Testbericht
Mario Hommen/SP-X, 18. September 2018
SP-X/Köln. Zwischen der zivilen Topmotorisierung der neuen A-Klasse, dem A 250, sowie dem künftigen, supersportlichen AMG-Ableger, der möglicherweise wieder A 45 heißen wird, ist noch reichlich Luft. Die entsprechende Zwischenstufe markiert bald der Mercedes-AMG A 35 4Matic. Auf dem Pariser Autosalon (2. bis 14. Oktober) feiert der Kompakt-Dynamiker seine Premiere. Parallel öffnet Mercedes seine Bücher für Bestellungen, offizieller Marktstart ist im Januar 2019. Der einstige König der Hot Hatches, der A 45, bekommt damit einen Prinzen zur Seite gestellt, der das Muskelspiel in ähnlich martialischer Weise auf allerdings moderaterem Level beherrscht. Sein aufgeladener 2,0-Liter-Vierzylinderbenziner mobilisiert üppige 225 kW/306 PS und 400 Newtonmeter Drehmoment. Wie beim bisherigen A 45 wird die Kraft über ein siebenstufiges Doppelkupplungsgetriebe per Allradantrieb variabel zwischen den Achsen verteilt. Die entsprechend hohe Traktion erlaubt dem A 35 eine Sprintzeit aus dem Stand auf Tempo 100 in 4,7 Sekunden. Damit schnelle Spurts besonders gut gelingen, bietet der Mercedes zudem eine Race-Start-Funktion. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Der Kraftstoffverbrauch ist mit 7,3 Litern angegeben. Die neue AMG-Version ist klar auf Performance ausgelegt, was sich unter anderem an Verstärkungen im Karosserie-Rohbau zeigt. Für mehr Torsionssteifigkeit sorgen unter anderem eine unter dem Motor verschraubte Aluminiumplatte und zusätzliche Diagonalstreben im Unterboden. Großzügig dimensionierte Bremsen, 18-Zoll-Räder und ein spezielles Aerodesign aus Flics, Frontsplitter, einem Diffusoreinsatz in der Heckschürze mit zwei runden Endrohrblenden sowie die Abrisskante am Dach unterstreichen seinen dynamischen Anspruch. Innen sorgen in der Basisversion unter anderem Sitzbezüge aus der Ledernachbildung Artico und der Mikrofaser Dinamica sowie rote Kontrastnähte, rote Sicherheitsgurte und rote Ringe um die Lüftungsdüsen für sportliches Flair. Außerdem gibt es ein neues, unten abgeflachtes AMG-Lenkrad mit perforiertem Leder, roten Kontrastnähten und galvanisierten Schaltpaddles. Das Widescreen-Cockpit, bei dem das Display hinterm Lenkrad und ein zweites in der Mittelkonsole optisch zu einer Einheit verschmelzen, bietet unter anderem den Anzeigemodus „Supersport“ mit zentralem, rundem Drehzahlmesser. Auf Wunsch lassen sich Sonderanzeigen wie Warm-up, Set-up oder G-Force einblenden. Optional kann man den A 35 zudem mit der Funktion eines Datenloggers für den Rennstreckeneinsatz ausstatten. Diese im MBUX-Multimediasystem integrierte Unterfunktion erfasst und analysiert während der Fahrt mehr als 80 Daten wie Tempo, Beschleunigung, Lenkwinkel oder Verzögerungswerte. Unter anderem kann sich der Fahrer damit im Rennstreckeneinsatz Runden- und Sektorzeiten auch im Verhältnis zu einer Referenzzeit anzeigen lassen. Die Infos bekommt der Fahrer sowohl über die Displays im Armaturenbrett als auch über ein optionales Head-up-Display ausgewiesen. Grundsätzlich verfügt der A 35 über die Fahrprogrammwahl AMG Dynamics mit den fünf Fahrmodi Glätte, Comfort, Sport, Sport+ sowie Individual. In Sport und Sport+ bietet die A-Klasse ein insgesamt agileres Fahrverhalten. Dieses lässt sich mit der Sport-Parameterlenkung und dem optionalen Adaptivfahrwerk zusätzlich schärfen. Einen Preis für den A 35 nennt Mercedes-AMG noch nicht, doch dürfte dieser oberhalb des A 250 4Matic (rund 38.600 Euro) und unterhalb des A 45 der Vorgängergeneration liegen, der rund 51.0000 Euro kostete.Bis Mercedes-AMG eine Neuauflage des A 45 vom Stapel lässt, dauert es noch ein Weilchen. Als eine Art Vorspiel legen die Stuttgarter Anfang 2019 eine neue Sportversion der A-Klasse namens A 35 auf Kiel.
Fazit
Bis Mercedes-AMG eine Neuauflage des A 45 vom Stapel lässt, dauert es noch ein Weilchen. Als eine Art Vorspiel legen die Stuttgarter Anfang 2019 eine neue Sportversion der A-Klasse namens A 35 auf Kiel.
Quelle: Autoplenum, 2018-09-18