CLK 230Kompr.,Bj.2001 Erfahrungen
möchte mir so ein gepflegtes Auto kaufen mit 150TDKM.
Hat jemand Erfahrungen negativ oder Positiv?
Auf was sollte man achten?
Guggst du:
Hallo, also zunächst mal möchte ich sagen, dass diese Fahrzeuge grundsätzlich recht gut sind und die größten (und bei Mercedes-Modellen seit ca. 1996 und erst recht seit ca. 2000 durchaus häufigen)Probleme von der Elektronik kommen. Leider haben die da oft nicht mal in den Werksniederlassungen wirklich den vollen Durchblick. Generell ist der Service bei Mercedes ohnehin eher als sehr durchschnittlich zu bewerten, um es einmal freundlich auszudrücken. Ich weiß schon, wovon ich spreche, da ich Fahrzeuge dieser Marke seit etwa 1985 beruflich und privat in größeren Stückzahlen gefahren habe, Diesel und Benziner.
Bei ca. 150.000 km sollte man darauf Acht geben, wie die
Automatik schaltet. Gerade bei den leistungsstärkeren Modellen neigt diese bei forcierter Fahrweise zu frühzeitigem Verschleiß, was sich durch "Durchrutschen" beim Rauf- bzw. spürbare Rucke beim Runterschalten bemerkbar macht. Mercedes-Schaltgetriebe sind zwar robuster, aber definitiv nicht empfehlenswert, da sie sich grundsätzlich nur total hölzern und knochig schalten, nicht nur in kaltem Zustand im Winter. Ein schlechteres Schaltgetriebe gibt es nirgends in der ganzen Autoindustrie und habe ich persönlich bisher nur noch in uralten Fiats und Ladas aus meiner Studentenzeit erlebt.
Auch die Lenkung verdient etwas Aufmerksamkeit. Sie neigt ebenfalls zu zuviel Spiel, je nach Fahrweise des Vorbesitzers und Einsatzbedingungen.
Auch ist der einarmige Scheibenwischer (weiß jetzt allerdings nicht, ob dieses Modell noch so einen hat, glaube aber ja) ein echtes Dauerärgernis, da er durch die Zweifachbewegung
zum Schmieren und Quietschen neigt und häufig neue Wischerblätter braucht. Diese sind außerordentlich teuer. Außerdem macht er nervtötende Geräusche, was bei länger anhaltendem Regen schrecklich sein kann. Nicht ohne Grund ist Mercedes ab der E-Klasse W 211 wieder zum bewährten Zwei-Arm-System zurückgegangen.
Übrigens sollte die Windschutzscheibe völlig kratzerlos sein, da die Intervall-Automatik sonst gerade in der Nacht durch Scheinwerferlicht irritiert wird und einfach nicht richtig funktioniert.
Ein leidiges Thema ist bei den Kompressor-Modellen der Kraftstoffverbrauch.
Hatte zwei C 200 Kompressor in Gebrauch, unter 12-13 l/100 km (bei durchaus moderater Fahrweise auf der Autobahn /Landstrasse)ging gar nichts; im Stadtverkehr waren es noch mehr. Für ein relativ leichtes Fahrzeug der Kompaktklasse ohne richtigen Kofferraum und ausreichend Platz im Fond für zwei Erwachsene meiner Meinung nach völlig unakzeptabel.
Auch läßt der Antriebskomfort der Mercedes 4-Zylinder-Motoren von jeher zu wünschen übrig. Laut bei höheren Drehzahlen, trotz guter Motorraumdämmung, und brummig.
Das können Honda, BMW, VW und andere besser.
Von daher rate ich grundsätzlich eher zu einem 6-Zylinder. Die sind zwar auch keine Sparmeister, haben aber eine viel harmonischere Leistungsentfaltung und Laufkultur zu bieten (auch wenn man als Mercedes-Fan neidlos zugeben muß, dass BMW in diesem speziellen Punkt um Lichtjahre voraus ist - der Laufkultur von deren Reihen 6-Zylinder kann man in Stuttgart nichts entgegesetzen). Außerdem ist Hubraum immer noch besser als Kompressoren oder Turbo-Lader, es sei denn, man steht auf das eher ruppige Fahren.
