Audi A4 Allroad Quattro 3.0 TDI - Zwischending
Testbericht
Nach der A4 Limousine und dem Avant schiebt Audi erwartungsgemäß den A4 allroad quattro nach. Die Kreuzung aus Kombi und SUV wartet mit ein paar Schmankerln auf und wird auch wieder ihre Fans finden.
Wenn man es mal genau betrachtet, ist der Audi A4 Allroad Quattro weder Fisch noch Fleisch. Eine Bodenfreiheit von 133 Millimetern (voll beladen), das sind 34 Millimeter mehr als beim normalem A4 Avant, entlockt einem Range-Rover-Fahrer lediglich ein müdes Lächeln. Verschränkung und Untersetzungen? Fehlanzeige. Aber um die ganz puristische Offroad-Nummer geht es beim Audi A4 Allroad nicht. Der hochbeinige Kombi gibt mit seinen Beplankungen und dem angedeuteten Unterbodenschutz so etwas, wie den Großstadt-Cowboy, der auf der Flaniermeile etwas aus der Reihe tanzen, aber auch bei schlechten Bodenverhältnissen athletischer sein will, als das automobile Einerlei. Dazu tragen die senkrechten Chromlamellen im Kühlergrill und der Chromrand drum herum bei.
Neben der angedeuteten Offroad-Optik ist dafür vor allem der serienmäßige Allrad-Antrieb verantwortlich. Der hilft, bei 200 kW / 272 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern die Kraft auf die Straße zu bringen. Nominell ergibt das einen Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern pro 100 Kilometer. Nach den ersten Testfahrten auf Landstraßen mit vielen Beschleunigungs-Vorgängen zeigte der Bordcomputer einen Konsum von neun Litern pro 100 Kilometer an. Spaß macht der Dreiliter-Diesel in Kombination mit der bekannten Achtgang-Automatik durchaus. Nach 5,5 Sekunden erreicht der 1.730 Kilogramm schwere Ingolstädter Landstraßentempo und schafft 250 km/h Spitze.
Obwohl bei dieser Quattro-Variante solche Dynamik steigernden Komponenten, wie ein Sport-Differenzial an der Hinterachse, fehlen, schlägt sich der A4 Allroad Quattro auf kurvigen Straßen dennoch mehr als wacker. Beim Einlenken und während der Kurvenfahrt helfen aktive Lenkeingriffe an einzelnen Rädern. So gerät der Asphalt-Slalom schließlich zu einer Spaß-Veranstaltung, wenngleich der A4 Allroad natürlich nicht die Richtungsänderungs-Gier eines Audi RS5 erreicht. Erstmals sind für den Allroad adaptive Dämpfer erhältlich, die die Kurvenlage deutlich verbessern, aber die Wankneigung nicht komplett unterdrücken können. Per "Drive Select"-Knopf wählt man das passende Fahrprogramm (inklusive Off-Road-Modus), wobei bei "Dynamic" dank der langen Federwege der Komfort immer noch groß genug ist. Die beste Wahl ist sicherlich "Automatik", dann muss man auch nicht so oft den Wählschalter betätigen, der etwas ungünstig und tief auf dem Armaturenbrett platziert ist. Die Lenkung gibt aber zu wenig Rückmeldung und ist zu leichtgängig.
Wer sich für den 185 kW / 252 PS Turbo-Benziner entscheidet, bekommt einen Allrad-Antrieb mit dem effektheischenden Namen "Quattro mit Ultra-Technologie" geliefert: Der neue Quattro schaut mithilfe der Daten verschiedener Sensoren, wie ESP, Lenkwinkel, Gaspedalstellung, Motor-Drehmoment / -Leistung sowie Längs- und Querbeschleunigung eine halbe Sekunde in die Zukunft. Deswegen steht der Allrad-Antrieb schon bereit, wenn er gebraucht wird. Ganz entscheidend dafür ist das kurveninnere Vorderrad, das Auskunft gibt, wie es um die Haftung steht. In nur 250 Millisekunden ist der Allradantrieb einsatzbereit. Durch diese Technologie verbraucht ein Allrad-Modell laut Audi im Schnitt nur noch 0,2 Liter mehr als ein Fahrzeug mit reinem Frontantrieb.
