Fahrbericht: Nissan Navara/Pathfinder 3.0 dCi - Einer fürs Grobe
Testbericht
Der Nissan Navara ist etwas in die Jahre gekommen. Das ist Grund genug den einstigen Marktführer einer gründlichen Überholung zu unterziehen – und das Schwestermodell Pathfinder gleich mit.
Rein äußerlich fallen die Änderungen moderat aus. Neben der geringen Längenzunahme von 80 Millimetern fallen die umgestaltete Motorhaube, der neue Kühlergrill und die abgerundeten Stoßfänger ins Auge. Das neue Scheinwerferdesign mit dem Xenon-Licht geben der Frontpartie einen charakteristischen Ausdruck. Zwei neue Metallic-Lackierungen – Electric Blue und Blue Grey – bereichern die Farbpalette. Der Pathfinder hat zusätzlich ein geändertes Türdesign und neue Stoßstangen am Heck erhalten. Im Innenraum fällt der neue 4x4-Drehschalter für die vier Fahrstufen auf. Neue Bedienelemente, Türverkleidungen, Sitzbezüge und zusätzliche Chrom-Applikationen komplettieren die Innenausstattung.
Gravierender sind die Änderungen, die unter der Motorhaube vorgenommen wurden. Neben dem bereits bekannten 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel, der jetzt 140 kW/ 190 PS leistet, ist eine neue Topmotorisierung getreten – ein neuer 3.0-Liter V6 Turbodiesel mit 170 kW / 231 PS und einem brachialen Drehmoment von 550 Newtonmetern. Der Verbrauch konnte hingegen moderat gesenkt werden. Der 2.5 dCi verbraucht jetzt im Durchschnitt 8,7 Liter - der 3.0 dCi benötigt 9,5 Liter Diesel auf 100 km. Beide Motoren erfüllen jetzt die Euro-5-Norm, und sorgen für ordentlichen Vortrieb der Fahrzeuge, auch im Gelände. In Verbindung mit dem vierstufigen Allradantrieb, der Bodenfreiheit von ca. 230 Millimetern und einer Wattiefe von 45 cm sollte es kaum eine Alltagssituation - für einen Förster zum Beispiel - geben, die mit diesem Nissan nicht zu bewältigen wäre. Mehr Geländegängigkeit muss wirklich nicht sein und sind höchstens einem Sportgerät angemessen.
Ein Sportgerät aber soll der Nissan gar nicht sein. Der Pathfinder ist eher eine familienfreundliche Allzweckwaffe mit viel Platz auf bis zu sieben Sitzplätzen und hoher Variabilität. Damit das Hobby auch nicht zu kurz kommt, kann eine Anhängelast bis zu 3600 kg gezogen werden. Beim Ankuppeln und beim Rangieren hilft die, in der höheren Ausstattungsvariante inbegriffenen Rückfahrkamera. Überhaupt gibt es den Pathfinder in drei Ausstattungsvarianten. Bei Nissan erwartet man, dass sich nur 25 Prozent der Kunden, sich für die "XE" genannte Basisversion entscheiden werden. Der größte Teil wird zu den höherwertigen SE- und LE-Versionen greifen. Das SE-Ausstattungspacket enthält im Wesentlichen das HD-Navigationssystem mit Sieben-Zoll-Display, die Rückfahrkamera, eine Geschwindigkeitsregelanlage und den Speed-Limiter. Die LE-Ausstattung bietet zusätzlich noch 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, die Xenon-Frontscheinwerfer, eine Scheinwerferwaschanlage, die Klimaautomatik mit getrennt regelbarer hinterer Zone und das BOSE® Premium-Sound-System.
Die vorderen und hinteren Einzelradaufhängungen spenden Nissan hohen Fahrkomfort und ein dynamisches Handling auf Pkw-Niveau. Die gute drehzahlabhängige Servolenkung erleichtert die Lenkarbeit wesentlich. Die Scheibenbremsen sind innen belüftet werden von einem Vierkanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) unterstützt. Für die Traktion sorgt das schon im X-TRAIL bewährte vierstufige Allradsystem. Im "Auto"-Modus sorgt eine Elektronik für die jeweils optimale Drehmomentverteilung auf Achsen und Räder. Der Fahrer kann aber auch einen reinen Hinterradantrieb wählen. Im Geländeeinsatz kann auf gleichmäßige Kraftverteilung umgeschaltet werden, wenn es sein muss mit einer zusätzlichen Geländeuntersetzung. Kunden, die sich für ein Automatikgetriebe Entscheiden werden von zusätzlichen Bergan- und Bergabfahr-Assistenten unterstützt. So ist man allen Situationen gewachsen.
