Land Rover Discovery 5 (2017) im Test: Fahrbericht mit Wertung, technischen Daten und Preisen
Luxemburg (Luxemburg), 3. April 2017 -
Auf dem Weg zur Fahrpräsentation des neuen Land Rover Discovery 5 schlage ich eine Zeitschrift auf und mir springt genau dieses Auto auf einer doppelseitigen Werbeanzeige entgegen. Darauf zu sehen ist der neue Siebensitzer, wie er gerade eine geteerte Straße in Richtung staubiges Gelände verlässt. Der darüber stehende Werbespruch? "Weil nur 0,021347 Prozent der Erdoberfläche aus Asphalt bestehen." Ja, der Discovery war stets für seine beeindruckenden Offroad-Fähigkeiten bekannt. Bei der neuen, aufpolierten und SUV-ähnlicheren Optik stellen sich also gleich mehrere Fragen: Hat auch die fünfte Generation diese Eigenschaften beibehalten? Und ob Land Rover auch die Onroad-Persönlichkeit weiterentwickelt hat? Zeit für einen Test. Und ich kann Sie beruhigen: Der neue Disco mag zwar urbaner aussehen, von seiner Schweizer-Taschenmesser-Attitüde hat er aber nichts verloren.
Geschichts- und Kunstunterricht
Die erste Discovery-Generation kam 1989 auf den Markt. Bis heute wurde die Modellreihe 1,2 Millionen Mal verkauft. Ein wichtiges Auto für Land Rover also. Jetzt ist aber Schluss mit kantiger Geländewagen-Gestaltung. Nach vier Generationen ist nicht nur die Designsprache von Land-Rover-Chefdesigner Gerry McGovern deutlich zu erkennen, der rundgeschliffene Look rührt auch von einer konsequenten Entwicklung im Windkanal. Mit einer Länge von 4,97 Meter, einer Breite von 2,07 Meter und einer Höhe von 1,85 Meter wirkt der Discovery 5 immer noch sehr klobig, eine Verwandtschaft zum kleineren Discovery Sport lässt sich nun aber nicht mehr leugnen. Typische Disco-Elemente sind trotzdem noch vorhanden: Da wären zum Beispiel die Stufe im Dach des Wagens und die Heckklappe mit der asymmetrischen Aussparung für das Nummernschild zu nennen. Zweigeteilt ist die Kofferraumtür leider nicht mehr. Ein Trost: Die gewaltigere Klappe schützt jetzt besser vor Sonne oder Regen und eine innere Klappe entfaltet sich beim Öffnen. Sie trägt 300 Kilogramm und ist eine prima Sitzgelegenheit.
Noch mehr Theorie
Nicht nur die Optik hat sich dem Markenprogramm gefügt, auch die Basis. Wie wir das schon von Range-Rover-Modellen kennen, baut jetzt auch der Disco auf einer Alu-Architektur auf. 85 Prozent bestehen aus dem leichten Metall. 14 Prozent sind hochfeste Stähle, 0,5 Prozent Magnesium und weitere 0,5 Prozent sind aus Kompositmaterialien gefertigt. Gegenüber dem Vorgänger sinkt das Gesamtgewicht um drastische 480 Kilogramm. Damit ist die Nummer 5 zwar leichter, aber immer noch kein Leichtgewicht. 2,2 Tonnen wiegt die Basis. Die Motoren? Zur Wahl stehen drei Aggregate in vier Derivaten. Basismotor ist ein 2,0-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 180 PS. Diese Maschine ist auch in einer 240-PS-Ausführung erhältlich. Der Topmotor ist hingegen ein 340 PS starker 3,0-Liter-V6-Benziner mit Kompressoraufladung (ja, das Aggregat aus dem Jaguar F-Type). Den besten Kompromiss aus Leistung, Verbrauch, Alltagstauglichkeit und einer kleinen Portion Luxus bietet aber wohl der 3,0-Liter-Turbodiesel. Er leistet 258 PS, entwickelt 600 Newtonmeter Drehmoment, wird wie alle anderen Motoren mit einer Achtgang-Automatik und einem permanenten Allrad kombiniert und soll sich dabei mit 7,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer begnügen.
Antrieb: | Allrad |
---|---|
Anzahl Gänge: | 8 |
Getriebe: | Automatik |
Motor Bauart: | V-Motor, Turbodiesel, längs eingebaut |
Hubraum: | 2.993 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 190 kW (258 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 600 Nm bei 1.750 - 2.250 UPM |
Das neue Design des Discovery 5 ist gewöhnungsbedürftig und durch die SUV-Optik hat er einiges an Charakter einbüßen müssen. Trotzdem hat Land Rover ein ziemlich vollkommenes Auto auf die Beine gestellt, das in eigentlich allen Punkten die Vorgänger-Generation übertrifft. Auf der Straße wurden die Effizienz, das Handling und die Fahrleistungen verbessert. Der Innenraum ist noch variabler, noch technischer und noch komfortabler. Und die Offroad-Fähigkeiten sind noch ein bisschen beeindruckender geworden, weil sie jetzt wirklich von jedem Geländeanfänger beherrschbar sind - und sie 99 Prozent über denen liegen, die die meisten Kunden je benötigen werden. Der Land Rover Discovery 5 bleibt der schlauere Range Rover für die Großfamilie mit Geländeambitionen.+ wohlklingender und kräftiger V6-Diesel, gute und serienmäßige Automatik, sehr viel Platz, variabler Innenraum, umfangreiches Technikangebot, unerreichte Offroad-Qualitäten, hoher Langstrecken-Komfort, große Anhängelast- viele aufpreispflichtige Extras, träges Navigationssystem
Quelle: auto-news, 2017-04-03
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