Der Macan ist ein Porsche an dem sich, wie schon beim Cayenne die Geister scheiden. Für die Porsche Hardliner passt ein SUV ja so gar nicht zu einem Sportwagenhersteller und für viele andere ist er nur der teurere Bruder des Q5 auf dessen Plattform der Macan aufgebaut ist. Den Hardlinern sei gesagt, das es die Marke Porsche vermutlich schon nicht mehr existieren würde ohne Modelle wie Cayenne, Macan und Panamera. An alle anderen die den Macan nur als teuren Bruder des Q5 sehen sei gesagt, das die Teile die vom Q5 übernommen wurden alle überarbeitet wurden und der Rest selbst entwickelt sind. So wurde der hochgelobte Quattroantrieb zur Steigerung der Agilität gleich mal entsorgt. Außerdem gibt es glaube ich im Automobilsektor gleich kein Hersteller mehr der nicht Konzernintern oder gar Konzernübergreifend auf verschiedene Baugruppen oder Teile zugreift.
Die erste Bekanntschaft mit dem Porsche Macan S kann durchaus etwas zwiespältig ausfallen. Beim Einsteigen ist, wenn man die Porschebedienung nicht kennt, mit unter erschrocken oder gar überfordert. Der Mitteltunnel sowie am Dachhimmel finden sich unzählige Tasten und bieten jede Menge Ablenkung und Bedienmöglichkeiten. Lässt man den ersten Eindruck mal sacken merkt man schnell das sehr viele Tasten nur selten(z.B.: Sport Taste; Bergabfahrhilfe, Off Road Taste ) oder gar nur einmal ( z.B.:Sitz - und Spiegeleinstellung) benötigt werden und die Bedienung der Tasten schnell intuitiv erfolgt, da jede Taste auch nur eine Funktion ausführt.
Das Cockpit ist mit drei Rundinstrumenten bestückt. In der Mitte, Porsche typisch der große Drehzahlmesser mit dem digitalen Tacho. Links befindet sich der analoge Tacho, rechts ein Farbbildschirm wo man alle relevanten Fahrzeugdaten, diverse Einstellungen für das Fahrzeug und ebenfalls die Karte und Wegbeschreibung für das Navigationsgerät abrufen kann. Ratsam ist es mindestens die 14 Wege Komfortmemorysitze zu Ordern besser noch, wie ich es getan habe, die 18 Wege Adaptiven Sportsitze. Was Porsche sich mit dem Standardsitz leistet ist schon fast eine Frechheit. Er vermittelt eher ein Gefühl eines ausgelutschten Fernsehsessel mit Null Seitenhalt.
Der Innenraum bietet genügend Platz Für vier Erwachsene auch bei langen Strecken, wenn diese nicht gerade alle über 1,9 Meter sind. Die Materialanmutung und Verarbeitung ist auf höchstem Niveau.
Der Kofferraum bietet mit 500L und mit rund 1500L Fassungsvermögen bei umgelegten Rücksitzen
genügen Stauraum. Zudem bietet sich in einem Zwischenboden auch noch etwas Stauraum für Kleinigkeiten wie z.B.: Schuhe
Zu empfehlen ist das Ablagenpaket mit zusätzlichem Stauraum unter den Sitzen und Ablagemöglichkeiten im Fond für rund 200€ mit zu Ordern.
Der 3 liter V6 Motor mit 250KW/340PS liefert in jeder Lage genügend Leistung. Entfalltet seine Kraft mittels des 7 Gang Doppelkupplunsgetriebe sehr harmonisch und über das ganze Drehzahlband. Fährt man in der Gangstufe „D“ kann man mittels der Schaltpaddels am Lenkrad auch manuell Gangwechsel vornehmen. Ferner kann man über den Wählhebel auch komplett in einen manuellen Modus wechsel, wo man dann mit dem Wahlhebel oder mit den Paddels die Gänge wechsel kann. Bei Starten des Motors faucht der Tiger hörbar auf und geht dann nach kurzer Zeit in ein leises Brabbeln über. Beim Beschleunigen aus niedrigen Drehzahlen dröhnt der Motor etwas im Innenraum aber ansonsten hält er sich der Motorsound im Innenraum dezent zurück. Nur beim starken Beschleunigen macht sich der kernige Sound des Motors mit schönem schnaltzen beim Gangwechsel bemerkbar. Beim zurückschalten erfolgt die Gasannahme etwas Verzögert, das könnte spontaner sein.
