Praxistest: Nissan Navara 2.5 dCi - Ein Colt für alle Fälle
Testbericht
Pick Up heißt übersetzt so viel wie hochheben. Oder mitnehmen. In den USA seit Jahrzehnten das wichtigste Autosegment, sind die kernigen Burschen in unseren Breiten zumeist nur etwas für Gewerbetreibende. Oder?
Der rustikale Bruder des Pathfinder zeigt, dass ein Pick-Up viel mehr als ein reiner Lastesel sein kann. Schon die Umbenennung der neuen Modellreihe von "Pick up" in "Navara" zeigt den angestrebten Mentalitätswandel von reiner Zweckmäßigkeit hin zu Freizeitnutzen oder Familientauglichkeit. Dabei ist der Navara nach wie vor in erster Linie ein echter Lastwagen - mit Leiterrahmen und Blattfedern. Die nötigen Weichspülkomponenten liefern Baugruppen vom Nissan Pathfinder: Motor, Getriebe und Vorderachse. Gemeinsam entwickelt, laufen sie auch im gleichen Werk in Barcelona vom Band.
So wundert es nicht, dass der Navara auch äußerlich ein wenig mehr nach Geländewagen aussieht als nach Lastwagen eben ein Pathfinder mit Ladefläche. Breiter (2,5 cm) und länger (13 cm) als sein Vorgänger wirkt er dank der üppigen ausgestellten Radläufe ungewohnt bullig. Die serienmäßigen 17-Zoll-Räder wirken fast schon klein in den ausladenden Radhäusern. Und mit 25 Zentimetern verlängertem Radstand bietet der spanische Japaner deutlich mehr Platz für Passagiere und Ladung zumindest für Fahrer und Beifahrer. Denn die Klappsitze in der zweiten Reihe der King-Cab (1½-Kabine) sind allenfalls für den Transport der lieben Kleinen geeignet. Doch Mama und Papa sind auf ihren Sitzen vorn komfortabel untergebracht, haben ordentlichen Seitenhalt und jede Menge Bein- und Kopffreiheit.
Das Armaturenbrett kommt in müdem Einheitsgrau daher, fast sich aber gut an. In der Mittelkonsole im Aluminium-Look sind die meisten Bedienelemente für Klimaanlage, Audio- und Navigations-System untergebracht lediglich der Warnblinkschalter versteckt sich (schwarz auf grau) neben der Alukonsole. Ausreichend Ablagemöglichkeiten für Getränke, Karten und Krimskrams waren schon beim Vorgänger vorhanden neu ist die ordentliche Verarbeitung des Innenraumes. Nichts klappert oder zirpt, selbst auf schlechteren Wegen. Die Topline-Lederausstattung (2.200 Euro Aufpreis), der 6-fach MP3-CD-Wechsler und die Bluetooth-Schnittstelle lassen fast schon Pkw-Gefühle aufkommen.
Im Pick-Up-Segment setzt der Navara Maßstäbe in Sachen Motor und Fahrwerk. Speziell beim Umstieg von einem SUV oder Geländewagen merkt man jedoch nach wie vor die Zugeständnisse an das Fahrwerk des Pick-Up. Für einen Pritschenwagen ist der Navara jedoch ein heißer Hund. Der raue, aber nicht nervig laute 2,5-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit 128 kW/174 PS beschleunigt in etwas über 11 Sekunden auf Tempo 100 laut Hersteller ist dann bei 170 km/h Schluss. Mit etwas Vorlauf sind jedoch durchaus 190 Sachen drin. Beeindruckender sind jedoch die gefühlte Beschleunigung im Stadtverkehr und die Elastizität des Motors. Denn immerhin sind mit der etwas hakeligen Sechsgang-Handschaltung rund 2200 Kilogramm zu bewegen. Das klappt mit 403 Newtonmetern Drehmoment mehr als ordentlich und für einen Lastenträger sehr gut. Der Durchschnittsverbrauch pendelte sich mit 11,8 Litern deutlich über der Werksangabe von 9,8 Litern auf 100 Kilometer ein. Verständlicherweise setzen die Blattfedern an der Hinterachse dem Kurvenverhalten enge Grenzen. Gerade deshalb ist es kaum nachvollziehbar, wieso der Navara im Gegensatz zum Pathfinder auf ein standesgemäßes ESP verzichten muss.
So gut sich der Pick-Up auf der Straße bewegt im Gelände ist er eine ganze Klasse besser. Dank einer Bodenfreiheit von 230 Millimetern kann der beherzte Zimmermann mit zugeschaltetem Vorderradantrieb seine Kreissäge auch in abgelegene Landstriche transportieren. Mit gesperrten Hinterachs- und Mittendifferentialen sowie Getriebeuntersetzung braucht er noch nicht einmal befestigte Wege dorthin.
Trotz der Offroad-Tauglichkeit und des Insassenkomforts ist und bleibt Nissans Pick-Up ein Arbeitstier: Bis zu 1.115 Kilogramm Nutzlast dürfen transportiert werden. Auf die 1,13 Meter breite und 1,86 Meter lange Ladefläche passen zum Beispiel ein Quad, drei Motorräder oder zwei Kubikmeter Holz. Der Fahrspaß für komfortbedachte Gewerbetreibende mit Hang zur Natur beginnt bei 27.300 Euro, der Nissan Navara LE King Cab kostet mindestens 32.750 Euro. Für die Modelle mit Dieselpartikelfilter sind jeweils 600 Euro Aufpreis fällig, die hundertprozentige Hinterachsdifferentialsperre kostet 620 Euro Aufpreis.
