Test Suzuki Vitara 1.6 DDiS Allgrip 4x4: Größer ohne Grand
Testbericht
Der neue Suzuki Vitara ist sicherer, größer und individueller geworden und fährt sich mit dem 120 PS-Diesel attraktiver als seine Vorgänger.
Was sagen Mitfahrer?
„Süß“, „Tolles Rot“ – Die Applikationen am Armaturenbrett und um den Schalthebel in Rot und das große Panorama-Glasdach, das sich riesig weit öffnet, machen Stimmung.
Vier sitzen bequem auf den mit Alcantara-artigem Stoff und Leder bezogenen Sesseln. Der fünfte Mann, der lieber kurz als lang sein sollte, nicht, da der Abstand zwischen Rücksitzbank und Mittelkonsole in der Bankmitte schmal ausfällt.
Sonst noch was zu sagen, zu fragen, zu beklagen? Die Lautstärkeregelung auf der berührungssensitiven Fläche des hippen Touchscreens ist keine gute Idee. Beifahrer nutzen den Temperaturdrehregler, um die Lautstärke einzustellen. Klappt nicht. Der Fahrer wird abgelenkt. Ein simpeler Drehregler wäre die Rückkehr zum Besseren. Besser gefällt die einladende Vorfeldbeleuchtung unter den Türen, der sitznahe USB-Port im Fach vor dem Schalthebel, die kontraststarke Rückfahrkamera mit ihrem großen Bild und die schnell und energisch anspringende Sitzheizung. Bei der Uhr mit dem Ziffernblatt im „Kanji“-Look versteht jeder nur Japanisch, dabei entstammen die Schriftzeichen im Testwagen dem chinesischen Horoskop.
Was sagt der Hersteller?
Im neuen Suzuki Vitara fährt man mit Systemen wie dem RBS und dem ACC-Tempomat auf der sicheren Seite. RBS ist eine aktive Bremsunterstützung, die per Radar permanent den Abstand zu den vorausfahrenden Fahrzeugen überwacht und der ACC-Tempomat ein radarunterstützter Geschwindigkeitsautomat, mit dem sich der Abstand zum Vordermann dreistufig einregeln lässt und der, einmal aktiviert, automatisch den Abstand zu den Vorausfahrenden hält.
Der Vitara kann mit einem 1,6-Liter-Benziner oder 1,6-Liter-Dieselmotor mit jeweils 120 PS bestellt werden, die gleich schnell laufen und spurten (180 km/h, von 0 auf 100 km/h in 11,5 s). Flotter ist der Vitara S mit dem 140 PS starken 1,4-Liter-Turbo (200 km/h, 10,2 s). Die Gänge werden mit dem 5-Gang-Schaltgetriebe oder der 6-Gang-Automatik, selten an den Schaltwippen, einsortiert, bevor die Kraft via Frontantrieb oder Allradantrieb auf die Straße gelangt.
Der im ungarischen Suzuki-Werk in Esztergom gebaute Vitara lässt sich mit 15 Wagenfarben, Zweifarbkombinationen und Farbtupfern an Kühlergrill und Kotflügeln individueller lackieren. Im Innenraum setzt sich dieses Farbenspiel am Armaturenbrett und an den Umrandungen der Lüftungsöffnungen fort. Die Einbindung des Smartphones geschieht rasch. Serienmäßig an Bord sind im neuen Vitara ESP, Bremsassistent, Reifendruckkontrolle und sieben Airbags. Mit der Topausstattung Club+ kommen Klimaautomatik, Sitzheizung, ACC-Tempomat, Radio mit sechs Lautsprechern, Keyless Start, doppelter Kofferraumboden und 17-Zollfelgen hinzu.
Was sagt der Autotester?