Der Navara kommt dagegen, trotz der vielen modernen Komfortmerkmalen, deutlich rustikaler her. Das liegt an der hinteren Starachse mit Blattfedern, die ein merkliches aber niemals unangenehmes Truckgefühl vermittelt. Back to the roots" möchte man meinen. Ansonsten ist der Navara genauso ein modernes Auto, wie der Pathfinder und mit Lederausstattung, Klimaanlage, Rückfahrkamera und allen anderen Segnungen des modernen Automobilbaus ausgestattet. Bei etwas niedrigerem höchstzulässigen Zuggewicht verfügt er über eine Zuladungskapazität von über einer Tonne und genügend Platz, um eine Euro-Palette aufzuladen. Den Navara gibt es in der Double Cab-Ausführung mit einer geräumigen Kabine und einer King Cab-Ausführung, bei der die Ladefläche zugunsten der Fahrgastzelle 30 Zentimeter länger ausfällt.
Diese große Ladefläche, der drehmomentstarke Antrieb und die großzügige Ausstattung machten den Navara in seiner Marktnische zu einem Bestseller in Deutschland. 2007 war der Navara in seinem Segment Markführer. In den letzten fünf Jahren konnte Nissan 12.691 Navara in Deutschland verkaufen, im Gegensatz zu nur 7.550 Pathfindern, obwohl der Gesamtmarkt für Pickups deutlich kleiner ist als der der SUVs.
Der Navara wird in Deutschland vor allem von Gewerbetreibender jeglicher Art gekauft, die ein robustes Fahrzeug und am Wochenende ein geräumiges Vehikel für die ganze Familie benötigen - und sich dafür keinen zusätzlichen Familien-Van in die Garage stellen wollen. Dieses Konzept scheint aufzugehen. Nissan möchte in diesem Jahr noch über 1.100 Navaras in Deutschland verkaufen. Im Vergleich: Für den Pathfinder liegt das Verkaufsziel bei 205 Einheiten. Das liegt vielleicht auch ab Preis. Für den Pathfinder beginnt die Reise bei 38.000,- Euro. Ein Navara ist, in der geräumigen Double Cab Ausführung schon ab 27.000,- Euro zu haben. Marktstart für beide Modelle mit dem 2.5 dCi Motor ist noch in diesem Monat. Der neue 6-Zylinder kommt erst im Herbst.
Auf den nächsten Herbst schaut die ganze Brange mit großer Erwartung. Dann kommt Volkswagen mit seinem Amarok auf dem Markt. Und, so sehr die zusätzliche Konkurrenz in der Nische auch unwillkommen ist, hofft man doch, hinter vorgehaltener Hand, dass der Gesamtmarkt für Pickups von der steigenden Aufmerksamkeit profitieren wird. Dann hätten alle was davon.
Rein äußerlich fallen die Änderungen moderat aus. Neben der geringen Längenzunahme von 80 Millimetern fallen die umgestaltete Motorhaube, der neue Kühlergrill und die abgerundeten Stoßfänger ins Auge. Das neue Scheinwerferdesign mit dem Xenon-Licht geben der Frontpartie einen charakteristischen Ausdruck. Zwei neue Metallic-Lackierungen – Electric Blue und Blue Grey – bereichern die Farbpalette. Der Pathfinder hat zusätzlich ein geändertes Türdesign und neue Stoßstangen am Heck erhalten. Im Innenraum fällt der neue 4x4-Drehschalter für die vier Fahrstufen auf. Neue Bedienelemente, Türverkleidungen, Sitzbezüge und zusätzliche Chrom-Applikationen komplettieren die Innenausstattung.
Gravierender sind die Änderungen, die unter der Motorhaube vorgenommen wurden. Neben dem bereits bekannten 2,5-Liter-Common-Rail-Diesel, der jetzt 140 kW/ 190 PS leistet, ist eine neue Topmotorisierung getreten – ein neuer 3.0-Liter V6 Turbodiesel mit 170 kW / 231 PS und einem brachialen Drehmoment von 550 Newtonmetern. Der Verbrauch konnte hingegen moderat gesenkt werden. Der 2.5 dCi verbraucht jetzt im Durchschnitt 8,7 Liter - der 3.0 dCi benötigt 9,5 Liter Diesel auf 100 km. Beide Motoren erfüllen jetzt die Euro-5-Norm, und sorgen für ordentlichen Vortrieb der Fahrzeuge, auch im Gelände. In Verbindung mit dem vierstufigen Allradantrieb, der Bodenfreiheit von ca. 230 Millimetern und einer Wattiefe von 45 cm sollte es kaum eine Alltagssituation - für einen Förster zum Beispiel - geben, die mit diesem Nissan nicht zu bewältigen wäre. Mehr Geländegängigkeit muss wirklich nicht sein und sind höchstens einem Sportgerät angemessen.
