VW Phaeton V6 4Motion - Maßarbeit
Testbericht
Der Phaeton ist Volkswagens Luxus-Sänfte für Genießer. Mit der Modellpflege kommen neue Helferlein an Bord, der Auftritt wird selbstbewusster. Eine neue Generation ist aber erst in drei Jahren zu erwarten.
Auf sein Flaggschiff lässt VW-Chef Martin Winterkorn nichts kommen: „Die Krönung der Kunst des Automobilbaus“ sei der Phaeton, maßgefertigt wie ein guter Anzug. Optisch darf der überarbeitete Luxuskreuzer stärker auf den Putz hauen, baut im Rückspiegel eine imposante Kulisse auf. Normalerweise sieht die neue VW-Designsprache eine schwarze Grillabdeckung vor, die die Scheinwerfer verbindet. „Dieses Element haben wir beim Phaeton invertiert“, sagt Designer Andreas Mindt. Das heißt hell statt dunkel - der Phaeton darf eine mächtige Chromfront zum Besten geben. Die Rückansicht ist dagegen fast schon langweilig. Streng horizontale Linien und dicke C-Säulen lassen ohnehin keinen Spielraum für Extravaganz. Der Phaeton ist ein Auto, das in sich selbst ruht.
Die Motorenpalette umfasst nach wie vor einen V6-Diesel mit 240 PS, einen V6-Benziner mit 280 PS, den 335 PS starken V8 und als Top-Modell den Zwölfzylinder mit 450 PS. Gerade für den deutschen Markt, wo fast alle Phaetons mit Dieselmotor geordert werden, wäre Audis Achtzylinder-TDI mit 350 PS interessant – er passt aber nicht unter die Haube. Neue Antriebsstränge darf man erst vom Nachfolger mit neuer Plattform erwarten. Der soll in rund drei Jahren erscheinen, so ein Unternehmenssprecher.
Standesgemäßen Vortrieb bietet der Phaeton allemal. Abgesehen von einer gewissen Trägheit der Automatik beim Kickdown sorgt bereits der 206 kW / 280 PS starke V6-Benziner für reichlich Schub und packt die Insassen dabei in Watte: Kein Lärm und keine Vibrationen stören die Reise. Der serienmäßige Allradantrieb bringt die Kraft souverän auf die Straße. Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 11,4 Litern pro 100 Kilometer an. Sparsamer ist man mit dem V6-Diesel unterwegs (Durchschnittsverbrauch 8,5 Liter). Konkurrenten wie der BMW 730d oder Audi können diesen Wert aber deutlich unterbieten.
Die betont komfortable Lenkung des Phaeton lädt weniger zum schnellen Kurvenfahren als zum gemütlich Cruisen ein. Das ist ohnehin die größte Stärke des Autos - vollendeter Fahrkomfort bei jedem Tempo. Die Luftfederung hebt den Wagen über jedes Unbill auf dem Asphalt hinweg. Auch für die Fond-Passagiere wird der Wagen zur Sänfte. Die je nach Radstand bis zu 5,2 Meter lange Limousine gewährt eine üppige Beinfreiheit, wahlweise kann man es sich auch hinten auf Einzelsitzen bequem machen.
Gegen Aufpreis lässt sich der VW-Gleiter mit einer Reihe von Assistenzsystemen aufrüsten. Dazu gehören der Abstandsregeltempomat ACC mit automatischer Bremsung und Auffahr-Warnung sowie die dynamische Fernlichtregulierung. Eine zusätzliche Blende zwischen Reflektor und Scheinwerferlinse sorgt dafür, dass der Wagen dauerhaft mit Fernlicht fahren kann. Eine Kamera im Bereich des Innenspiegels erkennt vorausfahrende Autos und verschiebt den Lichtkegel, damit andere Fahrer nicht geblendet werden. Das Kamerasystem, das später auch in anderen Modellen wie dem Touran zum Einsatz kommen soll, erkennt zudem Verkehrszeichen. Es liest nicht nur Temposchilder, sondern auch Überholverbotszeichen und Zusatzschilder wie „bei Nässe“ oder „22 bis 6 Uhr“, mit denen Tempolimits ergänzt werden. Die Informationen liest man im kleinen Digitaldisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser ab.
