Peugeot 5008 - Abenteuerauto statt Pampersmobil (Kurzfassung)
Der Peugeot 5008 wird in der Neuauflage vom Kompakt-Van zum geräumigen Crossover. Wenn er im März zu Preisen ab 24.650 Euro in den Handel rollt, sieht er zwar aus wie ein Offroader, Allradantrieb hat er jedoch nicht. Dafür jede Menge innerer Werte.
Die Monocab-Karosserie des Vorgängers ist passé, stattdessen gibt es einen bulligen Kühlergrill vor einer klar abgesetzten Motorhaube. Mit 4,64 Metern ist die zweite Generation des Franzosen um elf Zentimeter gewachsen, der Radstand misst üppige 2,84 Meter. Entsprechend großzügig fällt das Platzangebot in Reihe zwei aus. Dahinter gibt es gegen 800 Euro Zuzahlung zwei weitere, im Ladeboden versenkbare und auch herausnehmbare Sitze. Gut sitzen können auf den Notplätzen allerdings nicht mal kleine Passagiere, zudem schrumpft das Gepäckabteil bei voller Bestuhlung auf Aktentaschengröße. Als Fünfsitzer schluckt das SUV 780 Liter und werden alle Sessel aus dem Weg geräumt, kann man bis zu 1.940 Liter reinpacken. Legt man dann noch die Beifahrer-Lehne flach, lassen sich sogar Gegenstände mit bis zu 3,18 Meter Länge transportieren – das geht allerdings nur in der höchsten Ausstattungslinie.
Die Antriebspalette bietet drei souveräne Diesel mit 88 kW/120 PS, 110 kW/150 PS und 133 kW/180 PS sowie zwei Benziner, die auf 96 kW/130 PS und 121 kW/165 PS kommen. Angetrieben werden jeweils die Vorderräder. Als Ersatz für Allradtechnik bietet Peugeot die sogenannte „Advanced Grip Control“-Technik an. Sie regelt die Momentverteilung an den Vorderrädern und bietet mit drei wählbaren Offroad-Modi sogar eingeschränkte Geländetauglichkeit. Auf ebenerdigem Schotter, Matsch und Waldwegen überzeugt der Ansatz, doch schon beim flotten Beschleunigen bergauf blinkt mitunter die ESP-Leuchte wild. Der Vorteil von nur zwei mit Kraft versorgten Rädern liegt beim Verbrauch: Keiner der Diesel braucht mehr als 4,8 Liter Sprit, die beiden Benziner begnügen sich mit weniger als sechs Litern.
In Sachen Fahrverhalten gibt sich der 5008 etwas unentschieden: Zwar sind die Federn so straff gewählt, dass Unebenheiten leicht bis zu den Fahrgästen durchschlagen und auf kleine Anregungen reagiert der Wagen mit einem nervösen Zittern. Besonders agil und direkt wirkt der 5008 deswegen trotzdem nicht, und der 1,65 Meter hohe Aufbau neigt sich in der Kurve spürbar zur Seite. Außerdem sollte man für die Probefahrt gleich die ganze Familie einpacken: Vollbeladen – je nach Ausstattung dürfen bis zu 735 Extra-Kilogramm rein – dürfte zum Beispiel der kleine Benziner von seiner Spritzigkeit einiges einbüßen.
Der SUV-Trend verdrängt den klassischen Van: Auch der Peugeot 5008 verabschiedet sich vom Familien-Shuttle-Design und setzt auf modischen Crossover-Stil. Ins Gelände will der Franzose trotz spezieller Traktionskontrolle aber nicht wirklich.
Quelle: Autoplenum, 2017-03-02
auto-news, 2017-03-02
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