Nissan X-Trail Modelljahr 2004: Frisch geschminkt und fitter gemacht
Testbericht
Malaga, 17. Oktober 2003 Mehr ist mehr. Und weniger ist auch mehr. Klingt komisch, ist aber so. Zumindest im Fall des neuen Nissan X-Trail ist diese Paradoxie zutreffend. Das Adjektiv neu mag im Zusammenhang mit dem X-Trail widersprüchlich klingen, ist der kompakte Offroader doch gerade mal seit zwei Jahren auf dem Markt. Nein, wirklich neu ist er damit nicht. Aber für das Modelljahr 2004 wurde er zumindest in einigen Details überarbeitet. Wir waren aus diesem Anlass mit Nissans schicker Freizeit-Wühlmaus auf Schotter, Schlamm und asphaltierten Straßen unterwegs und haben uns von seiner Vielseitigkeit überzeugt.
Kürze mit Würze Die Änderungen zum Modelljahr 2004 lassen sich kurz umschreiben: Der Kühlergrill, die Stoßfänger und die Rückleuchten wurden optisch dezent überarbeitet. Dank der neuen Stoßfänger verkürzte sich das Fahrzeug von 4,51 auf 4,46 Meter. In dieser Kürze liegt auch ein wenig Würze: Immerhin wuchs der Böschungswinkel von 28 auf 29 Grad und damit auch die Geländegängigkeit des X-Trail. Optional gibt es außerdem Zusatzscheinwerfer auf dem Dach. Neu gestaltete 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und chromüberzogene Türgriffe runden die äußeren Maßnahmen ab.
Innenraum aufgewertet Der Innenraum wurde ebenfalls angehübscht und zudem funktionaler. Die neu geordnete Mittelkonsole bietet jetzt Platz für den Bildschirm des Navigationssystems. Die Klimaanlage wird nun über drei Drehknöpfe bedient. Die leicht konfuse Kombination aus Tasten, Drehknopf und kleinem Display hat damit ausgedient. Außerdem gibt es jetzt eine fünfte Luftaustrittdüse oberhalb der Lenksäule. Das Getränke-Staufach mit Kühlfunktion wanderte in die Mittelkonsole, aktive Kopfstützen sollen besser vor einem Schleudertrauma schützen und für die Top-Version Elegance gibt es jetzt elektrisch einstellbare Ledersitze. Außerdem wurden einige Oberflächen im Innenraum aufgewertet und die Lärmdämmung verbessert.
Erstarkter Diesel Eine weitere wichtige Änderung betrifft den Dieselmotor. Die Leistung des 2.2 dCi konnte dank kleiner technischer Änderungen auf 136 PS gesteigert werden. Bisher waren 114 PS das Maß der Diesel-Dinge beim X-Trail. Parallel wuchs das bereits bei 2.000 Umdrehungen anliegende Drehmoment von 270 auf 314 Newtonmeter. Die Fahrleistungen haben sich entsprechend verbessert: Statt der bisherigen 13,7 Sekunden braucht der erstarkte Selbstzünder nur noch 11,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wuchs von 165 auf 180 km/h. Der Verbrauch bleibt nach Angabe von Nissan mit 7,2 Litern hingegen unverändert. Nicht durch seine Sparsamkeit sondern auch durch seine zugleich kraftvolle, sehr kultivierte und gleichmäßige Art der Beschleunigung begeistert der Selbstzünder. Zusammen mit dem sehr gut abgestimmten Sechsgang-Schaltgetriebe ist er eine wirklich hervorragende Wahl.
Potente Benziner Alternativ gibt es für den X-Trail weiterhin die beiden unverändert gebliebenen Vierzylinder-Benziner mit 2,0 und 2,5 Litern Hubraum. Beide Otto-Motoren arbeiten seidenweich und ruhig. Bereits die Zwei-Liter-Maschine ist mit 140 PS ein recht kraftvoller Motor. Die hubraumstärkere Version leistet sogar 165 PS. Damit sprintet der 1,5-Tonner in nur 9,9 Sekunden von null auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit beträgt 187 km/h. Der Zweiliter-Benziner braucht 11,3 Sekunden, die Top-Speed beträgt 177 km/h.
