. So fehlt eine Automatik ebenso im Programm, wie ein alternativer Antrieb und warum es weder eine Anhängerkupplung noch die Erlaubnis zur Montage einer Dachbox gibt, erschließt sich dem Kunden auch nicht so recht, denn einen so klapprigen Eindruck vermittelt die Karosserie eigentlich nicht. Daneben fehlt eine Start/Stopp-Einrichtung, mit der sich der bestenfalls durchschnittliche Verbrauch von rund 6 Litern vor allem im Stadtverkehr noch reduzieren ließe. Petitessen zwar, aber selbst die qualifiziertesten Diener haben bisweilen ihre Schwächen. Am Ende überwiegt aber der positive Eindruck, der maßgeblich von der guten Anbindung des Telefons und der guten Ausstattung geprägt wird, sodass der Opel Karl es vermutlich ganz nach oben schaffen wird.
Fazit
Dem Opel ist mit dem Karl ein solides Automobil gelungen. Fahreigenschaften und Qualität brauchen sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken, in Sachen Connectivity ist der Rüsselsheimer sogar führend. Das schichte Design tut der Begeisterung für das Auto keinen Abbruch, denn schließlich erwartet man ja auch von seinem Personal eher gedeckte Kleidung, als ein schrilles Outfit.
Pro
Gelungene Motor/Getriebe-Kombination, hohe Fahrsicherheit, attraktive Individualisierungsmöglichkeiten, gutes Preis/Leistungs-Verhältnis.
Contra
Kein Start/Stopp-System lieferbar, keine Automatik im Angebot, weder Dachträger noch Anhängerkupplung lieferbar.
Technische Daten Opel Karl 1.0
Länge/Breite/Höhe: | 3.67/1,60/1,47 m |
Radstand: | 2,38 m |
Wendekreis: | 9,5 m |
Leergewicht: | ab 939 kg |
Zuladung: | 375 kg |
Anhängelast (gebr./12 %): | keine Anhängerkupplung lieferbar |
Kofferraumvolumen: | 195-940 l |
Tankinhalt: | 32l |
Fahrleistungen Benziner 1,0
1,0: Leistung: 55 kw/75 PS, max. Drehmoment 96 Nm bei 4.500/min, 0–100 km/h in 15,5 s, Spitze 170 km/h; Testverbrauch 6,0l S/100 km, CO2-Ausstoß (Werksangabe) 104-99 g/km; ab € 9.500,-. |
Amsterdam, 3. Juni 2015 - Das ist mal eine klare Ansage: "Wir haben auf ausladende Blechformen und unnötigen Schnickschnack verzichtet. Denn das hätte nur viel Geld gekostet. Das Geld haben wir lieber in den Motor gesteckt." Ein Auszug aus der Werbekampagne für den Karl, das neue kleinste Mitglied der Opel-Familie? Falsch. So bewarb Opel anno 1964 den Kadett A. Doch auch der Karl will durch Unaufgeregtheit und sachliches Auftreten punkten. Gilt für ihn ebenfalls der Slogan von damals: Kurz gesagt O.K.? Alle lieben Kalle Kommen wir zunächst zur wichtigen Frage: Warum ausgerechnet Karl? Opel-Chef Karl-Thomas Neumann sitzt der Schalk im Nacken, wenn er an das neueste Modell seiner Firma denkt: "Wir wollen wieder etwas frecher sein" lautet Neumanns Ansage mit Blick auf den Karl. Namensgeber ist aber nicht Neumann, sondern der im Jahr 1869 geborene älteste Sohn von Firmengründer Adam Opel. Besagter Karl schrieb sich später im Stil der Zeit mit C, auch aus Köln wurde im Kaiserreich Cöln. Für Opels geplante Modelloffensive sind noch Namen frei, denn Karl hatte vier Brüder: Wilhelm, Heinrich, Fritz und Ludwig. Nur nicht übertreibenPassend zum konservativ klingenden Namen ist auch das Äußere des Opel Karl betont sachlich gehalten. Aus gutem Grund, denn der stets fünftürige Karl soll den Gegenpol zum fast schon übertrieben modischen Adam darstellen. Am auffälligsten sind beim Karl noch die beiden Blechfalze in der Seite und die extrem auffällige Lackierung in Kiwi-Grün (kostet 460 Euro, aber Sie finden Ihr Auto immer wieder!). Der Rest ist pragmatisch: große Spiegel, große Scheinwerfer, große Blinker. Ein Blick auf die Abmessungen: Mit 3,67 Meter ist er sieben Zentimeter kürzer als sein Vorgänger Agila und exakt so lang wie der erste Corsa von 1982.
Der Opel Karl startet mit 9.500 Euro ein Rennen auf Renault Twingo, Peugeot 108 oder Fiat Panda. Mit nur einem Motor und vorerst einem Getriebe im Angebot fällt die Wahl sehr leicht.