Die Preise des Phaeton beginnen bei 66.500 Euro (V6 TDI). Zum Vergleich: Ein BMW 730d (245 PS) kostet 73.300 Euro, ein Mercedes S 350 CDI (235 PS) mit Allradantrieb 77.528 Euro und ein Audi A8 3.0 TDI quattro (250 PS) 72.200 Euro. Mit V6-Benziner an Bord ist der Phaeton ab 71.200 Euro zu haben, der Zwölfzylinder steht mit 115.000 Euro in der Liste (jeweils 5-Sitzer). Zur Serienausstattung zählen unter anderem Bi-Xenonscheinwerfer, elektrische Sitzverstellung, Edelholzdekor, Audiosystem mit CD-Wechsler, Tempomat, Vier-Zonen-Klimaautomatik sowie Luftfederung mit Niveauregulierung.
Der Phaeton entsteht wie bisher in der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden. Große Erwartungen hat VW für den chinesischen Markt. „Wir wollen das beste und komfortabelste Fahrzeug in der Luxusklasse anbieten“, sagt Weiming Soh, VW-Vertriebschef in China. Die Konkurrenz freilich ist groß - gerade in China, wo Audi, BMW und Mercedes spezielle Langversionen ihrer Limousinen anbieten und zum Teil auch vor Ort bauen, um hohe Luxussteuern für hubraumstarke Importautos zu umgehen.
Trotzdem ist das Reich der Mitte das Reich der Chancen. Von Januar bis April legte VW in China bei den Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent zu. Der Phaeton soll noch in diesem Jahr mit 3000 Verkäufen seinen Teil zum Wachstum beitragen. Weltweit hat VW seit der Markteinführung im Jahr 2002 bis Ende 2009 rund 42.000 Phaetons verkauft, das bislang erfolgreichste Jahr war 2008 mit knapp 6200 Fahrzeugen.
Auf sein Flaggschiff lässt VW-Chef Martin Winterkorn nichts kommen: „Die Krönung der Kunst des Automobilbaus“ sei der Phaeton, maßgefertigt wie ein guter Anzug. Optisch darf der überarbeitete Luxuskreuzer stärker auf den Putz hauen, baut im Rückspiegel eine imposante Kulisse auf. Normalerweise sieht die neue VW-Designsprache eine schwarze Grillabdeckung vor, die die Scheinwerfer verbindet. „Dieses Element haben wir beim Phaeton invertiert“, sagt Designer Andreas Mindt. Das heißt hell statt dunkel - der Phaeton darf eine mächtige Chromfront zum Besten geben. Die Rückansicht ist dagegen fast schon langweilig. Streng horizontale Linien und dicke C-Säulen lassen ohnehin keinen Spielraum für Extravaganz. Der Phaeton ist ein Auto, das in sich selbst ruht.
Die Motorenpalette umfasst nach wie vor einen V6-Diesel mit 240 PS, einen V6-Benziner mit 280 PS, den 335 PS starken V8 und als Top-Modell den Zwölfzylinder mit 450 PS. Gerade für den deutschen Markt, wo fast alle Phaetons mit Dieselmotor geordert werden, wäre Audis Achtzylinder-TDI mit 350 PS interessant – er passt aber nicht unter die Haube. Neue Antriebsstränge darf man erst vom Nachfolger mit neuer Plattform erwarten. Der soll in rund drei Jahren erscheinen, so ein Unternehmenssprecher.
Standesgemäßen Vortrieb bietet der Phaeton allemal. Abgesehen von einer gewissen Trägheit der Automatik beim Kickdown sorgt bereits der 206 kW / 280 PS starke V6-Benziner für reichlich Schub und packt die Insassen dabei in Watte: Kein Lärm und keine Vibrationen stören die Reise. Der serienmäßige Allradantrieb bringt die Kraft souverän auf die Straße. Den Durchschnittsverbrauch gibt VW mit 11,4 Litern pro 100 Kilometer an. Sparsamer ist man mit dem V6-Diesel unterwegs (Durchschnittsverbrauch 8,5 Liter). Konkurrenten wie der BMW 730d oder Audi können diesen Wert aber deutlich unterbieten.
