Winterluft ist sehr trocken, auch wenn sie 100% Feuchtigkeit hat.
Das Ding mit der RELATIVEN Luftfeuchtigkeit, weil die Feuchtigkeitsaufnahme der Luft stark von der Temperatur abhängig ist. Je wärmer Luft ist, um so mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen, je kälter Luft ist, um so weniger.
Daher der Begriff der relativen Feuchtigkeit, die Menge der Feuchtigkeit in Relation zur möglichen Menge bei der aktuellen Lufttemperatur.
Ganz grob über den Daumen geschossen:
Luft mit 0°C und 100% (relative) Luftfeuchtigkeit hat, wenn sie auf 20°C erwärmt wird nur noch 50% (relative) Luftfeuchtigkeit. Wird sie wieder auf 0°C abgekühlt, sind es wieder 100%.
Das hat den netten Effekt zur Folge, dass die aufgewärmte Luft im Innenraum eines Fahrzeugs nun ordentlich Feuchtigkeit aufnehmen kann - Kleidung, Atem - und wenn sich diese Luft dann an der Innenseite der Scheibe abkühlt, sofort die nun "zu viele" Feuchtigkeit in der Luft als Wassertröpchen an der kalten Scheibe kondensiert.
Der Tipp von hballerstedt ist absolut richtig:
Bleiben die Fenster geöffnet, dann kann die "überfeuchte" Luft im Innenraum sich mit der Außenluft langsam austauschen. Der Innenraum wird dadurch getrocknet - auch wenn die kalte Außenluft 100% Luftfeuchtigkeit bei sattem Nebel hat.
Bleiben die Scheiben geschlossen, dann kann diese "zu viele" Luftfeuchtigkeit nicht entweichen, sondern kondensiert überall im Fahrzeug, an jeder Oberfläche, sobald der Wagen innen ausreichend weit abkühlt.
Dieses kondensierte Wasser verdunstet natürlich bei der nächsten Erwärmung wieder und schlägt sich dann mit der nun wieder zusätzlich eingetragenen Feuchtigkeit von Kleidung und Atem innen an den Scheiben ab.
So wie beschrieben:
Beim Parken zB. hinten an beiden Seiten die Scheiben minimal öffnen - ein Millimeter reicht - damit die Feuchtigkeit raus kann.
Und zusätzlich:
Beim Fahren eine Seitenscheibe HINTEN zwei oder drei Millimeter öffnen, damit die dann zusätzlich eingetragene Feuchtigkeit von Kleidung, Schuhe, Atem, ...schon während der Fahrt sofort entweichen kann.
Hinten ein Fenster öffnen, weil dadurch ein Luftstrom von den vorderen Luftauslässen nach hinten erfolgt und "Deine Feuchtigkeit" kaum eine Chance erhält, nach vorn an die kalte Frontscheibe zu gelangen.
Natürlich die anderen Dinge vorrangig wichtig:
so wenig wie möglich Feuchtigkeit eintragen (Schnee an den Schuhen),
Abwasserkanäle der Lüftungsansaugung frei und sauber halten, dass Wasser ablaufen kann und nicht sich an dem Laub so richtig anhaften kann,
beim Schneefegen / Eiskratzen nicht unbedingt dieses weiße Zeugs auch noch in die Luftansaugung hineinzufegen, dann durch die Motorwärme auftaut und als Befeuchter vor der Ansaugung wirkt,
Abluftkanäle frei halten, die Auslassöffnungen der Innenluft im Heckbereich. Nicht, dass die mit irgendwelchem Zeugs zugestellt oder gar die "Ablage-Nischen" mit Auto-Putzlappen und der unvermeidlichen Rolle Zewa zugestopft sind und die Innenluft überhaupt nicht während der Fahrt entweichen kann.