Ein Sportgerät aber soll der Nissan gar nicht sein. Der Pathfinder ist eher eine familienfreundliche Allzweckwaffe mit viel Platz auf bis zu sieben Sitzplätzen und hoher Variabilität. Damit das Hobby auch nicht zu kurz kommt, kann eine Anhängelast bis zu 3600 kg gezogen werden. Beim Ankuppeln und beim Rangieren hilft die, in der höheren Ausstattungsvariante inbegriffenen Rückfahrkamera. Überhaupt gibt es den Pathfinder in drei Ausstattungsvarianten. Bei Nissan erwartet man, dass sich nur 25 Prozent der Kunden, sich für die "XE" genannte Basisversion entscheiden werden. Der größte Teil wird zu den höherwertigen SE- und LE-Versionen greifen. Das SE-Ausstattungspacket enthält im Wesentlichen das HD-Navigationssystem mit Sieben-Zoll-Display, die Rückfahrkamera, eine Geschwindigkeitsregelanlage und den Speed-Limiter. Die LE-Ausstattung bietet zusätzlich noch 18-Zoll-Leichtmetallfelgen, die Xenon-Frontscheinwerfer, eine Scheinwerferwaschanlage, die Klimaautomatik mit getrennt regelbarer hinterer Zone und das BOSE® Premium-Sound-System.
Die vorderen und hinteren Einzelradaufhängungen spenden Nissan hohen Fahrkomfort und ein dynamisches Handling auf Pkw-Niveau. Die gute drehzahlabhängige Servolenkung erleichtert die Lenkarbeit wesentlich. Die Scheibenbremsen sind innen belüftet werden von einem Vierkanal-ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBD) unterstützt. Für die Traktion sorgt das schon im X-TRAIL bewährte vierstufige Allradsystem. Im "Auto"-Modus sorgt eine Elektronik für die jeweils optimale Drehmomentverteilung auf Achsen und Räder. Der Fahrer kann aber auch einen reinen Hinterradantrieb wählen. Im Geländeeinsatz kann auf gleichmäßige Kraftverteilung umgeschaltet werden, wenn es sein muss mit einer zusätzlichen Geländeuntersetzung. Kunden, die sich für ein Automatikgetriebe Entscheiden werden von zusätzlichen Bergan- und Bergabfahr-Assistenten unterstützt. So ist man allen Situationen gewachsen.
Der Navara kommt dagegen, trotz der vielen modernen Komfortmerkmalen, deutlich rustikaler her. Das liegt an der hinteren Starachse mit Blattfedern, die ein merkliches aber niemals unangenehmes Truckgefühl vermittelt. Back to the roots" möchte man meinen. Ansonsten ist der Navara genauso ein modernes Auto, wie der Pathfinder und mit Lederausstattung, Klimaanlage, Rückfahrkamera und allen anderen Segnungen des modernen Automobilbaus ausgestattet. Bei etwas niedrigerem höchstzulässigen Zuggewicht verfügt er über eine Zuladungskapazität von über einer Tonne und genügend Platz, um eine Euro-Palette aufzuladen. Den Navara gibt es in der Double Cab-Ausführung mit einer geräumigen Kabine und einer King Cab-Ausführung, bei der die Ladefläche zugunsten der Fahrgastzelle 30 Zentimeter länger ausfällt.
Diese große Ladefläche, der drehmomentstarke Antrieb und die großzügige Ausstattung machten den Navara in seiner Marktnische zu einem Bestseller in Deutschland. 2007 war der Navara in seinem Segment Markführer. In den letzten fünf Jahren konnte Nissan 12.691 Navara in Deutschland verkaufen, im Gegensatz zu nur 7.550 Pathfindern, obwohl der Gesamtmarkt für Pickups deutlich kleiner ist als der der SUVs.
Der Navara wird in Deutschland vor allem von Gewerbetreibender jeglicher Art gekauft, die ein robustes Fahrzeug und am Wochenende ein geräumiges Vehikel für die ganze Familie benötigen - und sich dafür keinen zusätzlichen Familien-Van in die Garage stellen wollen. Dieses Konzept scheint aufzugehen. Nissan möchte in diesem Jahr noch über 1.100 Navaras in Deutschland verkaufen. Im Vergleich: Für den Pathfinder liegt das Verkaufsziel bei 205 Einheiten. Das liegt vielleicht auch ab Preis. Für den Pathfinder beginnt die Reise bei 38.000,- Euro. Ein Navara ist, in der geräumigen Double Cab Ausführung schon ab 27.000,- Euro zu haben. Marktstart für beide Modelle mit dem 2.5 dCi Motor ist noch in diesem Monat. Der neue 6-Zylinder kommt erst im Herbst.
Auf den nächsten Herbst schaut die ganze Brange mit großer Erwartung. Dann kommt Volkswagen mit seinem Amarok auf dem Markt. Und, so sehr die zusätzliche Konkurrenz in der Nische auch unwillkommen ist, hofft man doch, hinter vorgehaltener Hand, dass der Gesamtmarkt für Pickups von der steigenden Aufmerksamkeit profitieren wird. Dann hätten alle was davon.
Quelle: Autoplenum, 2010-05-10
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