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Testbericht

20. Januar 2013
Lissabon (Portugal), 21. Januar 2013 - Design, Technologie und Fahrspaß: Das sind laut Mazda-Deutschland-Geschäftsführer Josef Schmid die drei Säulen, auf denen der japanische Hersteller künftig seine Modellpalette aufbauen will. Als erster Vertreter dieser neuen Ära kam 2012 der CX-5 auf den Markt. Das Kompakt-SUV entwickelte sich hierzulande auf Anhieb zum beliebtesten Fahrzeug der Marke. Jetzt folgt mit dem neuen Mazda 6, der in der Mitteklasse gegen VW Passat, Opel Insignia und Co. antritt, das zweite Modell der Drei-Säulen-Strategie. Das Ergebnis kann sich sehen - und vor allem auch - fahren lassen, wie unser Test beweist. Langeweile ist längst passé Die Zeiten, in denen Mazda für biederes, langweiliges und emotionsarmes Design stand, waren schon mit der Einführung des Vorgängermodells im Jahr 2008 vorbei. Bereits damals überraschte die 6er-Baureihe mit einem modernen und dynamischen Auftritt. Doch wohin die Reise tatsächlich gehen sollte, wurde erstmals 2010 mit der schwungvollen Studie Shinari demonstriert. Ein Jahr später gab das Konzeptauto Takeri einen konkreteren Ausblick auf den künftigen Mazda 6. Erfreulicherweise haben es viele Designelemente der beiden Studien bis ins Serienmodell geschafft. Charakteristisch sind die geschwungenen Linien, ein paar wenige Kanten, weit in die Karosserie gezogene Leuchten und vergleichsweise kleine Fensterflächen. Die Limousine mit ihrem elegant abfallenden Dach erinnert an ein viertüriges Coupé, die bei anderen Herstellern ja gerade hoch im Kurs liegen, und erlaubt vor allem den Wegfall einer Karosserievariante. Die Schrägheckvariante wurde ersatzlos gestrichen, zur Wahl stehen nur noch Limousine und Kombi. Kombi ist kürzer als die LimousineZu den Besonderheiten gehört, dass die Limousine sechseinhalb Zentimeter länger als der Kombi ist, der Radstand beträgt sogar acht Zentimeter mehr. Begründet wird dies unter anderem damit, dass Limousinen-Käufer mehr Wert auf die Nutzung des Fonds legen würden. Ob das zutrifft, sei einmal dahingestellt. In Nordamerika und Asien kommen lange Limousinen jedenfalls gut an. In Deutschland hingegen werden sich voraussichtlich zwei von drei Käufern für den Kombi entscheiden. In der viertürigen Limousine können sich Passagiere jedenfalls über reichlich Bein- und ausreichend Kopffreiheit freuen. Der hintere Mittelsitz dient nicht wie bei vielen anderen Autos nur als Platz für die Armlehne oder als Notsitz, sondern ist dank weicher Polsterung auch auf längeren Strecken nutzbar.
Navi für nur 500 Euro Der Kofferraum fasst im Normalzustand 489 Liter Gepäck und damit deutlich weniger als ein VW Passat (565 Liter). Nach dem Umlegen der Rücksitzlehnen entsteht eine ebene Ladefläche. Wie der CX-5 besitzt auch der Mazda 6 ein ansprechend gestaltetes Interieur. Die verwendeten Materialien hinterlassen einen hochwertigen Eindruck, allein einige Spaltmaße - etwa in der Türverkleidung - fallen etwas zu groß aus. Am Armaturenbrett finden sich Schalter und Knöpfe dort, wo man sie erwartet. Das Bedienkonzept mit Dreh-/Drück-Knopf in der Mittelkonsole ist ebenfalls intuitiv. Der zugehörige Bildschirm ist angenehm hoch platziert, die Bildschirmgröße (5,8 Zoll in der Diagonalen) und die grafische Darstellung ist bei anderen Herstellern aber schon eine Stufe weiterentwickelt. Dafür stimmt bei Mazda der Preis: Das Bediensystem ist ab der mittleren Ausstattungslinie Center-Line Serie, für das integrierte Navigationssystem mit TomTom-Technologie werden lediglich 500 Euro extra fällig. Innovative Skyactiv-Technologien In den vergangenen Jahren hat Mazda viel in eigenentwickelte Technologien investiert und setzt dabei bewusst auf Lösungen, die sich von den Mitbewerbern unterscheiden. Gebündelt werden diese Maßnahmen unter dem Namen "Skyactiv". Dahinter verbergen sich Innovationen für Fahrwerk, Triebwerke und Getriebe. Bei der neuen Motorengeneration setzen die Japaner nicht wie die meisten Konkurrenten auf Downsizing, also aufgeladene Aggregate