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Testbericht

19. März 2012
Die sprichwörtlich ‚vornehme Zurückhaltung’ gehört bei Mercedes-Benz längst der Vergangenheit an und wer etwas zu bieten hat, sollte dies ja auch deutlich machen. Es werden viele Autos auf dem Markt angeboten, aber es gibt nur wenige Auto-Ikonen. „Unser SL ist eine davon. Er hat Klasse, er hat Stil, es ist Komfort und Luxus pur“, sagt Mercedes-Benz Chef Dieter Zetsche und fügt an, „perfekter als unser neuer SL kann ein Auto den Anspruch von Gottlieb Daimler kaum einlösen: Das Beste oder nichts.“ Große Worte, denen es kaum etwas hinzuzufügen gibt. Mit dem neuen SL, der im Frühsommer auf den deutschen Markt kommt, rundet Mercedes-Benz sein Roadster Angebot mit einem Gentleman-Sportler zwischen dem kompakten SLK und dem betont sportlichen SLS AMG ab. Und so füllt der SL weiterhin seine Rolle aus, die er zusammen mit der S-Klasse seit sechs Jahrzehnten erfolgreich besetzt. Dass der SL der Mercedes-Markenbotschafter schlechthin ist, darf nicht bezweifelt werden. Auch in der neusten Generation strahlt der SL klare Signale in Richtung „sportlicher Fahrspaß“ aus, ohne dabei den Gedanken des komfortablen Roadster zu vernachlässigen. In seiner Seitenansicht zeigt er die typischen Roadster-Proportionen: Lange Motorhaube, ein weit zurückversetztes Passagierabteil, ein elegantes Heck. Der 4,61 Meter lange und 1,87 Meter breite SL steht stämmig auf der Straße. Die Front mit dem breiten Kühlergrill und die seitlichen Öffnungen mit den charakteristischen Finnen unterstreichen die markentypische Designmerkmale. Wenn es an der harmonische und sehr eleganten Optik etwas anzumerken gibt, dann wäre es der Heckbereich, der  etwas markanter gezeichnet sein könnte – er ist zwar bullig aber etwas zu rundlich. „Den neuen SL kann man mit zwei Worten beschreiben: Er ist Athlet und Ästhet. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass auch die sechste Auflage des SL ein großer Erfolg wird“, unterstreicht Vertriebschef Joachim Schmidt den Anspruch an den Klassiker.  Zum Verkaufsstart gibt es zwei Varianten, den SL 350 und den SL 500. Der Sechszylinder-SL leistet aus 3,5-Liter Hubraum 306 PS (225 kW) und der 4,7-Liter Achtzylinder mit Bi-Turbo ist 435 PS (320 kW) stark. Die Preise starten mit 93.534 Euro für den SL 350 und der SL 500 kostet ab 117.096 Euro. Mit Hilfe der Liste umfangreicher Extras lässt sich der SL natürlich mit den individuellen Wünschen des Käufers ausstatten. Einen V12 (SL 600) wird es in der neuen Generation nicht mehr geben. Dafür startet im Sommer der SL 63 AMG und zum Jahresende folgt der SL 65 AMG, der dann von einem neuen V12 angetrieben wird. Das Thema V12 bleibt in Zukunft bei der hauseigenen High Performance Marke Mercedes-AMG.   Dass sich Dynamik und Effizienz ergänzen und nicht gegenläufig sein müssen, will dieser Roadster deutlich machen. Die Karosserie des neuen SL ist erstmalig fast vollständig aus Aluminium gefertigt – nur wenige Teile bestehen aus anderen Materialien, darunter das noch leichtere Magnesium. Dies macht einen Gewichtsvorteil von bis zu 140 kg gegenüber dem Vorgänger möglich. Auch die beiden V6- und V8-Motoren sind wesentlich wirtschaftlicher ausgelegt: Trotz höher Leistung und Drehmoment konnten die Verbrauchswerte bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Dabei vermittelt der neue SL Fahrspaß pur, beim Cruisen, zügiger Autobahnfahrt und auch bei einer sportlichen Gangart. Die neue Fahrwerksabstimmung mit der semiaktiven Verstelldämpfung in Kombination mit der Direktlenkung beherrschen den Spagat zwischen Alltagstauglichkeit und Dynamik eindrucksvoll. Die alternativ lieferbare aktive Fahrwerksregelung Active Body Control (ABC) für 3.510 Euro ist eher etwas für komfortbetontes Fahren. Dass der neue SL an den Erfolg seines direkten Vorgängers, der 2001 Premiere feierte und von dem fast 170.000 Exemplare verkauft wurden, anknüpfen wird, bedarf keiner Diskussion. (Auto-Reporter.NET/Peter Hartmann)                                               

Quelle: auto-reporter.net, 2012-03-19

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