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Testbericht

Mario Hommen/SP-X, 10. Juni 2017

Kia hat ein neues Topmodell. Optima Sportswagon GT heißt das sportlich akzentuierte Flaggschiff der Koreaner. Der Kraftmeier taugt als Familienauto, Überraschungsgegner auf der linken Autobahnspur und Luxusmobil. Vielleicht mag der Basispreis von knapp 42.000 Euro für einen Kia happig erscheinen, doch im Gegenzug wird dem Kunden vieles geboten, für das deutsche Premiumhersteller deutlich mehr verlangen.
 
Obwohl ein Vertreter der Mittelklasse, kann sich der Optima Sportswagon mit 4,86 Meter Länge durchaus mit Modellen der Oberen Mittelklasse messen. Zumal der Koreaner auch optisch ein gehobenes Maß an Strahlkraft bietet. Ob markante LED-Leuchten und Lufteinlässe, Riesenräder oder der von armdicken Auspuffendohren flankierte Diffusor am Heck – einen solchen Prachtkerl stellt man sich gerne vor die eigene Hauseinfahrt.
 
Die Muskeloptik findet ihre Entsprechung unter der Motorhaube. Zwar klingt ein Zweiliter-Vierzylinder-Benziner nach bravem Durchschnittstypen, doch in diesem Fall bietet das Aggregat die „Power to surprise“. Dank Twin-Scroll-Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung fallen 180 kW/245 PS und 350 Newtonmeter über die Vorderräder her, welche die üppige Kraft in souveränen Vortrieb umsetzen. Untermalt von einem schroffen Motorsound, der eigentlich eine größere Zylinderzahl erwarten lässt, sprintet der 1,7-Tonner in 7,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Unvermindert stramm geht es weiter – offiziell nur bis maximal 232 km/h, doch die Tachonadel kann man angstfrei auf über 250 treiben. Subjektiv sind das eindrucksvolle Werte, allerdings im Wettbewerbsumfeld eher Mittelmaß. Zum Vergleich: Ein Passat Variant mit 162 kW/220 PS braucht lediglich 6,9 Sekunden und erreicht 244 km/h.
 
Ebenfalls Abstriche im Vergleich zum Wettbewerbsumfeld muss man beim Verbrauch machen, den Kia mit 8,2 Litern angibt. Wer im per Knopfdruck einstellbaren Eco-Modus Autobahntouren mit Tempo 120 abspult, wird diesen Wert sogar deutlich unterbieten, eine flottere Fahrweise oder Stadtverkehr provozieren hingegen meist zweistellige Verbrauchswerte. Der erwähnte Passat kommt trotz besserer Fahrleistungen laut VW mit rund zwei Liter weniger aus.
 
Während bei vielen Mitbewerbern bereits Getriebe mit acht oder neun Gängen zum Einsatz kommen, setzt Kia beim starken Optima auf eine klassische Wandlerautomatik mit sechs Vorwärtsstufen. Wenn auch nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist diese Gangzahl im Alltag völlig ausreichend, zumal das Selbstschaltgetriebe flink und angenehm sanft die Gänge wechselt. Unter anderem dank der geschmeidigen Schaltvorgänge kann Kias Topmodell auch als gemütlicher Komfortgleiter überzeugen. Dazu passend bietet der GT ein zwar sportlich ausgelegtes, aber nicht übertrieben hartes Fahrwerk.
 
Hinzu kommt ein großzügig geschnittener Innenraum mit guter Verarbeitung, schicken Materialien und vielen Komfortdetails. Vorne sitzen die Gäste auf bequemen Ledersitzen, die mit gutem Seitenhalt sowie Sitzheizung und -klimatisierung verwöhnen. Der Macho-Optima eignet sich unter anderem auch dank eines Abstandstempomaten bestens für entspanntes Reisen. Mit dem rechten Daumen am Lenkrad legt man die gewünschte Geschwindigkeit fest, das Bremsen und Beschleunigen regelt ganz geschmeidig der radargestützte Rechner.
 
Auch in anderen Aspekten ist der Optima SW ein Verwöhn-Auto. So bietet der Fond großzügige Sitzgelegenheiten mit viel Beinfreiheit ohne störenden Kardantunnel und einen über die elektrische Heckklappe mit bis zu 552 Liter Gepäck befüllbaren Kofferraum. An den Seitenwänden des Gepäckabteils befinden sich Entriegelungshebel für die Rückbanklehne, die mit wenigen Handgriffen eine einfache Erweiterung auf stolze 1.686 Liter erlauben. Unterm glatten Kofferraumboden befinden sich weitere Zusatzfächer für Kleinkram. Außerdem lässt sich mit Hilfe einer auf Schienen verschieb- und arretierbaren Teleskopstange rutschiges Gepäck sicher fixieren. Reicht selbst dieser Platz nicht, hat man dank der serienmäßigen Dachreling noch die Möglichkeit, einen Gepäckträger zu montieren.
 
Ist das rund 2.000 Euro teure Technik-Paket an Bord, gibt sich der Optima SW auch bei Komfort- und Sicherheitsdetails keine Blöße. Ob großes Touchscreen-Navi, Infotainment-System mit DAB-Radio, Telefon-Freisprechanlage, 360-Grad-Kamera-Perspektive oder Kollisionsverhinderer – die Ausstattung ist zeitgemäß und auf hohem Niveau. Wer schließlich noch das elektrische Glasschiebedach und Metallic-Lack ordert, bekommt für gut 45.000 Euro einen voll ausgestatteten und souverän motorisierten Luxus-Kombi. Obendrein garniert Kia dieses üppige Paket mit einer Sieben-Jahres-Garantie. Für einen vergleichbar motorisierten und ausgestatteten Passat Variant verlangt VW einen fünfstelligen Mehrpreis. Angesichts dieses Einsparpotenzials erscheinen kleine Unzulänglichkeiten wie etwa der höhere Verbrauch des Optima GT durchaus verschmerzbar.

Technische Daten – Kia Optima Sportswagon GT:
Fünftüriger, fünfsitziger Kombi der Mittelklasse; Länge: 4,86 Meter, Breite: 1,86 Meter (mit Außenspiegeln: 2,12 Meter), Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,81 Meter, Kofferraumvolumen: 552 - 1.686 Liter

2,0-Liter-Vierzylinder-Turbo-Benziner, 6-Gang-Automatikgetriebe, Frontantrieb, 180 kW/245 PS, maximales Drehmoment: 350 Nm bei 1.350 - 4.000 U/min, 0-100 km/h: 7,6 s, Vmax: 232 km/h, Durchschnittsverbrauch: 8,2 Liter/100 Kilometer, CO2-Ausstoß: 191 g/km, Testverbrauch: 8,3 Liter, Abgasnorm: Euro 6, Effizienzklasse: D, Preis: ab 41.790 Euro

Kurzcharakteristik – Kia Optima Sportswagon GT:
Warum: weil er schnell, geräumig und preiswert ist
Warum nicht: weil andere den Spagat aus Dynamik und Effizienz besser meistern
Was sonst: Skoda Octavia RS, VW Passat Variant 2.0, Ford Mondeo Turnier 2.0

 

Fazit

Dieser Kia hat tatsächlich die „Power to surprise“. Ein beherzter Tritt aufs Gaspedal lässt den starken Kombi wild nach vorne stürmen. Neben souveränem Vortrieb gibt es obendrauf noch mit viel Platz und Komfort zum attraktiven Preis.

Testwertung
4.0 von 5

Quelle: Autoplenum, 2017-06-10

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