B-Klasse Mercedes - Aquaplaning
Seit 3 Monaten bin ich Besitzer eines B-Klasse Mercedes. Das Fahrverhalten auf trockenen Strassen ist top. Bei Regen, oder auch nassen Strassen, neigt der Wagen in Kurvenfahrten jedoch zum Ausbrechen. Das Verhalten ist so als ob das innere vordere Rad für den Bruchteil einer Sekunde abgebremst würde, mit dem Effekt, dass der hintere Teil des Wagens ausbricht. Da dies auch bei relativ geringen Geschwindigkeiten passiert fürchte ich, dass u.U. sich um ein Problem des Stabilitätsprogramm handelt. Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht. Gibt es hierzu eine Lösung?
Eher ungewöhnlich, weil das ESP eigentlich völlig anders funktioniert:
Droht das Heck instabil zu werden oder gar nach außen auszubrechen, dann wird das kurvenäußere Vorderrad leicht abgebremst, das bewirkt einen entsprechenden Gegenkraft auf das Heck.
Droht der Vorderwagen nach außen auszubrechen, weg zu rutschen, dann wird das kurveninnere Hinterrad leicht abgebremst, was eine entsprechende Gegenkraft auf den Vorderwagen ausübt.
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Das kurveninnere Vorderrad bzw. kurvenäußere Hinterrad wird nur dann angebremst, wenn man "am Ende" der Kurve, genauer dem Kurvenscheitelpunkt, die Lenkung zu schnell wieder zur Mittellage (Geradeausfahrt) zurückdreht, "die Lenkung aufmacht".
Damit wird die Pendelbewegung, genauer die Geschwindigkeit des "Zurückpendelns" der Karosserie reduziert, wenn die Fliehkraft durch das zu schneller "aufmachen" zu schnell reduziert wird und ein "Überpendeln" der Karosserie zur anderen Seite zu vermeiden, zumindest stark einzuschränken.
Der Effekt des bekannten Elchtest, dass nach einem schnellen Ausweichen nach links, das Fahrzeug unkontrolliert nach rechts abbiegt - oder umgekehrt.
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Was Du als von Dir spürbaren Effekt beschreibst kann eigentlich nicht vom ESP stammen, dafür müsste das ESP rechts und links UND Kurveneingang und Kurvenausgang (Lenkung erst eindrehen und dann wieder zurückdrehen) UND übersteuern und untersteuern (Front ausbrechen, Heck ausbrechen) komplett verwechseln - alle drei Bereiche (drei unterschiedlichen Sensorgruppen: 2 Gierwinkelsensoren, Lenkwinkelsensor und vier Raddrehzahlsensoren) und das auch noch gleichzeitig.
Wie sind die üblichen Verdächtigen?
Reifen
Zustand, Alter, Hersteller und Typ (Qualität und an jeder Ecke der gleiche Typ)Radaufhängung
spielfrei und richtig eingestellt (Sturz und Spur)Beladung
passiert das immer in Zusammenhang mit einem hohem Gewicht im Kofferraum (Werkzeugkoffer, Getränkekisten, ...) und ansonsten relativ leerem Fahrzeug (nur der Fahrer als Insasse),der eigene Fahrstil
Eine B-Klasse ist kein Sportwagen und die ESP-Eingriffe sind bei dem Wagen auch nicht sonderlich zurückhaltend, da kommt es nicht selten zu Fehlinterpretationen.
Sind es nicht die üblichen Verdächtigen,wird letztendlich wohl nur eine Überpüfung in einer Vertragswerkstatt zum ESP weiter helfen.
Danke für die prompte Antwort. War zwischenzeitliche einige Tage im Urlaub (nicht mit der B-Klasse) deshalb meine verspätete Antwort. Nach deiner Rückäußerung glaube ich, dass es mit dem ESP zu tun haben muss, weil der Bremsimpuls immer vom vorderen rechten Rad ausging, egal ob ich in eine Rechts- oder Linkskurve gefahren bin. Immer war es bei Regen oder nasser Strasse. Der Geschwindigkeitsbereich lag zwischen 50 und 90km/h.
Ich habe bereits einen Servicetermin vereinbart. Würde aber gerne wissen, ob es sich um typisches B-Klasse Problem handelt?