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Testbericht

16. November 2007
St. Tropez, 16. November 2007 – Der knurrt ein bisschen, der spurtet gut und seinen Diesel wird es wieder nicht mit einer Automatik geben. Wir nehmen uns zum zweiten Mal die neue Generation des Mazda 6 vor. Endlich zum Testen zur Verfügung: Der 170 PS starke 2,5-Liter-Benziner. Schauen wir mal, wie Mazdas Familien-Limo damit unterwegs ist. Ästhetik auf Asphalt Der neue Mazda 6 kommt als feine Weiterentwicklung seines Vorgängers daher. Welchen Motor er unter der Haube trägt, verrät er mit keinem äußeren Detail. Der Vorderwagen geht wie auch schon beim SUV Mazda CX-7 dezent in Richtung RX-8. Die geschwungenen Radhäuser, die an die Form des Grills angepasste Grafik der Frontleuchten sowie die mit den Frontlichtern korrespondierenden Hecklampen – alles wirkt sehr harmonisch. Der Wagen ist gegenüber seinem Vorgänger kaum gewachsen: Sechs Zentimeter länger, einen Zentimeter breiter und genauso hoch wie der aktuelle Mazda 6, fährt er durch die Gegend. Neulinge werden den Knopf zum Öffnen der Heckklappe ein wenig suchen: Er ist sehr klein und befindet sich rechts in der dritten Bremsleuchte. Innere Qualitäten Wer die Hartplastik-Kabinen mancher amerikanischer Wagen kennt, weiß einen Innenraum wie im neuen Mazda 6 erst richtig zu schätzen. Die Soft-Touch-Oberflächen des Armaturenbretts sind kratzfest und hinterlassen einen hochwertigen Eindruck. Die Sitze sind bequem, langstreckentauglich und bieten mit einer niedlichen Wulst rechts und links nur mäßigen Seitenhalt. Hinten ist auch für große Leute ausreichend Platz, um längere Strecken zu überstehen. Immerhin zwei Zentimeter mehr Knieraum steht den Gästen im Fond zur Verfügung. Und recht leise ist es auch: Bei 60 km/h steigt der Geräuschpegel im Inneren auf gerade mal 67,5 Dezibel – auf den Vordersitzen muss also niemand laut werden, um den Gästen im Fond etwas mitzuteilen. Allerdings erzeugen die Außenspiegel ungewöhnlich früh Windgeräusche wie bei einer Fahrt über eine flache Insel: Ab 70 km/h pfeift es ein wenig an den Spiegel-Enden. Und jetzt hat Mazda auch bekannt gegeben, was sich unter dem Kofferraumdeckel verbirgt: 519 Liter Stauraum warten aufs Familien-Gepäck.

Etwas leichter Der Neue hat es geschafft, ein ganz klein wenig abzuspecken. 35 Kilogramm weniger bringt er jetzt auf die Waage. Auf das Fahrverhalten wirkt sich das natürlich kaum aus, ganz im Gegensatz zur neu abgestimmten Vorderradaufhängung. Der Wagen ist stramm abgestimmt, schafft aber den Drahtseilakt zwischen Sport-Gefühl und Fahrkomfort für die ganze Familie. Schlaglöcher, Rillen oder Eisbrocken auf der Straße bringen den Mazda nicht aus der Ruhe. Die Bremsscheiben haben jetzt einen Durchmesser von beinahe 30 Zentimetern und bringen den Wagen definiert auf kurzem Weg zum Stehen. Genau so viel Freude bereitet die Lenkung mit elektrischer Servounterstützung. Immer ausreichend hart abgestimmt, wird ihre Präzision schnell zur Selbstverständlichkeit. 200 Milliliter mehr Den bisherigen 2,3-Liter-Benziner ersetzt Mazda durch einen Motor, der jetzt 2,5 Liter Hubraum zur Verfügung stellt. Die neue Top-Motorisierung setzt 170 PS und ein maximales Drehmoment von 226 Newtonmetern frei. Damit sind die 200 Milliliter zusätzlicher Hubraum also für einen Zuwachs von vier PS und 19 Newtonmetern gut. Trotzdem kommt das Aggregat mit durchschnittlich 0,6 Liter weniger Sprit pro 100 Kilometer als sein Vorgänger aus. 8,1 Liter Super gehen im kombinierten Modus für den Vortrieb drauf.

Der Schnellste von allen Als einziger aller derzeit verfügbaren Mazda-6-Motoren schafft der 2,5-Liter den Sprint von null auf 100 in unter zehn Sekunden: 8,0 Sekunden vergehen bis zum erlösenden dreistelligen Bereich. Mit 220 km/h ist der 2,5-Liter-Mazda auch das schnellste aller 6-Modelle. Trotzdem ist das Triebwerk nicht rauer als seine schwächeren Geschwister: Ausgleichswellen, ein Zweimassen-Schwungrad und ein verringerter Abgasgegendruck tragen zur familientauglichen Laufruhe bei. In der Praxis ist der 2,5-Liter eindeutig der Spritzigste im Bunde. Auch an steilen Steigungen zieht er ohne Probleme weg und geht auf jeden Gasbefehl mit der gebotenen Drehfreude ein. Nur manuell Die Kraft des Benziners mit 2,5 Liter Hubraum lässt sich ausschließlich mit einer manuellen Sechgangschaltung verwalten. Die Fünfgang-Automatik gibt es nur für den 2,0-Liter-Otto. Schade für potenzielle Firmenkunden und Freunde vollkommener Entspannung: Auch für das noch nicht zur Verfügung stehende Diesel-Aggregat wird es definitiv keine Automatik geben. Mazda windet sich zwar wie ein Aal, wenn es um die Beantwortung dieser Frage geht, aber hier spielt nur das Verkaufsvolumen eine Rolle. Und für den gegenwärtig nur in Europa interessanten Diesel scheint sich die Konzeption einer Automatik aus Mazdas Sicht nicht zu lohnen – auch wenn diese Form der Schaltung auf der Wunschliste von Mazda Europa ganz oben steht. In Sachen 2,5-Liter-Motor macht sich die manuelle Schaltung wie bei den kleineren Motorisierungen: Sehr genau und in der passenden Spreizung lassen sich die Stufen einteilen. Auch genügend Elastizität für vom Familienleben ausgelaugte und deshalb eher schaltfaule Mütter und Väter hält die Schaltung bereit.
Technische Daten
Antrieb:Frontantrieb
Anzahl Gänge:6
Getriebe:Schaltgetriebe
Motor Bauart:Reihen-Ottomotor
Hubraum:2.488
Anzahl Ventile:4
Anzahl Zylinder:4
Leistung:125 kW (170 PS) bei UPM
Drehmoment:226 Nm bei 4.000 UPM
Preis
Neupreis: 28.500 € (Stand: November 2007)
Fazit
Der neue Mazda 6 ist durch und durch gelungen. Sämtliche Änderungen sind unspektakulär und passen zum harmonischen Auftritt. Der Wagen ist mit Leib und Seele ein Familienwagen, der zu keinem Zeitpunkt in den Verdacht gerät, spießig zu sein. Mit dem 2,5-Liter-Benziner ist der neue Mazda 6 aus Agilitäts-Sicht optimal motorisiert. Natürlich zieht dieses Triebwerk auch den höchsten Verbrauch aller Mazda-6-Motorisierungen nach sich. Und wer unbedingt Automatik fahren will, hat keine Wahl: Er muss zum 2,0-Liter-Aggregat greifen.
Testwertung
4.5 von 5

Quelle: auto-news, 2007-11-16

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