Die betont komfortable Lenkung des Phaeton lädt weniger zum schnellen Kurvenfahren als zum gemütlich Cruisen ein. Das ist ohnehin die größte Stärke des Autos - vollendeter Fahrkomfort bei jedem Tempo. Die Luftfederung hebt den Wagen über jedes Unbill auf dem Asphalt hinweg. Auch für die Fond-Passagiere wird der Wagen zur Sänfte. Die je nach Radstand bis zu 5,2 Meter lange Limousine gewährt eine üppige Beinfreiheit, wahlweise kann man es sich auch hinten auf Einzelsitzen bequem machen.
Gegen Aufpreis lässt sich der VW-Gleiter mit einer Reihe von Assistenzsystemen aufrüsten. Dazu gehören der Abstandsregeltempomat ACC mit automatischer Bremsung und Auffahr-Warnung sowie die dynamische Fernlichtregulierung. Eine zusätzliche Blende zwischen Reflektor und Scheinwerferlinse sorgt dafür, dass der Wagen dauerhaft mit Fernlicht fahren kann. Eine Kamera im Bereich des Innenspiegels erkennt vorausfahrende Autos und verschiebt den Lichtkegel, damit andere Fahrer nicht geblendet werden. Das Kamerasystem, das später auch in anderen Modellen wie dem Touran zum Einsatz kommen soll, erkennt zudem Verkehrszeichen. Es liest nicht nur Temposchilder, sondern auch Überholverbotszeichen und Zusatzschilder wie „bei Nässe“ oder „22 bis 6 Uhr“, mit denen Tempolimits ergänzt werden. Die Informationen liest man im kleinen Digitaldisplay zwischen Tacho und Drehzahlmesser ab.
Die Preise des Phaeton beginnen bei 66.500 Euro (V6 TDI). Zum Vergleich: Ein BMW 730d (245 PS) kostet 73.300 Euro, ein Mercedes S 350 CDI (235 PS) mit Allradantrieb 77.528 Euro und ein Audi A8 3.0 TDI quattro (250 PS) 72.200 Euro. Mit V6-Benziner an Bord ist der Phaeton ab 71.200 Euro zu haben, der Zwölfzylinder steht mit 115.000 Euro in der Liste (jeweils 5-Sitzer). Zur Serienausstattung zählen unter anderem Bi-Xenonscheinwerfer, elektrische Sitzverstellung, Edelholzdekor, Audiosystem mit CD-Wechsler, Tempomat, Vier-Zonen-Klimaautomatik sowie Luftfederung mit Niveauregulierung.
Der Phaeton entsteht wie bisher in der „Gläsernen Manufaktur“ in Dresden. Große Erwartungen hat VW für den chinesischen Markt. „Wir wollen das beste und komfortabelste Fahrzeug in der Luxusklasse anbieten“, sagt Weiming Soh, VW-Vertriebschef in China. Die Konkurrenz freilich ist groß - gerade in China, wo Audi, BMW und Mercedes spezielle Langversionen ihrer Limousinen anbieten und zum Teil auch vor Ort bauen, um hohe Luxussteuern für hubraumstarke Importautos zu umgehen.
Trotzdem ist das Reich der Mitte das Reich der Chancen. Von Januar bis April legte VW in China bei den Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent zu. Der Phaeton soll noch in diesem Jahr mit 3000 Verkäufen seinen Teil zum Wachstum beitragen. Weltweit hat VW seit der Markteinführung im Jahr 2002 bis Ende 2009 rund 42.000 Phaetons verkauft, das bislang erfolgreichste Jahr war 2008 mit knapp 6200 Fahrzeugen.
Quelle: Autoplenum, 2010-06-06
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