mit wenig Hubraum. Bei den Skyactiv-Motoren arbeiten vielmehr Benziner und Diesel mit demselben Verdichtungsverhältnis von 14:1. Das heißt, bei den Benzinern wird die Kompression erhöht, bei den Dieseln verringert. Das Ergebnis sind bei Mazda niedrige Norm- und Praxisverbräuche. Neues Bremsenergie-Rückgewinnungssystem Für den 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS werden in der Limousine lediglich 3,9 Liter auf 100 Kilometer angegeben. Und wer vorausschauend fährt, kann tatsächlich einen Wert mit einer Vier vor dem Komma realisieren. In der Basisversion wird der Mazda 6 mit einem Zweiliter-Benziner mit 145 PS geliefert. Dieses sehr geräuscharme und laufruhige Triebwerk treibt die nur 1.375 Kilogramm schwere Limousine ohne Enthusiasmus, aber solide an. Geht es allerdings bergauf, zeigt sich der Vierzylinder ohne Aufladung etwas schwach auf der Brust. Die Folge ist vermehrte Schaltarbeit, um den Motor auf Trab zu halten. Die knackige, präzise Sechsgang-Schaltung erleichtert dem Fahrer allerdings diese Arbeit. Genügsame 5,5 Liter geben die Japaner als Durchschnittsverbrauch an. Die auf unserer Ausfahrt per Bordcomputer ermittelten 7,2 Liter bei durchaus forscher Fahrweise können sich ebenso sehen lassen. Als weitere Triebwerke stehen Benziner mit 165 und 192 PS sowie ein 175-PS-Diesel zur Verfügung. Zu den Spritsparmaßnahmen gehören auch ein serienmäßiges Start-Stopp-System und das Bremsenergie-Rückgewinnungssystem i-Eloop. Es ist für alle Motoren bis auf den Basisbenziner erhältlich, die Dieselmodelle sind serienmäßig damit ausgestattet. Bremst der Fahrer, wird die durch die Verzögerung gewonnene Energie in einem speziellen Kondensator gespeichert und für den Betrieb der elektrischen Verbraucher wie Klimaanlage oder Audiosystem benutzt. Das spart Kraftstoff - laut Mazda sogar bis zu zehn Prozent.
Nicht zu hart und nicht zu weich Dritter Pfeiler der neuen Mazda-Philosophie ist das Thema Fahrspaß. Außer durch agile Motoren soll der durch ein dynamisch, aber nicht zu sportlich ausgelegtes Fahrwerk ermöglicht werden. Der Mazda 6 liegt tadellos auf der Straße, ist nicht zu hart und nicht zu weich gefedert und bietet hohen Reisekomfort. Allein auf schlechte Straßen mit vielen Querrillen reagiert das Fahrwerk etwas stuckerig, doch insgesamt überzeugt die Mittelklasse-Limousine auch in dieser Kategorie. Ab 2. Februar 2013 kommt der neue Mazda 6 zu den Händlern - zeitgleich als Limousine und als Kombi. Eine weitere Besonderheit: Beide Karosserievarianten kosten gleich viel. Los geht's bei 24.990 Euro für den 145-PS-Benziner in der Basisausstattung Prime-Line. Hier sind unter anderem eine Klimaanlage, 17-Zoll-Leichtmetallräder und ein CD-Radio inbegriffen. Die meisten Kunden dürften sich für die Center-Line-Ausstattung entscheiden, die zusätzlich eine Klimaautomatik, einen Tempomat, eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einen City-Notbremsassistenten beinhaltet. Weitere Extras - darunter ein Totwinkelwarner, ein Spurhalteassistent und Bi-Xenonscheinwerfer können über zwei Pakete hinzugebucht werden. In der Center-Line-Ausstattung werden mindestens 26.990 Euro fällig. Für einen vergleichbaren VW Passat 1.4 TSI müssen hingegen mindestens 30.050 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:1.998
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:107 kW (145 PS) bei UPM
Drehmoment:210 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 24.990 € (Stand: Januar 2013)
Fazit
Ansprechendes Design, sparsame Motoren, moderne Technologien - mit der Neuauflage des 6er-Modells ist Mazda ein großer Schritt nach vorne gelungen. Das Auto überzeugt in vielerlei Hinsicht und zeigt nur kleine Schwächen. Selbst der Basisbenziner erweist sich als ausreichende Motorisierung, die stärkeren Aggregate versprechen allerdings mehr Fahrspaß. Das Ganze ist gepaart mit viel Platz für die Passagiere und einem gewohnt günstigen Preis-/Leistungsverhältnis.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2013-01-20

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