Der rustikale Bruder des Pathfinder zeigt, dass ein Pick-Up viel mehr als ein reiner Lastesel sein kann. Schon die Umbenennung der neuen Modellreihe von "Pick up" in "Navara" zeigt den angestrebten Mentalitätswandel von reiner Zweckmäßigkeit hin zu Freizeitnutzen oder Familientauglichkeit. Dabei ist der Navara nach wie vor in erster Linie ein echter Lastwagen - mit Leiterrahmen und Blattfedern. Die nötigen Weichspülkomponenten liefern Baugruppen vom Nissan Pathfinder: Motor, Getriebe und Vorderachse. Gemeinsam entwickelt, laufen sie auch im gleichen Werk in Barcelona vom Band.
So wundert es nicht, dass der Navara auch äußerlich ein wenig mehr nach Geländewagen aussieht als nach Lastwagen eben ein Pathfinder mit Ladefläche. Breiter (2,5 cm) und länger (13 cm) als sein Vorgänger wirkt er dank der üppigen ausgestellten Radläufe ungewohnt bullig. Die serienmäßigen 17-Zoll-Räder wirken fast schon klein in den ausladenden Radhäusern. Und mit 25 Zentimetern verlängertem Radstand bietet der spanische Japaner deutlich mehr Platz für Passagiere und Ladung zumindest für Fahrer und Beifahrer. Denn die Klappsitze in der zweiten Reihe der King-Cab (1½-Kabine) sind allenfalls für den Transport der lieben Kleinen geeignet. Doch Mama und Papa sind auf ihren Sitzen vorn komfortabel untergebracht, haben ordentlichen Seitenhalt und jede Menge Bein- und Kopffreiheit.
Das Armaturenbrett kommt in müdem Einheitsgrau daher, fast sich aber gut an. In der Mittelkonsole im Aluminium-Look sind die meisten Bedienelemente für Klimaanlage, Audio- und Navigations-System untergebracht lediglich der Warnblinkschalter versteckt sich (schwarz auf grau) neben der Alukonsole. Ausreichend Ablagemöglichkeiten für Getränke, Karten und Krimskrams waren schon beim Vorgänger vorhanden neu ist die ordentliche Verarbeitung des Innenraumes. Nichts klappert oder zirpt, selbst auf schlechteren Wegen. Die Topline-Lederausstattung (2.200 Euro Aufpreis), der 6-fach MP3-CD-Wechsler und die Bluetooth-Schnittstelle lassen fast schon Pkw-Gefühle aufkommen.
Im Pick-Up-Segment setzt der Navara Maßstäbe in Sachen Motor und Fahrwerk. Speziell beim Umstieg von einem SUV oder Geländewagen merkt man jedoch nach wie vor die Zugeständnisse an das Fahrwerk des Pick-Up. Für einen Pritschenwagen ist der Navara jedoch ein heißer Hund. Der raue, aber nicht nervig laute 2,5-Liter-Common-Rail-Turbodiesel mit 128 kW/174 PS beschleunigt in etwas über 11 Sekunden auf Tempo 100 laut Hersteller ist dann bei 170 km/h Schluss. Mit etwas Vorlauf sind jedoch durchaus 190 Sachen drin. Beeindruckender sind jedoch die gefühlte Beschleunigung im Stadtverkehr und die Elastizität des Motors. Denn immerhin sind mit der etwas hakeligen Sechsgang-Handschaltung rund 2200 Kilogramm zu bewegen. Das klappt mit 403 Newtonmetern Drehmoment mehr als ordentlich und für einen Lastenträger sehr gut. Der Durchschnittsverbrauch pendelte sich mit 11,8 Litern deutlich über der Werksangabe von 9,8 Litern auf 100 Kilometer ein. Verständlicherweise setzen die Blattfedern an der Hinterachse dem Kurvenverhalten enge Grenzen. Gerade deshalb ist es kaum nachvollziehbar, wieso der Navara im Gegensatz zum Pathfinder auf ein standesgemäßes ESP verzichten muss.
So gut sich der Pick-Up auf der Straße bewegt im Gelände ist er eine ganze Klasse besser. Dank einer Bodenfreiheit von 230 Millimetern kann der beherzte Zimmermann mit zugeschaltetem Vorderradantrieb seine Kreissäge auch in abgelegene Landstriche transportieren. Mit gesperrten Hinterachs- und Mittendifferentialen sowie Getriebeuntersetzung braucht er noch nicht einmal befestigte Wege dorthin.
Trotz der Offroad-Tauglichkeit und des Insassenkomforts ist und bleibt Nissans Pick-Up ein Arbeitstier: Bis zu 1.115 Kilogramm Nutzlast dürfen transportiert werden. Auf die 1,13 Meter breite und 1,86 Meter lange Ladefläche passen zum Beispiel ein Quad, drei Motorräder oder zwei Kubikmeter Holz. Der Fahrspaß für komfortbedachte Gewerbetreibende mit Hang zur Natur beginnt bei 27.300 Euro, der Nissan Navara LE King Cab kostet mindestens 32.750 Euro. Für die Modelle mit Dieselpartikelfilter sind jeweils 600 Euro Aufpreis fällig, die hundertprozentige Hinterachsdifferentialsperre kostet 620 Euro Aufpreis.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-25
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