Der Opel Mokka X zählt zu den Bestsellern in seinem Segment, doch ich frage mich ehrlich gesagt warum. Zwar werben die Rüsselsheimer mit tollen Gründen, den Mokka X zu fahren, doch die von Opel aufgeführten Innovationen der Oberklasse, der Allradantrieb, das intelligente AFL Licht sowie die anderen Fahrassistenten oder die zweifelsohne großartigen AGR-Sitze sind in der Basisversion Selection überhaupt nicht erhältlich und in der von mir gefahrenen nächst höheren Version Edition nur gegen ordentlich Aufpreis verfügbar und sogar in den Topversionen nicht allesamt im Preis inbegriffen.
Mit dem von mir gefahrenen kleinsten Diesel unter der Haube begnügst Du Dich nicht nur mit 110 PS, Du nimmst auch in Kauf, stets frontangetrieben unterwegs zu sein und die Schaltarbeit mittels Sechsgang-Handschalter selbst zu übernehmen. Und dieses ist einfach nicht präzise geführt und fängt auch gerne mal an zu haken.
Dafür trägt der Motor zu recht den Titel „Flüsterdiesel“ und beginnt erst auf der Autobahn bei überschreiten der Richtgeschwindigkeit akustisch in Erscheinung zu treten. Und wenn ich auch die Verbrauchswerte von Opel nicht realisieren konnte, war ich aber dennoch stets sparsam unterwegs.
Außerdem erwies sich auch der kleinste Selbstzünder im Portfolio als langstreckentauglich. Auf der Autobahn zeigte sich der Opel Mokka X auch als deutlich komfortabler wie noch in der City.
Denn das auf den ersten Blick ausgewogene Fahrwerk kann Schlaglöcher und Bodenwellen nicht wirklich verarbeiten und Fahrten über das in meiner Altstadt zahlreich verbaute Kopfsteinpflaster lies mich wirklich staunen, vibrierte hier selbst das Lenkrad.
Die Lenkung konnte mich übrigens auch nicht begeistern, fehlte mir das gewisse Gefühl und präziser könnte sie auch gerne sein.
Die Bremsen haben leider auch nicht den besten Eindruck hinterlassen. Langsam beginne ich mich zu fragen, ob ich da ein „Montagsauto“ erwischt habe.
Mit dem Gepäckraum fährt der Mokka X sicherlich keine Rekordwerte ein, lässt sich aber durch Umlegen der Rücksitzlehnen über tausend Liter vergrößern. Und wenn mir die Heckklappe eine breite Laderaumöffnung freigibt und ich das Ladeabteil angenehm beladen kann, so Bedarf es in punkto Flexibilität Verbesserung. Zeigt sich der Umklappmechanismus doch eingestaubt – muss ich für eine ebene Ladefläche noch die Rückbank hochklappen und die Möglichkeit, die Sitze in der Länge flexibel zu justieren oder die Lehnen variabel zu verstellen, besteht auch nicht. Ohnehin scheint mir Opel den Kofferraum etwas außer acht gelassen zu haben, sind auch Staufächer oder andere Ladeannehmlichkeiten nicht zu finden.
Die Verkehrszeichenerkennung möchte ich wirklich nicht mehr missen, doch war meine Frontscheibe im Bereich der Kamera stark verschmutzt, konnte ich mich auf die verbauten Assistenten leider nicht mehr verlassen. Und warum im Mokka X kein Toter-Winkel-Warner zu finden ist, frage ich mich immer noch.