Land Rover Discovery 4: Das neue Modell mit 3,0-Liter-Diesel im Test
Testbericht
Kelso (Schottland), 13. August 2009 - Wir stehen zwar direkt vor ihr, aber die kleine Metallbrücke ist so schmal, dass wir von ihr kaum was sehen können. Unser Land Rover Discovery der vierten Generation ist mit seinen steil abfallenden Wänden ausgesucht übersichtlich, trotzdem liegt alles, was sich vor und seitlich vom Auto unten befindet, im toten Winkel. Aber diesen fiesen Winkel können wir sichtbar machen - mithilfe unseres Surround-Kamera-Systems. Dank fünf rund ums Fahrzeug positionierter Kameras können wir vorwärts sowie rückwärts millimetergenau rangieren. So kommen wir auch über diesen schottischen Bach, obwohl die nicht direkt sichtbare Fahrspur rechts und links vielleicht gerade mal drei Zentimeter neben unseren Reifen hinausragt. Und beim Rückwärtsfahren mit einem Anhänger (maximale Anhängelast: 3,5 Tonnen, jetzt mit Gespannstabilisierung) sind wir mit den Rückfahrkameras auch fein raus.
Geometrischer Luxus Die neue Modellgeneration des von seinen Fans nur "Disco" genannten Land Rover Discovery wurde von den Desingern auch im Innenraum gründlich angefasst. Dabei war schon der Vorgänger in Sachen Kabinengestaltung ausgesprochen schick und edel. Feines Leder und hochwertige Hölzer werden auch im neuen Modell an die richtige Stelle gerückt. Aber die Innenraum-Gestaltung geht jetzt stark Richtung Limousine. Am deutlichsten tritt dies beim Blick auf die Mittelkonsole zutage: Während die Vorgänger-Generation eine zweidimensional wirkende, beinahe senkrechte Wand mit sich trug, treten jetzt die Bedienelemente auf der stark geneigten Konsole plastisch hervor. Zudem erfreuen viele kleine Details. Beispielsweise wird die vorgewählte Innenraum-Temperatur auf einer in dem dafür zuständigen Drehknopf positionierten Anzeige dargestellt. Die Kabine des neuen Disco wirkt funktional und übersichtlich und trotzdem luxuriös.
Weiter sieben Sitze BMW läutete mit dem X6 und Porsche mit dem Panamera einen Trend zu vier statt fünf Sitzen ein, den Discovery gibt es nach wie vor mit bis zu sieben Sitzen (dritte Sitzreihe: 1.570 Euro Aufpreis). Das Gestühl bettet uns vorne wie hinten bequem mit zartem Seitenhalt. Nach einem Tag Fahrt können wir einen deutlichen Langstrecken-Reisekomfort bestätigen. Große Erwachsene in der zweiten Reihe können Kniefreiheit nur genießen, wenn sich der Vordermann nicht zu breit macht. Was für Hamster: Bei umgeklappter Rückbank lässt sich der Disco mit bis zu 2.558 Liter Gepäck stopfen.
Genau richtig Der Discovery war bisher ein eher weicher Geselle. Wanken in Kurven wurde gerne hingenommen und auch die Lenkung hätte etwas direkter sein können. Und genau da hat Land Rover angesetzt: Wir düsen die Highland-Kurven ab und unser schon leer bis zu 2,7 Tonnen schweres Gefährt wankt kaum. Wer es drauf ankommen lassen möchte, kann den Wagen durch Wedeln aufschaukeln, aber insgesamt sind die dynamischen Qualitäten bei normaler Straßenführung spürbar nach oben geschnellt. Und auch an die Lenkung haben sich die Ingenieure gemacht. Jetzt gibt es einfach nichts mehr zu meckern - direkt, ohne Spiel und mit angemessenem Krafteinsatz lässt sich das große Geländegefährt führen. Und für 150 Euro bauen die Engländer jetzt auch eine Lenkradheizung in den Wagen.
Gelände: Ehrensache Der Fahrzeughersteller Land Rover begründet sich auf genau ein Modell: den Defender, der auch jahrzehntelang als einzig verfügbares Fahrzeug bei den Briten im Katalog stand. Und dieses Gelände-Urgestein verpflichtet Land Rover quasi dazu, auch allen weiteren inzwischen angebotenen Modellen eine gehörige Portion Offroad-Fähigkeiten mitzugeben. Das sensationell komfortable Terrain-Response-System für die Vorwahl von speziellen Geländeeigenschaften wie Schlamm- und Sandfahren sowie Felsenkriechen wurde überarbeitet. So können wir jetzt beispielsweise auf weiter verbesserte Traktionseigenschaften zurückgreifen - das Anfahren an einem mit langem nassen Gras bewachsenen und deshalb sehr glatten Berg funktioniert dank neuer Berganfahrhilfe und eben erwähnter Traktionsverbesserung ohne durchdrehende Räder. Natürlich bietet der Disco auch eine Untersetzung, die wir bei unseren Testfahrten durch verschlammte Wälder und breite Flüsse reichlich nutzen. Im Fluss kommt uns auch die Wattiefe von 60 Zentimeter zugute. Sind wir mit der im Basismodell 2.7 TDV6 S 1.930 Euro teuren und sonst serienmäßigen Luftfederung unterwegs, steigt die Wattiefe auf 70 Zentimeter.