Auch die elektrischen Fensterheber sollten geprüft werden, sie quietschen und rubbeln gern.
Scheinwerferbirnen brennen überdurchschnittlich schnell aus. Von Xenon rate ich ab (wegen der sehr hohen Kosten im Fale eines Defekts).
Bei der Klimaanlage oder -automatik auf Gerüche und Luftdurchsatz achten. Braucht man eine höhere Gebläsestufe, um etwas Luft in den Innenraum zu kriegen und riecht es nach Waschsalon, ist das Filter dicht.
Ist zwar weder kompliziert zu wechseln, noch teuer, kann aber, wenn es längere Zeit nicht rechtzeitig ersetzt wird
(was leider aufgrund der Konstruktion häufiger als nötig gemacht werden muß)zu Problemen mit Bakterienbildung in den Luftschächten und echter Geruchs- und Atemwegsbelästigung führen. Sollte also regelmäßig gemacht worden sein.
Sitzbezüge aus Stoff sind leider längst nicht mehr so robust, wie sie es bei den Modellen vor 1995/96 waren.
Also auf Verschleiß achten.
Grundsätzlich ist es aber dennoch ein empfehlenswertes Auto, vor allem, wenn es wirklich gepflegt und gewartet wurde.
Alles, was ich oben angesprochen habe, entstammt der Erfahrung eines ausgesprochenen Vielfahrers, der die verschiedenen Mercedes-Modelle überwiegend im professionellen Bereich genutzt hat. Im privaten Gebrauch kommt es in der Regel nicht zu so übermäßigem Verschleiß.
Nur über die Motorisierung würde ich mir nochmal Gedanken machen. Da gibt es bessere Alternativen.
Übrigens ist die Wintertauglichkeit bei den heckgetriebenen Mecedes-Modellen nur als sehr mäßig zu bewerten, trotz ESP usw. - im Voralpenland oder in den Mittelgebirgen würde ich so ein Fahrzeug nicht haben wollen.
Und du kaufst die Dinger immer noch? Mein Fuhrpark ist seit vorletztem Jahr mercedesfrei - für immer.
Hut ab ! Hättest vielleicht einen Erfahrungsbericht abgeben sollen. Gruß BigM
Hallo, und danke für die Antwort. Nein, ich kaufe diese Fahrzeuge schon lange nicht mehr für die private Nutzung. Da war mein letzter ein 123er Benziner Kombi, den ich vor ein paar Jahren an einen Liebhaber verkauft habe. Ich habe schon seit längerem beruflich nichts mehr mit dem Personenbeförderungsgewerbe zu tun
(rentiert sich nur noch in sehr speziellen Nischen und ist mir auch zu stressig geworden), von daher gibt's auch keinen Fuhrpark mehr. Ich kenne da aber immer noch ein paar Mietwagen- und Limousinenservice-Unternehmer im Großraum Berlin und München. Die sind alle Opfer der schönen neuen Mercedes-Qualität.
Du hast also völlig Recht, die Dinger ncht mehr zu kaufen. Kann man eigentlich nur jedem davon abraten, der ein zuverlässiges Fahrzeug braucht.
Hallo,
und danke für die Anregung. Ja, da hast Du Recht.
Ich bin noch nicht so lange bei Auto-Plenum und habe im Moment leider recht wenig Zeit. Aber im Prinzip stimmt es: Wenn man wie ich über einen Zeitraum von fast 20 Jahren relativ viele verschiedene Fahrzeugtypen beruflich gefahren hat, sollte man andere an seinen Erfahrungen teilhaben lassen. Werde ich in Zukunft auch öfter machen.