Vor allem der große Benziner beeindruckt mit Laufruhe und gleichzeitig hohem Leistungsniveau. Beide Benziner können mit ihren Durchschnittsverbräuchen von 9,3 und 9,4 Litern auf 100 Kilometern keine Glanzpunkte setzen. Ähnliche Motorisierungen des vergleichbaren Toyota RAV4 sind etwas sparsamer, die vergleichbaren Konkurrenten des Land Rover Freelander sind hingegen durstiger.
Geländegänger Der X-Trail ist kein extremer Klettermax. Bei seiner Offroad-Kompetenz stößt man bei beinharter Schlamm-Akrobatik an Grenzen. Hierfür eignen sich robuste Wühlmäuse à la Mercedes G-Modell oder Landrover Defender besser. Je nach Getriebeübersetzung und Drehmoment der Motoren schwankt die Steigfähigkeit des X-Trail zwischen 22 und 38 Grad. Den Spitzenwert schafft die Dieselversion mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Man kann zwischen Allrad- und Zweiradantrieb wählen. Eine Geländeuntersetzung gibt es nicht. Die Bodenfreiheit beträgt 200 und die Wattiefe 350 Millimeter. Gegenüber seinen direkten Konkurrenten Toyota RAV4 und Landrover Freelander braucht sich der X-Trail in keinem Fall zu verstecken.
Entsprechend haben wir uns mit dem X-Trail auf einen etwas anspruchsvolleren Offroadparcour gewagt. Dort wühlte der Nippon-Allradler sich durch Schlamm und kletterte behände Steigungen hinauf, verwinkelte und verschränkte sich. Auf Schotterpisten kann man mit ihm sicher und schnell den Staub aufwirbeln. Dabei bleibt der Komfort selbst bei einer Geschwindigkeit nahe der 100 km/h immer noch bemerkenswert hoch. Klar, dass tiefe Schlaglöcher die Passagiere ordentlich durchschütteln können.
Gute Asphalt-Performance Auf der Straße macht der X-Trail als bequemes Reisefahrzeug eine gute Figur. Viel Platz für die Passagiere, ein angenehmes Geräuschniveau und eine für Offroader gute Straßenlage sorgen für eine respektable Asphalt-Performance. Seine geringe Seitenneigung und die leichtgängige und exakte Lenkung sorgen im Zusammenspiel mit zahlreichen elektronischen Helfern für ein gleichermaßen sicheres und dynamisches Vorankommen.
ESP, ABS, EBD (elektronische Bremskraftverteilung) und die Traktionskontrolle TCS bügeln mögliche Fahrfehler souverän aus. Wie ein Pkw verhält sich der X-Trail nicht. Doch für einen Offroader kann sich sein Fahrverhalten auf Straßen sehen lassen.
Praktisch und komfortabel Auch bei Ausstattung und Komfort befindet sich der X-Trail auf hohem Niveau. Die Annehmlichkeiten lassen kaum etwas vermissen, was nicht auch in Nissan-Limousinen zu finden ist. Dazu zählt auch die hochwertige Birdview-Navigation mit Europa-DVD und Sieben-Zoll-Farbbildschirm.
Die Innenraumvariabilität und das gute Platzangebot machen den X-Trail zu einem respektablen Transporttalent. Der Kofferraum fasst immerhin 410 Liter. Mit umgelegter Rückbank entsteht eine fast 1,90 Meter lange Ladefläche mit bis zu 1.841 Liter Ladevolumen. Dem Wochenendausflug mit zwei Mountainbikes steht eigentlich nichts im Weg.
Kürze mit Würze Die Änderungen zum Modelljahr 2004 lassen sich kurz umschreiben: Der Kühlergrill, die Stoßfänger und die Rückleuchten wurden optisch dezent überarbeitet. Dank der neuen Stoßfänger verkürzte sich das Fahrzeug von 4,51 auf 4,46 Meter. In dieser Kürze liegt auch ein wenig Würze: Immerhin wuchs der Böschungswinkel von 28 auf 29 Grad und damit auch die Geländegängigkeit des X-Trail. Optional gibt es außerdem Zusatzscheinwerfer auf dem Dach. Neu gestaltete 16-Zoll-Leichtmetallfelgen und chromüberzogene Türgriffe runden die äußeren Maßnahmen ab.
