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Autoplenum, 2010-06-11

BMW 520d Touring - Vertreters Liebling

Testbericht

Stefan Grundhoff

Mitte September ergänzt BMW seine 5er Palette um den neuen Touring.
Der Bayer bleibt das mit Abstand sportlichste Kombimodell in der
Oberklasse.

Dr. Klaus Dräger, Entwicklungsvorstand im Hause BMW sieht entspannt
aus. Die Bayern aus München laufen auch in der Automobilbranche längst
wieder in der Spur. Einstige Designfehlgriffe sind nahezu vergessen und
selbst der alles andere als sehenswerte BMW 5er GT zaubert den
Verantwortlichen durch unerwartet stattliche Bestelleingänge aus China
ein Lächeln ins Gesicht. Der neue BMW X3, der am 20. November auf den
deutschen Markt kommt, wird die Konkurrenz mehr schmerzen als der
neue 5er Touring, der am 18. September gleich nach der Sommerpause
startet. „In den letzten Wochen haben wir von der gerade erst
gestarteten 5er Limousine bereits mehr als 13.000 Fahrzeuge abgesetzt.
Die Wartezeit liegt aktuell bei mindestens drei Monaten“, erzählt BMW-
Vorstand Dr. Klaus Dräger mit zufriedener Mine, „und der Vorgänger des
Touring war bereits drei Monate vor Produktionsende ausverkauft.“ Von
de ersten drei Generationen des 5er Touring wurden seit 1991 jeweils
125.000, 260.000 und 280.000 Stück verkauft. Diese Vorgaben gilt es zu
brechen.

Die Chancen auf einen Verkaufserfolg des 5er Touring stehen
ausgezeichnet. Dabei ist der Oberklasse-Kombi von BMW alles andere als
überraschend. Dass er nach einer mehr als sehenswerten
Limousinenversion optisch und fahrdynamisch keinen Vergleich zu
scheuen braucht, ist wenig überraschend. Ähnlich wie das
Stufenheckmodell ist der BMW 5er Touring in Sachen Motor, Fahrwerk
und Antrieb der Maßstab seiner Klasse. Dabei kann er längst nicht nur
straff und hart, sondern gerade durch die serienmäßige Luftfederung an
der Hinterachse und die sinnvolle elektronische Dämpferregelung (teure
1.300 Euro Aufpreis) eben auch komfortabel. Die neu entwickelte
elektrohydraulische Lenkung arbeitet erstmals mit 20-Volt-Technik und
sucht nicht nur in der prestigeträchtigen Oberklasse ihresgleichen. Leicht
und präzise, mit exzellenter Rückmeldung und bei geringen sowie hohen
Geschwindigkeiten gleichermaßen angenehm. So wird aktuell in München
gelenkt und die Konkurrenz sieht alt aus.

Doch der 5er Touring setzt nicht nur Topwerte bei Fahrdynamik und –
komfort. Auch in Sachen Variabilität und Alltagsnutzen gibt es wenig am
5er Touring auszusetzen. Hätten die Produktmanager nicht eine
Selbstverständlichkeit wie die elektrische Heckklappe aus der Liste der
Standardausstattung herausgestrichen. In dieser Klasse und insbesondere
bei Preisen ab 42.600 Euro sollte eine elektrisch betätigte Heckklappe
längst zur Serienausstattung gehören. Nicht nur Konkurrent Mercedes
macht es mit dem T-Modell seiner E-Klasse vor, wie es geht. Daran ändert
auch die praktische Heckscheibe wenig, die sich beim 5er BMW nach wie
vor separat öffnen lässt. Auf Knopfdruck am Schlüssel geht die Scheibe
auf und die Laderaumabdeckung fährt automatisch nach hinten.
Verschlossen wird die Glasluke dagegen nach wie vor manuell.