Der aktuelle Vitara trägt den Modellnamen Vitara, hat aber mit dem zwischen 1988 und 1998 gebauten Suzuki Vitara, der 3,65 Meter kurz war, viel weniger zu tun als mit dem zwischen 1998 und 2015 gebauten Grand Vitara, der mit 4,14 Metern Länge das eigentliche Vorbild für den 4,18 Meter langen neuen Vitara abliefert, der auch ohne „Grand“ größer ausfällt.
Die Ablagen sind nah am richtigen Leben platziert. Auf der Mittelkonsole finden sich zwei kleine Fächer, ein großes Ablagefach vor dem Schalthebel, breite Seitenfächer in den Türen, die es auch mit dicken Flaschen aufnehmen, und noch ein schmales, tiefes Fach zwischen Fahrer und Beifahrer auf dem obenauf der Ellbogen bequem geparkt werden kann. Der Kofferraum fasst 375 bis 1.120 Liter. In den Fächern rechts und links von der Ladefläche kommen kleinere Dinge und unterhalb des Ladebodens flachere unter. Dass sich der Ladeboden fixieren lässt, sorgt für freie Hände beim Bepacken – praktisch.
Das Allradsystem ist ein zumeist als 4x2, selten als 4x4 arbeitendes. Nahe am Schalthebel sitzt der Schalter für die Einstellungen „Snow“, „Sport“ oder „Automatic“ und der „Lock“-Schalter für den Vierradantrieb. Damit geht mit dem Suzuki Vitara, was mit vielen Zeitgeist-SUVs heute nicht mehr geht: Gelände. Kein ganz schweres, aber mittelschweres mit dem 4x4-Antrieb, 18,5 Zentimeter Bodenfreiheit und Böschungswinkeln von 18,2 Grad vorne und 28,2 Grad hinten.
Die Lenkung interagiert zwar etwas synthetisch, aber bald schmiegt sie sich leichtgängig und präzise an den Alltag. Hier im Vitara geht's schließlich nicht um die maximalen Kurventempi. Das offenbart in flotten Kurven auch die sanfte Seitenneigung. Unbeschwert ist das Handling nicht nur im übertragenen Sinn, denn ein Suzuki Vitara 1.6 Diesel 4x4 steht mit 1.370 Kilogramm auf der Waage – spürbar an den Türen, die so leicht sind, dass man sie mit etwas Schwung ins Schloss werfen muss. Auch Komfort ist keine Problemzone, und die Bedienung wird durch Dinge wie ACC-Tempomat, Bergabfahrhilfe und Parkdistanzkontrolle noch bequemer. Einen Warnton setzt es bei plötzlich auftauchenden Hindernissen. Sicher so, gut so.
Der klare Favorit ist der Diesel.
Seine 320 Newtonmeter Drehmoment, die bei 1.750 Umdrehungen an alle Viere gesendet werden, lassen ihn weit kräftiger und elastischer ziehen und schieben als der gleich starke, aber erst bei 4.400 Umdrehungen mit 156 Nm erwachende Sauger. Bei Teillast hört man ein zufriedenes, dieseliges Pochen aus dem Motorraum. Danach liefert der 1,6-Liter-Turbodiesel mit seinem Lader genau die Hauruck-Mentalität, die nicht Wenige am Diesel so schätzen. Drückt man auf "Sport", agiert der Selbstzünder mehr bei der Sache und bei 5.000 Umdrehungen verabschiedet sich der Motor im Begrenzer, was ebenso dieseltypisch ist wie der niedrige Verbrauch: 4,7 Liter Diesel alle 100 km – klasse. Der Diesel macht einen guten Job. Mehr als 120 PS müssen es im Vitara nicht sein.
Warum gerade den?
Der neue Vitara ist ein authentischer Suzuki Jeep. Die Ausstattung stimmt und das Fahren ist gemütlich, gelassen. Und auch der Platz kommt nicht zu kurz, weil der Vitara ohne „Grand“ so lang baut, dass es auch für die kleine Familie passt. Dann ist vielleicht sogar der 1,6-Liter-Benziner das attraktivere Angebot, weil man für den nicht 22.790 Euro wie mindestens für den Diesel bezahlt, sondern lediglich 18.000 Euro. (Lothar Erfert)
Was sagen Mitfahrer?