Opel lässt mit dem neuen Modell Karl am 20. Juni eine echte Kampfansage von der Kette. Kleinstwagen-Händler von VW Up, Hyundai i10 oder Kia Picanto dürfte das gar nicht passen. Denn mit einem Einstiegspreis von 9.500 Euro und nur einem Motor im Angebot fällt schon die Wahl wesentlich schneller aus, als bei so manchem Konkurrent. Natürlich werden sich nur die wenigsten Kunden einen nackten Karl in die Hofeinfahrt stellen. Doch sowohl der mittlere als auch ein voll und damit auch gut ausgestatteter Karl fällt mit einem Preis von 10.650 beziehungsweise 12.900 Euro nicht sonderlich negativ ins Gewicht. Für den komplett ausgestatteten Neuling werden maximal 15.395 Euro fällig. Wer in diesem Segment auf der Suche nach einem möglichst günstigen Cityflitzer ist, wird sich aber weder für das Schiebedach, noch die Sitzheizung oder eine der acht Spezialfarben für 460 Euro entscheiden müssen. Die kostenlose Farbe Weiß, oder das 160 Euro teure Mohn Rot lassen den 170 Kilometer pro Stunde schnellen Opel nicht minder schick aussehen.
Überhaupt zeigt der 939 Kilogramm schwere Fünftürer, dass sich auch auf einer Länge von nur 3,68 Metern ausreichend Raum für fünf Personen und ein wenig Handgepäck schaffen lässt. Er ist zwar einen knappen Zentimeter kürzer als sein damit großer Bruder Adam, doch hat sich das Karl-Designteam mit designverschuldeten Raumeinbußen zurückgehalten. Und wenn die drei Hinterbänkler nicht gerade Kugelstoßer oder Hochspringer sind, darf die Fahrt ruhig länger dauern. Sollte die Rückbank mal nicht vollbesetzt sein, lässt sich der mit 206 Litern tatsächlich genau mit zwei Handgepäcks-Trolleys zu füllenden Kofferraum durch ein Umklappen der Rückbank auf 1.013 Liter erweitern.
Dass von einem sogenannten A-Segment-Modell keine Sprintzeiten oder sonstige Fahrdynamische Bestleistungen zu erwarten sein dürfen, ist klar. Mit seinen 15,5 Sekunden bis Tempo 100 liest sich der kleine Rüsselsheimer allerdings träger, als er es in der Stadt wirklich ist. Dank seiner per Knopfdruck noch leichtgängigeren Lenkung und des auf den Stadtverkehr abgestimmten Fünfgang-Getriebes, liegen die gewünschten und eigentlich auch nur erlaubten 50 Kilometer pro Stunde ruckzuck an. Die Drehzahl sollte während der Fahrt jedoch nicht nennenswert und vor allem nicht oft über die 3.000er-Markierung getrieben werden, da ansonsten das Dreizylinderorgeln allzu schnell das Nerven beginnt. Wird sich an der sehr eilig gen fünften Gang hochschnellenden Schaltwahlhilfe orientiert, wird dies eher selten passieren bis gar nicht. Ein automatisiertes Schaltgetriebe, wie es schon beim Adam oder auch Corsa erhältlich ist, dürfte opeltypisch in ein paar Monaten in der Aufpreisliste zu finden sein.
Wer einen anderen, als den 1,0 Liter großen und 75 PS starken Benzinmotor bekommen möchte, kann das natürlich auch - allerdings nicht im Chassis eines Opel Karls. Der steht mit genau einem, sprich diesem Motor zur Wahl. 95 Newtonmeter und ein Normverbrauch von 4,3 Litern auf 100 Kilometern wirken dabei nicht nur auf dem Papier gering. In Kombination mit dem 32 Liter großen Treibstofftank lassen sich aber, auch mit vollbesetztem Wagen und dem einen oder anderen Gasstoß locker über 500 Kilometer am Stück realisieren. Bei normalem Gebrauch würde dies rund zweieinhalb Tankfüllungen oder knapp 100 Euro pro Monat bedeuten.
Für das Wohlbefinden im Innenraum sorgen unter anderem eine Lenkrad- und Sitzheizung, Klimaautomatik, Parkhilfe und eine ansprechende, wenn auch plastiklastige, Materialverwendung. Auf den Punkt gebracht: Es spiegelt, klappert oder scheppert nichts. Alles ist dort, wo es hingehört. Mit der Einführung des Komfortdienstes Opel OnStar findet sogar ein Hauch Oberklasse den Weg ins kleinste Segment. Fahrer und Passagiere können 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr den neuen Online- und Service-Assistenten erreichen. Gleichzeitig wird der Karl dank dieser Neueinführung zum mobilen 4G/LTE WLAN-Hotspot für bis zu sieben Endgeräte. Opel Group-Chef Karl-Thomas Neumann bringt es auf den Punkt: "Kurz, knackig, charaktervoll - der Name Karl spiegelt seine Stärken wider. Er ist das ideale Auto für preisbewusste Kunden, die Alltagstauglichkeit mit Komfort und modernen Technologien verbinden möchten."
Opel KARL Schrägheck (2015–2019)