Nach wie vor ist das Interieur eine Audi-Domäne: satt klickende Drehknöpfe, sauber eingepasste Aluminium-Applikationen und schicke digitale Anzeigen schauen gut aus und fühlen sich ebenso an. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und mit den Fernbedienungs-Knöpfen lassen sich alle wichtigen Informationen abrufen, dennoch ist das Bedien-Konzept zu verschachtelt und erreicht nicht das BMW-Niveau. Wie der Avant-Bruder bietet der Allroad-A4 ein Ladevolumen von 505 bis 1.510 Litern und genügend Platz auf der Rückbank, der auch für Personen jenseits der 1,90 Meter ausreicht. Schaut man sich etwas um, findet man den Skoda Octavia Combi Scout mit einem Gepäckabteil, das 610 bis 1.710 Liter fasst. Allerdings gibt es den Tschechen nicht mit Sechszylinder-Power. Ein anderer Konkurrent, der Volvo V60 Cross Country, fällt 430 Litern bis 1.241 Litern dagegen etwas ab. Mit einer Höhe von 66,5 Zentimetern ist die Ladekante beim Allroad höher, als beim A4 Avant, dennoch ist das Beladen kein großes Problem. Im umgeklappten Zustand mit aufgesteckten Kopfstützen ist der Ladeboden übrigens nicht ganz eben, sondern steigt leicht an.
Mit 54.400 Euro ist der A4 Allroad Quattro 3.0 TDI mit Achtgang-Tiptronic kein Schnäppchen. Ab Sommer sind die Fahrzeuge erhältlich. Vielen dürfte die Variante mit 140 kW / 190 PS genügen. Zunächst stehen fünf Motoren zur Auswahl, ein 2.0 TFSI (185 kW /252 PS), zwei 2.0 TDI mit 120 kW / 163 PS und 140 kW / 190 PS. Neben dem gefahrenen Top-Sechszylinder-Selbstzünder bietet Audi den V6 noch in der 160 kW / 218 PS-Variante an. Im Herbst schieben die Ingolstädter den 110 kW / 150 PS Zweiliter-Basis-Diesel nach.
Wenn man es mal genau betrachtet, ist der Audi A4 Allroad Quattro weder Fisch noch Fleisch. Eine Bodenfreiheit von 133 Millimetern (voll beladen), das sind 34 Millimeter mehr als beim normalem A4 Avant, entlockt einem Range-Rover-Fahrer lediglich ein müdes Lächeln. Verschränkung und Untersetzungen? Fehlanzeige. Aber um die ganz puristische Offroad-Nummer geht es beim Audi A4 Allroad nicht. Der hochbeinige Kombi gibt mit seinen Beplankungen und dem angedeuteten Unterbodenschutz so etwas, wie den Großstadt-Cowboy, der auf der Flaniermeile etwas aus der Reihe tanzen, aber auch bei schlechten Bodenverhältnissen athletischer sein will, als das automobile Einerlei. Dazu tragen die senkrechten Chromlamellen im Kühlergrill und der Chromrand drum herum bei.
Neben der angedeuteten Offroad-Optik ist dafür vor allem der serienmäßige Allrad-Antrieb verantwortlich. Der hilft, bei 200 kW / 272 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmetern die Kraft auf die Straße zu bringen. Nominell ergibt das einen Durchschnittsverbrauch von 5,3 Litern pro 100 Kilometer. Nach den ersten Testfahrten auf Landstraßen mit vielen Beschleunigungs-Vorgängen zeigte der Bordcomputer einen Konsum von neun Litern pro 100 Kilometer an. Spaß macht der Dreiliter-Diesel in Kombination mit der bekannten Achtgang-Automatik durchaus. Nach 5,5 Sekunden erreicht der 1.730 Kilogramm schwere Ingolstädter Landstraßentempo und schafft 250 km/h Spitze.