Innenraum aufgewertet Der Innenraum wurde ebenfalls angehübscht und zudem funktionaler. Die neu geordnete Mittelkonsole bietet jetzt Platz für den Bildschirm des Navigationssystems. Die Klimaanlage wird nun über drei Drehknöpfe bedient. Die leicht konfuse Kombination aus Tasten, Drehknopf und kleinem Display hat damit ausgedient. Außerdem gibt es jetzt eine fünfte Luftaustrittdüse oberhalb der Lenksäule. Das Getränke-Staufach mit Kühlfunktion wanderte in die Mittelkonsole, aktive Kopfstützen sollen besser vor einem Schleudertrauma schützen und für die Top-Version Elegance gibt es jetzt elektrisch einstellbare Ledersitze. Außerdem wurden einige Oberflächen im Innenraum aufgewertet und die Lärmdämmung verbessert.
Erstarkter Diesel Eine weitere wichtige Änderung betrifft den Dieselmotor. Die Leistung des 2.2 dCi konnte dank kleiner technischer Änderungen auf 136 PS gesteigert werden. Bisher waren 114 PS das Maß der Diesel-Dinge beim X-Trail. Parallel wuchs das bereits bei 2.000 Umdrehungen anliegende Drehmoment von 270 auf 314 Newtonmeter. Die Fahrleistungen haben sich entsprechend verbessert: Statt der bisherigen 13,7 Sekunden braucht der erstarkte Selbstzünder nur noch 11,5 Sekunden von null auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit wuchs von 165 auf 180 km/h. Der Verbrauch bleibt nach Angabe von Nissan mit 7,2 Litern hingegen unverändert. Nicht durch seine Sparsamkeit sondern auch durch seine zugleich kraftvolle, sehr kultivierte und gleichmäßige Art der Beschleunigung begeistert der Selbstzünder. Zusammen mit dem sehr gut abgestimmten Sechsgang-Schaltgetriebe ist er eine wirklich hervorragende Wahl.
Potente Benziner Alternativ gibt es für den X-Trail weiterhin die beiden unverändert gebliebenen Vierzylinder-Benziner mit 2,0 und 2,5 Litern Hubraum. Beide Otto-Motoren arbeiten seidenweich und ruhig. Bereits die Zwei-Liter-Maschine ist mit 140 PS ein recht kraftvoller Motor. Die hubraumstärkere Version leistet sogar 165 PS. Damit sprintet der 1,5-Tonner in nur 9,9 Sekunden von null auf 100 km/h, die Spitzengeschwindigkeit beträgt 187 km/h. Der Zweiliter-Benziner braucht 11,3 Sekunden, die Top-Speed beträgt 177 km/h.
Vor allem der große Benziner beeindruckt mit Laufruhe und gleichzeitig hohem Leistungsniveau. Beide Benziner können mit ihren Durchschnittsverbräuchen von 9,3 und 9,4 Litern auf 100 Kilometern keine Glanzpunkte setzen. Ähnliche Motorisierungen des vergleichbaren Toyota RAV4 sind etwas sparsamer, die vergleichbaren Konkurrenten des Land Rover Freelander sind hingegen durstiger.
Geländegänger Der X-Trail ist kein extremer Klettermax. Bei seiner Offroad-Kompetenz stößt man bei beinharter Schlamm-Akrobatik an Grenzen. Hierfür eignen sich robuste Wühlmäuse à la Mercedes G-Modell oder Landrover Defender besser. Je nach Getriebeübersetzung und Drehmoment der Motoren schwankt die Steigfähigkeit des X-Trail zwischen 22 und 38 Grad. Den Spitzenwert schafft die Dieselversion mit Sechsgang-Schaltgetriebe. Man kann zwischen Allrad- und Zweiradantrieb wählen. Eine Geländeuntersetzung gibt es nicht. Die Bodenfreiheit beträgt 200 und die Wattiefe 350 Millimeter. Gegenüber seinen direkten Konkurrenten Toyota RAV4 und Landrover Freelander braucht sich der X-Trail in keinem Fall zu verstecken.
