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Testbericht

Wolfgang Gomoll, 5. März 2020

Renault treibt die Elektrifizierung seiner Modellpalette weiter voran; nachdem man dies vor ein paar Jahren schon einmal initiiert hatte und zurückgerudert war - wieder einmal. Passend zum Facelift bekommt das Kompaktklassemodell Renault Megane einen neuen Plug-in-Hybrid Antriebsstrang spendiert, der auch im Captur seinen Dienst verrichten wird. Der Clio wird eine Vollhybridisierung bekommen.

Wer wünscht sich das nicht? Formel-1-Technik in einem Serienwagen. Genau das setzt Renault bei seinen beiden Modellen Megane und Captur jetzt um. Der Antriebsstrang mit einem schnell schaltenden Dog-Box Getriebe und zwei weiteren Elektromotoren entspricht im Prinzip dem der Rennsportautos. Bei einem Serienwagen, wie dem Megane als auch dem Captur sind die Leistungsdaten und Auslegung eine andere: Beim Verbrenner handelt es sich um einen 1.6 Liter Vierzylinder mit 67 kW / 92 PS und einem maximalen Drehmoment von 144 Newtonmetern, dem ein HSG-Generator mit 25 kW / 34 PS / 50 Nm als auch bei Bedarf eine reinrassige E-Maschine mit 49 kW / 67 PS unter die Arme greift.

Die Batteriekapazität beträgt 9,8 Kilowattstunden, was für eine Reichweite von 50 Kilometern (WLTP) bis 65 Kilometern (im Citymodus) und einer rein elektrischen Höchstgeschwindigkeit von 135 km/h gut sein soll. Der Verbrenner agiert ähnlich, wie im Atkinsonzyklus und hat eine höhere Verdichtung. Interessanterweise treten bei gleichmäßiger Geschwindigkeit die elektrischen Komponenten in den Hintergrund und der Verbrenner übernimmt das alleinige Kommando. "Das ist energetisch effizienter", erklärt der Renault-Techniker. Das Hybridsystem zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise und seine Variabilität aus. Denn das System kann verschiedene Hybridarten darstellen: seriell, parallel und den Antrieb nur mithilfe des Verbrenners. In diesem ausgeklügelten Zusammenspiel hat auch der vergleichsweise starke HSG-Generator seine Berechtigung: Denn er sorgt für die Synchronisation des Dog Box-Getriebes. Der Megane Estate wiegt 1.600 Kilogramm, wovon 105 Kilogramm auf die Batterie entfallen.

Insgesamt leistet der Megane Estate so 116 kW / 160 PS und soll nach dem WLTP-Zyklus nur 1,3 Liter pro 100 Kilometer (Captur 1,5 l/100 km) verbrauchen. Der Stecker für das Stromtanken befindet sich beim Renault Megane rechts und der Tankstutzen links. Über dem Ladeboden bietet der Megane Kombi den gleichen Kofferraum, wie das konventionelle Modell (389 Liter), unter der dem Ladeabteil befindet sich der 39 Liter-Benzintank, während die Batterie unter der Rücksitzbank platziert ist. Im Innenraum blickt der Fahrer auf digitale Instrumente - ein 10,2 Zoll Bildschirm für die Armaturen und ein 9,3 Zoll tabletartiger Touchscreen, mit dem das Infotainment gesteuert wird. Bei den Fahrmodi bieten der Megane und auch der Captur Zeitgemäßes: vollelektrisch, Hybrid und batterieladungserhaltend.

Der dritte im E-Tech Bunde ist der Clio E-Tech, der im Gegensatz zu den beiden PHEVs ein Vollhybrid ist. Dessen Elektrifizierung sehr denen der beiden Markenbrüder gleicht. Allerdings beträgt bei denen die Voltzahl der Batterie 400 Volt, während es beim Clio 230 Volt sind. Also verrichtet auch beim Clio E-Tech der 1.6 Liter Verbrenner mit 67 kW / 91 PS seinen Dienst und wird von dem Elektromotor (26 kW / 49 PS mit 205 Nm) und dem HSG-Generator (15 kW / 20 PS und 50 Nm) unterstützt. Die Akkus des Clio haben eine Kapazität von 1,2 kWh und wiegen 38,5 Kilogramm. Unterm Strich kommt so eine Systemleistung von 103 kW / 140 PS zustande und ein Fahrzeuggewicht von 1.287 Kilogramm. Der Benzintank hat ebenfalls ein Volumen von 39 Litern und dank der elektrischen Unterstützung schafft der Franzose den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h in 6,9 Sekunden. Das alles bei einem Durchschnittsverbrauch von 4,5 l/100 km. Wer sich für die elektrifizierten Franzosen interessiert; im Juni geht es los.

Quelle: Autoplenum, 2020-03-05

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