„Süß“, „Tolles Rot“ – Die Applikationen am Armaturenbrett und um den Schalthebel in Rot und das große Panorama-Glasdach, das sich riesig weit öffnet, machen Stimmung.
Vier sitzen bequem auf den mit Alcantara-artigem Stoff und Leder bezogenen Sesseln. Der fünfte Mann, der lieber kurz als lang sein sollte, nicht, da der Abstand zwischen Rücksitzbank und Mittelkonsole in der Bankmitte schmal ausfällt.
Sonst noch was zu sagen, zu fragen, zu beklagen? Die Lautstärkeregelung auf der berührungssensitiven Fläche des hippen Touchscreens ist keine gute Idee. Beifahrer nutzen den Temperaturdrehregler, um die Lautstärke einzustellen. Klappt nicht. Der Fahrer wird abgelenkt. Ein simpeler Drehregler wäre die Rückkehr zum Besseren. Besser gefällt die einladende Vorfeldbeleuchtung unter den Türen, der sitznahe USB-Port im Fach vor dem Schalthebel, die kontraststarke Rückfahrkamera mit ihrem großen Bild und die schnell und energisch anspringende Sitzheizung. Bei der Uhr mit dem Ziffernblatt im „Kanji“-Look versteht jeder nur Japanisch, dabei entstammen die Schriftzeichen im Testwagen dem chinesischen Horoskop.
Was sagt der Hersteller?
Im neuen Suzuki Vitara fährt man mit Systemen wie dem RBS und dem ACC-Tempomat auf der sicheren Seite. RBS ist eine aktive Bremsunterstützung, die per Radar permanent den Abstand zu den vorausfahrenden Fahrzeugen überwacht und der ACC-Tempomat ein radarunterstützter Geschwindigkeitsautomat, mit dem sich der Abstand zum Vordermann dreistufig einregeln lässt und der, einmal aktiviert, automatisch den Abstand zu den Vorausfahrenden hält.
Der Vitara kann mit einem 1,6-Liter-Benziner oder 1,6-Liter-Dieselmotor mit jeweils 120 PS bestellt werden, die gleich schnell laufen und spurten (180 km/h, von 0 auf 100 km/h in 11,5 s). Flotter ist der Vitara S mit dem 140 PS starken 1,4-Liter-Turbo (200 km/h, 10,2 s). Die Gänge werden mit dem 5-Gang-Schaltgetriebe oder der 6-Gang-Automatik, selten an den Schaltwippen, einsortiert, bevor die Kraft via Frontantrieb oder Allradantrieb auf die Straße gelangt.
Der im ungarischen Suzuki-Werk in Esztergom gebaute Vitara lässt sich mit 15 Wagenfarben, Zweifarbkombinationen und Farbtupfern an Kühlergrill und Kotflügeln individueller lackieren. Im Innenraum setzt sich dieses Farbenspiel am Armaturenbrett und an den Umrandungen der Lüftungsöffnungen fort. Die Einbindung des Smartphones geschieht rasch. Serienmäßig an Bord sind im neuen Vitara ESP, Bremsassistent, Reifendruckkontrolle und sieben Airbags. Mit der Topausstattung Club+ kommen Klimaautomatik, Sitzheizung, ACC-Tempomat, Radio mit sechs Lautsprechern, Keyless Start, doppelter Kofferraumboden und 17-Zollfelgen hinzu.
Was sagt der Autotester?
Der aktuelle Vitara trägt den Modellnamen Vitara, hat aber mit dem zwischen 1988 und 1998 gebauten Suzuki Vitara, der 3,65 Meter kurz war, viel weniger zu tun als mit dem zwischen 1998 und 2015 gebauten Grand Vitara, der mit 4,14 Metern Länge das eigentliche Vorbild für den 4,18 Meter langen neuen Vitara abliefert, der auch ohne „Grand“ größer ausfällt.
