Chiptuning Renault Kangoo KC 1.2 l 16V
Hallo Leute,
ich möchte gern bei meinem Kangoo 1.2 16V , Erstzulassung `7.2002 eine Chiptuning vornehmen.
Hat jemand damit erfahrung?
Gruß Richard
Bei einem so kleinen Saugmotor ist Chiptuning sinnlos. Das ergibt vielleicht ein klein wenig besseres Ansprechverhalten, aber drei, vier Mehr-PS -wenn überhaupt- sind nicht spürbar im Alltag. Der wahrscheinliche Mehrverbrauch schon.
Solches Tuning macht im Grunde nur bei aufgeladenen Motoren Sinn. Bei deinem wäre das rausgeschmissenes Geld, das besser in ein besser motorisiertes Auto investiert werden sollte.
Chiptuning für Saugmotore funktioniert nicht.
Für eine stärkere Explosion benötigt man nicht nur eine höhere Kraftstoffmenge, sondern auch eine höhere Luft- bzw. Sauerstoffmenge um ein mehr an Kraftstoff auch verbrennen zu können. Da es keinem Chip oder Software möglich ist, bei einem Saugmotor die Luftmenge zu vergrößern, passiert da auch knall- und somit leistungstechnisch nichts.
Danke für die Antworten. Somit hätte ich dann ja Geld gespart.
Aber mal ne andere Frage:
Ist es Normal für diese Autos das bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h die Drehzahl etwas über 4000 u/pm ist?
Ich finde das schon sehr hoch, deshalb dachte ich ja auch über einen Chip Tuning nach.
Hat wer eine Idee was man machen könnte damit die Drehzahl im normalen Bereich ca. 3000 liegt ohne gleich den Motor tauschen zu müssen?
Zwischen Motor, der Motordrehzahl, und den Rädern, der Raddrehzahl besteht über die Getriebezahnräder eine starre Verbindung. Ein Chiptuning müsste das Übersetzungsverhältnis der Getriebezahnräder verändern, um das Verhältnis zwischen Motordrehzahl und Geschwindigkeit zu verändern. Sowas gibt es nicht.
Sowas macht auch keinen Sinn, weil es keine Veränderung im Verbrauch bringt. Fahren ist ganz einfach Physik: Auf der einen Seite hat man Widerstände, wie Luft und Rollwiderstand, auf der anderen Seite benötigt man Leistung, um diese Widerstände zu überwinden. Werden zur Überwindung der Fahrwiderstände bei 120 km/h irgendwas um die 50 PS benötigt, dann muss der Motor diese 45 PS auch liefern, sonst wird es nichts mit den 120 km/h.
Leistung, hier die Motorleistung mit PS bzw. kW ist nichts anders als das Produkt aus Drehzahl mal Drehmoment: Sinkt die Drehzahl, dann sinkt auch die Motorleistung. Da man aber weiterhin seine 50 PS für die 120 km/h benötigt, muss sich das Drehmoment erhöhen und das ist die Explosionskraft und die erhöht man, in dem man mehr Gas gibt und die Sprit und Luftmenge erhöht.
Was der Motor eigentlich weniger verbraucht, weil bei reduzierter Motordrehzahl weniger Verbrennungsvorgänge ablaufen, muss zur weiterhin konstanten Leistungserzeugung dadurch kompensiert werden, dass man mehr Kraftstoff für jede einzelne Verbrennung benötigt.
Bei relativ kleinen, eher leistungsschwachen Motoren kommt die Problematik hinzu, dass die aufgrund ihrer Größe (Kleinheit) irgendwann überhaupt nicht mehr in der Lage sind, eine ausreichend große Gemischmenge aufzunehmen und zerknallen zu können und somit ein höheres Drehmoment zur Kompensation der reduzierten Drehzahl liefern zu können.
Wenn man dann durch ein geändertes Getriebe, eine "längere" Getriebeübersetzung bei 3.000 Umdrehungen landen würde, dort aber nur maximal 38 PS produziert werden können, wo 50 PS benötigt werden würden, ist da dann auch nichts mehr mit 120 km/h.
Das zu lösende technische Problem ist nicht der Erzeuger, sondern der Verbraucher. Benötigt man aufgrund des Luftwiderstands einer Renaul Kangoo-Schrankwand 50 PS für 120 km/h, dann muss auch für 50 PS Kraftstoff verbrannt werden. Ein stärkerer Motor verbraucht nicht weniger Sprit, weil die Spritmenge nicht davon abhängig ist, was der Motor liefern kann, sondern davon, was der Motor liefern muss und das verändert sich nicht.
Lösung ist entweder ein "windschnittigeres" Fahrzeug, was mit seinem deutlich geringeren Luftwiderstand für eine Geschwindigkeit von 120 km/h nur 35 PS benötigt und dann nur für diese 35 PS benötigte Kraftstoffmenge verbrennt; oder eben langsamer fahren und über die reduzierte Geschwindigkeit die für die Überwindung des Luftwiderstands benötigte Energie- und damit Kraftstoffmenge sich reduziert.