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Testbericht

Sebastian Viehmann, 12. April 2011
Peugeot gönnt dem Golf-Gegner 308 ein Facelift und rüstet Limousine, Kombi und Cabriolet mit einem besonders genügsamen Dieselmotor aus. Je mehr Stop and Go-Verkehr, desto größer ist der Spareffekt.

Beim Mini Cabriolet gibt es eine pfiffige Sonnenuhr. Sie registriert, wie lange man offen gefahren ist. Beim 112 PS starken e-HDi-Motor von Peugeot gibt es auch eine Uhr, doch der Grund dafür ist viel pragmatischer. Peugeot verspricht mit e-HDi eine Verbrauchsreduzierung im City-Verkehr um bis zu 15 Prozent. Damit der Spar-Effekt auch psychologisch zum Tragen kommt, führt eine Anzeige im Bordcomputer Buch über die Zeit, in der der Motor abgestellt bleibt. So kommen im Stadtverkehr bei einer halben Stunde Fahrt schnell fünf Minuten Stoppzeit zusammen.

e-HDi klingt irgendwie nach Elektroantrieb, was freilich etwas hoch gegriffen ist. Es handelt sich lediglich um eine Start-Stopp-Automatik, aber immerhin um eine sehr ausgefeilte. Ein so genannter Superkondensator (Supercap) dient als Energiepuffer für das Bordnetz. Supercaps haben gegenüber Batterien als Energiespeicher Vorteile, wenn der Kraftspender häufig geladen und schnell wieder entladen wird. Das Start-Stopp-System reagiert schneller als vergleichbare Systeme, was auch in der Praxis spürbar ist – zum Beispiel, wenn man es mit dem System von BMW oder Mini vergleicht.

Im Gegensatz zu anderen Start-Stopp-Systemen reagiert Peugeots Automatik auch sehr unempfindlich, was die Umgebungstemperatur und die Nebenaggregate angeht. Laut Hersteller funktioniert das System von minus fünf bis plus 30 Grad Celsius und kann den Motor schon bei einem Resttempo von 20 Km/h abschalten (8 Km/h beim automatisierten Schaltgetriebe). Den Durchschnittsverbrauch gibt Peugeot mit 4,7 Litern pro 100 Kilometer an, wenn der Wagen rollwiderstandsarme Reifen aufgezogen hat.

Im Sommer kommt zudem ein weiteres Sparmodell auf den Markt, das mit dem gleichen Motor dank aerodynamischen Feinschliffs an der Karosserie, automatischer Luftklappensteuerung und anderer Maßnahmen den CO2-Ausstoß von jetzt 123 Gramm pro Kilometer auf 98 Gramm drücken soll. Damit läge der Peugeot 308 dann auf dem Niveau des VW Golf BlueMotion und hätte einen Durchschnittsverbrauch um 3,8 Liter pro 100 Kilometer.

Der 112 / 82 kW PS starke 1,6-Liter Dieselmotor mit seinem Start-Stopp-System wird entweder mit Sechsgang-Handschaltung oder mit dem automatisierten Sechsganggetriebe EGS6 kombiniert. Wer Wert auf Agilität legt, sollte den Handschalter wählen. Mit seinen 270 Newtonmetern Drehmoment hängt der Diesel gut am Gas und beschleunigt bis zum dritten Gang sehr ordentlich, so dass sich selbst das 1,6 Tonnen schwere Cabrio keineswegs untermotorisiert anfühlt. Der 308 CC beschleunigt in 12,2 Sekunden von 0 auf 100 Km/h, der Motor ist laufruhig und wirkt selten angestrengt. Auf Landstraße und Autobahn hat die Agilität des Dieselmotors allerdings seine Grenzen, hier schlägt sich der Zweiliter-Diesel mit 136 PS und 340 Newtonmetern Drehmoment deutlich besser.

Das optionale automatisierte Getriebe allerdings frisst ähnlich wie im Citroën C4, wo die gleiche Technik zum Einsatz kommt, schon im unteren Drehzahlbereich Durchzugskraft. Zwar ist es den Peugeot-Ingenieuren gelungen, durch Feintuning an der Getriebesteuerung die Zugkraftunterbrechungen etwas zu reduzieren, doch das EGS6 bleibt beim Beschleunigen und Überholen zu träge. Im Stadtverkehr immerhin gleicht der Komfort des automatischen Schaltvorgangs das Minus an Agilität recht gut aus.

Mit dem Spardiesel an Bord kostet der 308 CC 28.100 Euro. Zur Serienausstattung zählen unter anderem Audiosystem, Tempomat, LED-Tagfahrlicht, Klimaanlage und Nebelscheinwerfer. Im Rahmen des Facelifts bekam der kompakte Peugeot in allen drei Versionen – Limousine, Cabriolet und Kombi – einen etwas kleineren Kühlergrill, das neue Peugeot-Logo und geänderte Scheinwerfer, so dass das Gesicht des Wagens jetzt ein wenig dem großen Bruder Peugeot 508 gleicht. Der 308 ist in den Ausstattungslinien Access, Active und Allure zu haben. Bei der Limousine gibt es zusätzlich das Modell GTi mit sportlichen Extras und dem 200 PS-Benziner unter der Haube.

Quelle: Autoplenum, 2011-04-12

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