Der Laderaum ist nicht riesig, aber mit 560 bis 1.670 Litern allemal groß
genug. Die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 40:20:40 nach vorne
umklappen – einzeln oder komplett auch per Zugschalter vom Kofferraum
heraus. Praktischer geht es kaum. „Rund jeder zweite unserer 5er
Kunden entscheidet sich für einen Touring“, ergänzt Dr. Klaus Dräger
„daher ist das Modell für uns hier in Europa besonders wichtig. Die
Kunden nutzen den Wagen für die Freizeit, die Fahrt zum Golfplatz oder
am Wochenende zum Baumarkt.“

Wer besonders sparsam unterwegs sein will, dürfte erwartungsvoll zum
Basismodell BMW 520d herüber schielen, der mit seinem 135 KW / 184
PS starken Selbstzünder auf 100 Kilometern gerade einmal sparsame 5,1
Liter Diesel verbraucht. Eine Idealbesetzung ist der kleine Vierzylinder
schon unter der Prämisse nicht, dass der geneigte 5er-Touring-Kunde
regelmäßig mit mehr als zwei Personen und / oder Gepäck unterwegs sein
sollte. Mit einem maximalen Drehmoment von 380 Nm, das ab 1.750
U/min zur Verfügung steht, ist der 1,8 Tonnen schwere Bayern jedoch
bereits ganz ordentlich unterwegs. 0 auf 100 km/h schafft er in soliden
8,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 222 km/h. Wer sich
mit wenig zufrieden geben will und auf den souveränen Lauf der
Sechszylinder verzichten möchte oder muss, der ist mit dem ebenso gut
gekapselten wie drehfreudigen Vierzylinder-Diesel des 520ers zumindest
ordentlich bedient. Immerhin ist der Handschalter der einzige 5er der zum
Marktstart mit einer serienmäßigen Start-Stopp-Automatik unterwegs ist.

Die restlichen 5er-Modelle werden die Energiespartechnik nach
Einführung durch den neuen BMW X3 erst im kommenden Jahr
bekommen. Zum Marktstart ist der 5er Touring als 520d, 530d sowie als
523i sowie 535i zu bekommen. Diesel sowie Benziner mit sechs Zylindern
und jeweils drei Litern Hubraum sollten für den Großteil der 5er-Fahrer die
bessere Alternative sein. Kauftipp bleibt wie schon beim Vorgängermodell
der BMW 530d Touring, der mit seinem 180 KW / 245 PS starken
Sechszylinder die rechte Mischung aus Fahrspaß und Effizienz bietet.
Seine 540 Nm Drehmoment garantieren gerade mit der optionalen
Automatik lässiges Cruisen und kraftvolle Beschleunigung aus allen
Fahrsituationen heraus. Trotz 243 km/h Spitze und 0 auf 100 km/h in
6,4 Sekunden soll er sich mit 6,4 Litern Diesel auf 100 Kilometern
begnügen. Der sparsamste Benziner BMW 523i Touring soll 7,9 Liter
Super auf 100 Kilometern verbrauchen.

Der Basispreis für den enttäuschend ausgestatteten BNMW 520d Touring
liegt bei 42.600 Euro. Deutlich interessanter dürften für die meisten
Kunden der 245 PS starke 530d sein, der mit seinem Grundpreis von
51.950 Euro jedoch fast 10.000 Euro Aufpreis kostet. Im kommenden
Jahr werden die Dieselversionen 525d und 535d ebenso nachgereicht wie
die Allradversion xDrive. Wer sich für einen Benziner entscheidet, dem
stehen ab Verkaufsstart Mitte September zunächst die beiden Modelle
523i mit 204 PS (ab 44.550 Euro) und 535i mit 306 PS (ab 52.950 Euro)
zur Verfügung. Sämtliche Modelle verfügen über eine leichtgängige
Sechsgang-Handschaltung. Optional gibt es für ein Aufgeld von 2.350
Euro eine Achtgang-Automatik aus dem Hause ZF.

Quelle: Autoplenum, 2010-06-11