Entsprechend haben wir uns mit dem X-Trail auf einen etwas anspruchsvolleren Offroadparcour gewagt. Dort wühlte der Nippon-Allradler sich durch Schlamm und kletterte behände Steigungen hinauf, verwinkelte und verschränkte sich. Auf Schotterpisten kann man mit ihm sicher und schnell den Staub aufwirbeln. Dabei bleibt der Komfort selbst bei einer Geschwindigkeit nahe der 100 km/h immer noch bemerkenswert hoch. Klar, dass tiefe Schlaglöcher die Passagiere ordentlich durchschütteln können.
Gute Asphalt-Performance Auf der Straße macht der X-Trail als bequemes Reisefahrzeug eine gute Figur. Viel Platz für die Passagiere, ein angenehmes Geräuschniveau und eine für Offroader gute Straßenlage sorgen für eine respektable Asphalt-Performance. Seine geringe Seitenneigung und die leichtgängige und exakte Lenkung sorgen im Zusammenspiel mit zahlreichen elektronischen Helfern für ein gleichermaßen sicheres und dynamisches Vorankommen.
ESP, ABS, EBD (elektronische Bremskraftverteilung) und die Traktionskontrolle TCS bügeln mögliche Fahrfehler souverän aus. Wie ein Pkw verhält sich der X-Trail nicht. Doch für einen Offroader kann sich sein Fahrverhalten auf Straßen sehen lassen.
Praktisch und komfortabel Auch bei Ausstattung und Komfort befindet sich der X-Trail auf hohem Niveau. Die Annehmlichkeiten lassen kaum etwas vermissen, was nicht auch in Nissan-Limousinen zu finden ist. Dazu zählt auch die hochwertige Birdview-Navigation mit Europa-DVD und Sieben-Zoll-Farbbildschirm.
Die Innenraumvariabilität und das gute Platzangebot machen den X-Trail zu einem respektablen Transporttalent. Der Kofferraum fasst immerhin 410 Liter. Mit umgelegter Rückbank entsteht eine fast 1,90 Meter lange Ladefläche mit bis zu 1.841 Liter Ladevolumen. Dem Wochenendausflug mit zwei Mountainbikes steht eigentlich nichts im Weg.
Technische Daten
Motor Bauart: | Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel-Reihenmotor, DOHC, 16 Ventile |
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Hubraum: | 2.184 |
Leistung: | 100 kW (136 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 314 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 23.620 € (Stand: November 2003)Fazit
Der Nissan ist gegenüber seinen Konkurrenten Toyota RAV4 und Land Rover Freelander besser gerüstet denn je. Ein starker und kultivierter Diesel und zwei geschmeidige und starke Benziner stehen zur Wahl. Gegenüber den genannten Konkurrenten hat der X-Trail in jedem Fall eine durchgehend stärkere Motorenpalette zu bieten. Außerdem besticht der X-Trail durch ein ausgewogenes und sicheres Fahrverhalten auf Straßen, gepaart mit einer beachtlichen Offroad-Kompetenz. Mit den Detailverbesserungen und dem erstarktem Diesel wurde der X-Trail gut aufgewertet.
Preislich wird der X-Trail auf gleichem Niveau mit RAV4 und Freelander liegen. Die Preise stehen derzeit noch nicht fest und werden erst im November 2004 bekannt gegeben. Zurzeit kostet die Einstiegsversion des alten Modells mit Zwei-Liter-Benziner 23.600 Euro. Der Diesel schlägt mit 25.120 Euro zu Buche. Ab Dezember 2003 kommt das von uns getestete Modelljahr 2004 in den Handel. Nissan kündigt für den neuen X-Trail eine sehr moderate Anhebung der Preise an. (mh)
Quelle: auto-news, 2003-10-17
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