Sanft angehoben Der alte, laufruhige 2,7-Liter-Diesel mit 190 PS und 440 Newtonmeter Drehmoment wird im Discovery nach wie vor angeboten, aber Land Rover hat auch ein neues Aggregat im Korb. Ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel mit 245 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter. Wie gesagt: Der Disco bringt bis zu 2,7 Tonnen auf die Waage, da können wir jedes einzelne Newtonmeter Drehmoment gut gebrauchen. Und so passt sich das neue Triebwerk gut in die sonstigen Aufwertungsmaßnahmen ein: Die Beschleunigung von null auf 100 km/h geht jetzt in 9,6 Sekunden vonstatten, beim 2,7er ticken 12,7 Sekunden ab. Die Höchstgeschwindigkeit ist nach wie vor bei 180 km/h erreicht. Ausgesprochen kultiviert macht sich der Diesel an die Arbeit, und verpasst dem Discovery ein fühlbares Extra-Quäntchen Kraft. Natürlich werden wir beim Beschleunigen nicht brachial in die Sitze gehauen, das würde auch gar nicht zum Disco passen. Und in Sachen Verbrauch unterbietet der stärkere Motor seinen kleineren Bruder sogar: Während der 2,7-Liter im Schnitt 10,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrennt, genehmigt sich das 245-PS-Aggregat nur 9,3 Liter (Herstellerangaben).
Sanft geschaltet auch im Gelände Die Schaltarbeit übernimmt im Discovery eine Sechstufen-Automatik von ZF. Diese gibt sich keine Blöße, selbst im mittelschweren Gelände können wir kein Verschalten oder störendes Ruckeln feststellen. Onroad fließen die Stufen kam spürbar dahin. Unser Dreiliter-Diesel-Disco schlägt beim Kauf mit mindestens 52.700 Euro zu Buche, in der Top-Ausstattung "HSE" werden 59.200 Euro fällig. Die britischen Wagen sind also kein Schnäppchen, auch nicht im Vergleich zur Konkurrenz. Ein BMW X5 xDrive 30d mit 235 PS kostet 53.700 Euro, der 171 PS starke Nissan Pathfinder 2.5 dCi wird mit 48.570 Euro berechnet. So geht's in die Premium-Disco-Welt auch zum Premium-Preis.
Geometrischer Luxus Die neue Modellgeneration des von seinen Fans nur "Disco" genannten Land Rover Discovery wurde von den Desingern auch im Innenraum gründlich angefasst. Dabei war schon der Vorgänger in Sachen Kabinengestaltung ausgesprochen schick und edel. Feines Leder und hochwertige Hölzer werden auch im neuen Modell an die richtige Stelle gerückt. Aber die Innenraum-Gestaltung geht jetzt stark Richtung Limousine. Am deutlichsten tritt dies beim Blick auf die Mittelkonsole zutage: Während die Vorgänger-Generation eine zweidimensional wirkende, beinahe senkrechte Wand mit sich trug, treten jetzt die Bedienelemente auf der stark geneigten Konsole plastisch hervor. Zudem erfreuen viele kleine Details. Beispielsweise wird die vorgewählte Innenraum-Temperatur auf einer in dem dafür zuständigen Drehknopf positionierten Anzeige dargestellt. Die Kabine des neuen Disco wirkt funktional und übersichtlich und trotzdem luxuriös.
Weiter sieben Sitze BMW läutete mit dem X6 und Porsche mit dem Panamera einen Trend zu vier statt fünf Sitzen ein, den Discovery gibt es nach wie vor mit bis zu sieben Sitzen (dritte Sitzreihe: 1.570 Euro Aufpreis). Das Gestühl bettet uns vorne wie hinten bequem mit zartem Seitenhalt. Nach einem Tag Fahrt können wir einen deutlichen Langstrecken-Reisekomfort bestätigen. Große Erwachsene in der zweiten Reihe können Kniefreiheit nur genießen, wenn sich der Vordermann nicht zu breit macht. Was für Hamster: Bei umgeklappter Rückbank lässt sich der Disco mit bis zu 2.558 Liter Gepäck stopfen.
Genau richtig Der Discovery war bisher ein eher weicher Geselle. Wanken in Kurven wurde gerne hingenommen und auch die Lenkung hätte etwas direkter sein können. Und genau da hat Land Rover angesetzt: Wir düsen die Highland-Kurven ab und unser schon leer bis zu 2,7 Tonnen schweres Gefährt wankt kaum. Wer es drauf ankommen lassen möchte, kann den Wagen durch Wedeln aufschaukeln, aber insgesamt sind die dynamischen Qualitäten bei normaler Straßenführung spürbar nach oben geschnellt. Und auch an die Lenkung haben sich die Ingenieure gemacht. Jetzt gibt es einfach nichts mehr zu meckern - direkt, ohne Spiel und mit angemessenem Krafteinsatz lässt sich das große Geländegefährt führen. Und für 150 Euro bauen die Engländer jetzt auch eine Lenkradheizung in den Wagen.