Die Ablagen sind nah am richtigen Leben platziert. Auf der Mittelkonsole finden sich zwei kleine Fächer, ein großes Ablagefach vor dem Schalthebel, breite Seitenfächer in den Türen, die es auch mit dicken Flaschen aufnehmen, und noch ein schmales, tiefes Fach zwischen Fahrer und Beifahrer auf dem obenauf der Ellbogen bequem geparkt werden kann. Der Kofferraum fasst 375 bis 1.120 Liter. In den Fächern rechts und links von der Ladefläche kommen kleinere Dinge und unterhalb des Ladebodens flachere unter. Dass sich der Ladeboden fixieren lässt, sorgt für freie Hände beim Bepacken – praktisch.
Das Allradsystem ist ein zumeist als 4x2, selten als 4x4 arbeitendes. Nahe am Schalthebel sitzt der Schalter für die Einstellungen „Snow“, „Sport“ oder „Automatic“ und der „Lock“-Schalter für den Vierradantrieb. Damit geht mit dem Suzuki Vitara, was mit vielen Zeitgeist-SUVs heute nicht mehr geht: Gelände. Kein ganz schweres, aber mittelschweres mit dem 4x4-Antrieb, 18,5 Zentimeter Bodenfreiheit und Böschungswinkeln von 18,2 Grad vorne und 28,2 Grad hinten.
Die Lenkung interagiert zwar etwas synthetisch, aber bald schmiegt sie sich leichtgängig und präzise an den Alltag. Hier im Vitara geht's schließlich nicht um die maximalen Kurventempi. Das offenbart in flotten Kurven auch die sanfte Seitenneigung. Unbeschwert ist das Handling nicht nur im übertragenen Sinn, denn ein Suzuki Vitara 1.6 Diesel 4x4 steht mit 1.370 Kilogramm auf der Waage – spürbar an den Türen, die so leicht sind, dass man sie mit etwas Schwung ins Schloss werfen muss. Auch Komfort ist keine Problemzone, und die Bedienung wird durch Dinge wie ACC-Tempomat, Bergabfahrhilfe und Parkdistanzkontrolle noch bequemer. Einen Warnton setzt es bei plötzlich auftauchenden Hindernissen. Sicher so, gut so.
Der klare Favorit ist der Diesel.
Seine 320 Newtonmeter Drehmoment, die bei 1.750 Umdrehungen an alle Viere gesendet werden, lassen ihn weit kräftiger und elastischer ziehen und schieben als der gleich starke, aber erst bei 4.400 Umdrehungen mit 156 Nm erwachende Sauger. Bei Teillast hört man ein zufriedenes, dieseliges Pochen aus dem Motorraum. Danach liefert der 1,6-Liter-Turbodiesel mit seinem Lader genau die Hauruck-Mentalität, die nicht Wenige am Diesel so schätzen. Drückt man auf "Sport", agiert der Selbstzünder mehr bei der Sache und bei 5.000 Umdrehungen verabschiedet sich der Motor im Begrenzer, was ebenso dieseltypisch ist wie der niedrige Verbrauch: 4,7 Liter Diesel alle 100 km – klasse. Der Diesel macht einen guten Job. Mehr als 120 PS müssen es im Vitara nicht sein.
Warum gerade den?
Der neue Vitara ist ein authentischer Suzuki Jeep. Die Ausstattung stimmt und das Fahren ist gemütlich, gelassen. Und auch der Platz kommt nicht zu kurz, weil der Vitara ohne „Grand“ so lang baut, dass es auch für die kleine Familie passt. Dann ist vielleicht sogar der 1,6-Liter-Benziner das attraktivere Angebot, weil man für den nicht 22.790 Euro wie mindestens für den Diesel bezahlt, sondern lediglich 18.000 Euro. (Lothar Erfert)
Testwertung
Quelle: automobilmagazin, 2016-05-18
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