Kia Soul – nur niedlich oder auch praktisch?
Der erste Blick: Wow, Infernorot Metallic mit schwarzem Dach (730 Euro). Es gibt keine bessere Farbe. Der Kia Soul startet bei günstigen 16.990 Euro als Edition 7 mit 1,6 GDI und immerhin 132 PS. Das ist erst einmal konkurrenzlos günstig. Aber in einen Mini-SUV gehört ein Diesel. Dann macht der Preis für den Kia leider einen richtig großen Sprung: Für den getesteten Spirit mit 1,6 CRDI und 128 PS inklusive Sechsgang- Schaltgetriebe fallen 24.990 Euro an.
Schicke 18 Zoll-Alufelgen gibt es für 1.101 Euro. Im Testwagen ist zusätzlich noch das VIP-Paket (Teilledersitze in Schwarz oder Schwarz/Braun, elektrische Sitze mit elektr. Lendenwirbelstütze) für 990 Euro und das Sound&Navi-Paket (Kia-Navigationsgerät mit 8-Zoll-Farbbildschirm, kostenlosem Kartenupdate und Radio mit DAB) für 1.290 Euro verbaut.
Erfreulich in der Ausstattungsvariante SPIRIT gibt es schon jede Menge Extras, die bei anderen Herstellern teuer erkauft werden müssen. Beispielsweise Tagfahrlicht und Rückleuchte in LED-Technik, klimatisiertes Handschuhfach, Parksensoren (vorne, hinten), Rückfahrkamera, Bluetooth-Freisprecheinrichtung mit Sprachsteuerung und so weiter.
Etwas unverständlich: Das USB-Kabel, welches man im Fachhandel für unter 20 Euro bekommt, kostet bei Kia 41 Euro.
Jetzt aber los
Smart-Key und Startknopf sind Serie bei SPIRIT, das ist cool. Der 1,6-Liter Diesel lässt hören, dass er ein Diesel ist. Der Sound ist aber nicht unsympathisch. Die 128 PS fühlen sich wie 110 PS an, haben aber mit den 1.383 Kilo kein Problem. Unser Kia Soul braucht für den Sprint von 0 auf 100 km/h gerade mal 11,2 Sekunden. Der Motor ist auch kein Schwächling. Immerhin sorgen 260 Nm bei 1.900 - 2.750 1/min für ordentliches Drehmoment in allen Lebenslagen.
Im Alltag glänzt der Kia. Fünf Leute passen gut ins Auto und im Kofferraum ist noch Platz für den Kinderwagen. Natürlich geht es etwas enger zu als im größeren Kia Sportage oder Kia Sorento, aber dafür punktet der Soul mit seinem günstigen Preis. Sechs Kisten Wasser sind schnell verstaut, wenn man die Kofferraumabdeckung kurz mal demontiert.
Der Kia macht einfach gute Laune. Der Schalter Music (MOODS) sorgt für Verwirrung! Auch der schnelle Blick in die Bedienungsanleitung gibt keinen entscheidenden Hinweis. Im Klang hört man keinen Unterschied. Die musikgesteuerte "Lichtorgel" wird erst nachts sichtbar. Irgendwie anders, irgendwie cool – irgendwie soulig.
Long-Run-Trip
Der Kia Soul war ziemlich oft auf dem Long-Run-Trip und hat auch viele Kilometer auf der Landstraße abgespult. Überholvorgänge erzeugen keine schweißnassen Hände, 3. Gang und zack vorbei.
Auf der Autobahn ist der Kia kein Langeweiler und die versprochenen 180 km/h hat er leicht geschafft. Mehrfach konnte auf dem Tacho 190 km/h abgelesen werden. Da der Kia Soul aber ziemlich hoch steht, schluckt er dementsprechend überproportional viel Diesel. Zwischen 120 und 140 km/h fühlt er sich wohl. Der Spurhalteassistent (LDWS) gehört zur Serie beim SPIRIT, ist aber nicht Stand der Technik. Er piept lediglich, wenn man die Spur verlässt. Man spürt weder ein Vibrieren im Lenkrad, noch ein Gegenlenken.
Der 1,6-Liter Diesel mit Euro5 hat einen guten Job gemacht und passt sehr gut zum Kia Soul. Etwas enttäuscht hat der Verbrauch. Die offiziellen Angaben von Kia zum Thema Verbrauch sind: innerorts: 6,1; außerorts: 4,4; kombiniert: 5,0. In der Stadt und Kurzstrecke erreichten wir 5,7 l/100 km, unser Minimalverbrauch lag bei 4,8 l/100 km. Im Mittelwert waren wir mit 6,2 Litern auf 100 Kilometern unterwegs.
Modus | Strecke [km] | Geschw. [km/h] | Verbrauch [l/100km] |
Autoplenum-Vergleichsrunde | 55 | 71 | 6,3 |
Super-Spar | 14 | 61 | 4,8 |
Landstraße sparsam | 65 | 71 | 5,2 |
Landstraße normal | 75 | 71 | 5,9 |
BAB sparsam | 105 | 103 | 5,5 |
BAB normal | 175 | 118 | 6,5 |
BAB schnell | 171 | 133 | 8,1 |
Stadt, Kurzstrecke | 119 | 42 | 5,7 |
Testverbrauch nach 2.970 km, 75 km/h, 6,2 l/100 km.
Fotos © 2014 Redaktionsbüro Kebschull
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