Gelände: Ehrensache Der Fahrzeughersteller Land Rover begründet sich auf genau ein Modell: den Defender, der auch jahrzehntelang als einzig verfügbares Fahrzeug bei den Briten im Katalog stand. Und dieses Gelände-Urgestein verpflichtet Land Rover quasi dazu, auch allen weiteren inzwischen angebotenen Modellen eine gehörige Portion Offroad-Fähigkeiten mitzugeben. Das sensationell komfortable Terrain-Response-System für die Vorwahl von speziellen Geländeeigenschaften wie Schlamm- und Sandfahren sowie Felsenkriechen wurde überarbeitet. So können wir jetzt beispielsweise auf weiter verbesserte Traktionseigenschaften zurückgreifen - das Anfahren an einem mit langem nassen Gras bewachsenen und deshalb sehr glatten Berg funktioniert dank neuer Berganfahrhilfe und eben erwähnter Traktionsverbesserung ohne durchdrehende Räder. Natürlich bietet der Disco auch eine Untersetzung, die wir bei unseren Testfahrten durch verschlammte Wälder und breite Flüsse reichlich nutzen. Im Fluss kommt uns auch die Wattiefe von 60 Zentimeter zugute. Sind wir mit der im Basismodell 2.7 TDV6 S 1.930 Euro teuren und sonst serienmäßigen Luftfederung unterwegs, steigt die Wattiefe auf 70 Zentimeter.
Sanft angehoben Der alte, laufruhige 2,7-Liter-Diesel mit 190 PS und 440 Newtonmeter Drehmoment wird im Discovery nach wie vor angeboten, aber Land Rover hat auch ein neues Aggregat im Korb. Ein 3,0-Liter-Sechszylinder-Diesel mit 245 PS und einem maximalen Drehmoment von 600 Newtonmeter. Wie gesagt: Der Disco bringt bis zu 2,7 Tonnen auf die Waage, da können wir jedes einzelne Newtonmeter Drehmoment gut gebrauchen. Und so passt sich das neue Triebwerk gut in die sonstigen Aufwertungsmaßnahmen ein: Die Beschleunigung von null auf 100 km/h geht jetzt in 9,6 Sekunden vonstatten, beim 2,7er ticken 12,7 Sekunden ab. Die Höchstgeschwindigkeit ist nach wie vor bei 180 km/h erreicht. Ausgesprochen kultiviert macht sich der Diesel an die Arbeit, und verpasst dem Discovery ein fühlbares Extra-Quäntchen Kraft. Natürlich werden wir beim Beschleunigen nicht brachial in die Sitze gehauen, das würde auch gar nicht zum Disco passen. Und in Sachen Verbrauch unterbietet der stärkere Motor seinen kleineren Bruder sogar: Während der 2,7-Liter im Schnitt 10,2 Liter Diesel pro 100 Kilometer verbrennt, genehmigt sich das 245-PS-Aggregat nur 9,3 Liter (Herstellerangaben).
Sanft geschaltet auch im Gelände Die Schaltarbeit übernimmt im Discovery eine Sechstufen-Automatik von ZF. Diese gibt sich keine Blöße, selbst im mittelschweren Gelände können wir kein Verschalten oder störendes Ruckeln feststellen. Onroad fließen die Stufen kam spürbar dahin. Unser Dreiliter-Diesel-Disco schlägt beim Kauf mit mindestens 52.700 Euro zu Buche, in der Top-Ausstattung "HSE" werden 59.200 Euro fällig. Die britischen Wagen sind also kein Schnäppchen, auch nicht im Vergleich zur Konkurrenz. Ein BMW X5 xDrive 30d mit 235 PS kostet 53.700 Euro, der 171 PS starke Nissan Pathfinder 2.5 dCi wird mit 48.570 Euro berechnet. So geht's in die Premium-Disco-Welt auch zum Premium-Preis.
Technische Daten
Antrieb: | Allradantrieb (permanent) |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | Turbo-Diesel |
Hubraum: | 2.993 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 180 kW (245 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 600 Nm bei 2.000 UPM |
Preis
Neupreis: 59.200 € (Stand: August 2009)Fazit
Der neue Land Rover Discovery ist richtig gut geworden. Die ohnehin schon gefällige Kabine ist jetzt einladend luxuriös bei vollkommener Abwesenheit von Schwülstigkeit. Fahrwerk und Lenkung wurden gestrafft, wobei der Allrad-Wagen ein für den Gespannbetrieb hervorragend geeignetes komfortables Langstrecken-Fahrzeug bleibt.Das neue 3,0-Liter-Dieseltriebwerk mit 245 PS fügt sich geschmeidig in die Reihe der Neuerungen ein und gibt dem Wagen einen kleinen Extra-Punch bei gesenktem Verbrauch.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2009-08-13
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