Obwohl bei dieser Quattro-Variante solche Dynamik steigernden Komponenten, wie ein Sport-Differenzial an der Hinterachse, fehlen, schlägt sich der A4 Allroad Quattro auf kurvigen Straßen dennoch mehr als wacker. Beim Einlenken und während der Kurvenfahrt helfen aktive Lenkeingriffe an einzelnen Rädern. So gerät der Asphalt-Slalom schließlich zu einer Spaß-Veranstaltung, wenngleich der A4 Allroad natürlich nicht die Richtungsänderungs-Gier eines Audi RS5 erreicht. Erstmals sind für den Allroad adaptive Dämpfer erhältlich, die die Kurvenlage deutlich verbessern, aber die Wankneigung nicht komplett unterdrücken können. Per "Drive Select"-Knopf wählt man das passende Fahrprogramm (inklusive Off-Road-Modus), wobei bei "Dynamic" dank der langen Federwege der Komfort immer noch groß genug ist. Die beste Wahl ist sicherlich "Automatik", dann muss man auch nicht so oft den Wählschalter betätigen, der etwas ungünstig und tief auf dem Armaturenbrett platziert ist. Die Lenkung gibt aber zu wenig Rückmeldung und ist zu leichtgängig.
Wer sich für den 185 kW / 252 PS Turbo-Benziner entscheidet, bekommt einen Allrad-Antrieb mit dem effektheischenden Namen "Quattro mit Ultra-Technologie" geliefert: Der neue Quattro schaut mithilfe der Daten verschiedener Sensoren, wie ESP, Lenkwinkel, Gaspedalstellung, Motor-Drehmoment / -Leistung sowie Längs- und Querbeschleunigung eine halbe Sekunde in die Zukunft. Deswegen steht der Allrad-Antrieb schon bereit, wenn er gebraucht wird. Ganz entscheidend dafür ist das kurveninnere Vorderrad, das Auskunft gibt, wie es um die Haftung steht. In nur 250 Millisekunden ist der Allradantrieb einsatzbereit. Durch diese Technologie verbraucht ein Allrad-Modell laut Audi im Schnitt nur noch 0,2 Liter mehr als ein Fahrzeug mit reinem Frontantrieb.
Nach wie vor ist das Interieur eine Audi-Domäne: satt klickende Drehknöpfe, sauber eingepasste Aluminium-Applikationen und schicke digitale Anzeigen schauen gut aus und fühlen sich ebenso an. Das Lenkrad liegt gut in der Hand und mit den Fernbedienungs-Knöpfen lassen sich alle wichtigen Informationen abrufen, dennoch ist das Bedien-Konzept zu verschachtelt und erreicht nicht das BMW-Niveau. Wie der Avant-Bruder bietet der Allroad-A4 ein Ladevolumen von 505 bis 1.510 Litern und genügend Platz auf der Rückbank, der auch für Personen jenseits der 1,90 Meter ausreicht. Schaut man sich etwas um, findet man den Skoda Octavia Combi Scout mit einem Gepäckabteil, das 610 bis 1.710 Liter fasst. Allerdings gibt es den Tschechen nicht mit Sechszylinder-Power. Ein anderer Konkurrent, der Volvo V60 Cross Country, fällt 430 Litern bis 1.241 Litern dagegen etwas ab. Mit einer Höhe von 66,5 Zentimetern ist die Ladekante beim Allroad höher, als beim A4 Avant, dennoch ist das Beladen kein großes Problem. Im umgeklappten Zustand mit aufgesteckten Kopfstützen ist der Ladeboden übrigens nicht ganz eben, sondern steigt leicht an.
Mit 54.400 Euro ist der A4 Allroad Quattro 3.0 TDI mit Achtgang-Tiptronic kein Schnäppchen. Ab Sommer sind die Fahrzeuge erhältlich. Vielen dürfte die Variante mit 140 kW / 190 PS genügen. Zunächst stehen fünf Motoren zur Auswahl, ein 2.0 TFSI (185 kW /252 PS), zwei 2.0 TDI mit 120 kW / 163 PS und 140 kW / 190 PS. Neben dem gefahrenen Top-Sechszylinder-Selbstzünder bietet Audi den V6 noch in der 160 kW / 218 PS-Variante an. Im Herbst schieben die Ingolstädter den 110 kW / 150 PS Zweiliter-Basis-Diesel nach.
Technische Daten
Antrieb: | Allrad |
---|---|
Getriebe: | Achtgang-Automatik |
Motor Bauart: | Sechszylinder-Diesel |
Hubraum: | 2.967 |
Drehmoment: | 600 Nm bei 1.500 - 3.000 UPM |
Preis
Neupreis: 54.400 € (Stand: 2016-04-03)Testwertung
Quelle: Autoplenum, 2016-04-02
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