Der kompromiss des Fahrwerks zwischen Komfort und sportlicher Abstimmung ist gut gelungen.
Das Fahrwerk des Macan ist eher straff abgestimmt, schluckt Bodenwellen gut und ist allen Fahrsituationen erhaben. Optional kann man auch ein Luftfahrwerk ordern. Ich persönlich durfte beide Varianten testen und konnte jetzt nicht ein so riesigen Unterschied bemerken.
Persönlich fahre ich einen Macan S mit Serienfahrwerk und bin sehr zufrieden.Die Bremsen packen kräftig zu könnten aber trotzdem noch etwas stärker Verzögern. Hiebei sei angemerkt das ich vorher einen Cayman S besaß dessen Bremsen wahre Energievernichtungsanlagen sind.
Die Frage nach dem Spritverbrauch halte ich bei Leistungsstarken Fahrzeugen ansich lächerlich.
Wer als Öko unterwegs sein möchte sollte sich kein Sportwagen zulegen sondern eher ein modernes Dreizylinder Schnapsglas Motörschen mit 900 Kubik.
Den Verbrauch sowie den Verschleiß regelt man ausschließlich mit dem rechten Fuß und man sollte nicht Vergessen das hier ein zwei Tonnen Fahrzeug bewegt wird. Beim Macan S muß man trotz aller technischen Anstrengungen seitens Porsche um den Spritverbrauch im Zaum zu halten bei normalem Fahrbetrieb mit rund 11,5L Durchnittsverbrauch rechnen. Bei forcierter Fahrweise werden dann auch schnell 15L - 16L durch die Einspritzdüsen geschossen. Der reale Verbrauch hat, wie bei allen anderen Herstellern mit den angegebenen Durchnittsverbräuchen, beim Porsche Macan S im Mix 9L, nichts zu tun. Deshalb habe ich meinen Macan mit dem optionalen und kostenlosen 75L Tank bestellt und erreiche damit dann auch eine Reichweite zwischen 500 – 600Km.
Der Macan ist ein sehr gut gelungenes Fahrzeug und verbindet sehr gut hohe Alltagstauglichkeit, Nutzwert und Sportlichkeit. Der Macan liegt satt auf der Straße, eignet sich gut für lange Strecken zurück zu legen, auch mit vier Personen und Gepäck und läßt sich aber auch vorzüglich mit stets hoher Rückmeldung uber kurvige Land -oder-Passtraßen scheuchen. Der Macan gilt zu Recht als wohl sportlichster SUV . Es gibt sicherlich SUV`S mit noch mehr Leistung aber vermutlich nicht mit so hoher Performance gepaart.
Eins sollte man sich jedoch Bewusst machen, ein Macan, egal welche Motorvariante ist mit ein paar
Kreutzchen in der Optionsliste, nicht unter 70000€ - 75000€ Listenpreis zu haben.
Porsche zu fahren war halt schon immer etwas kostspieliger.
Bei einer Fahrleistung von 20000Km im Jahr schlagen die Benzinkosten mit ca.: 3500€ ein größeres Loch in die Haushaltskasse.
Die Steuern die das Finanzamt erhält sind mit 284€ zu vernachlässigen.
Eine Zwischenwartung (alle 2 Jahre oder 30000Km ) liegt im PZ so um die 700€. Die große Wartung ( alle 4 Jahre oder 600000Km ) liegt so bei 1000€.
Für einen Satz Reifen sollte je nach Größe 750-1200€ einkalkuliert werden.
Der Bremsenaustausch liegt je nach Achse so bei 700-900€.
Wer sich einen Neuwagen bestellt sollte auf jeden Fall eine Werksabholung machen. Das Fahren auf der Hauseigenen Rennstrecke und dem Offroadkurs sind ein sehr schönes Erlebniss. Ein tolles Essen und die Werksführung runden das Rahmenprogramm ab. Die Nummerschildhalterungen die vom Porsche Zentrum gestellt werden müssen nicht zwingend mitgebracht werden, da das Werk Leipzig welche mit dem Aufdruck „Porsche Werk Leipzig „ zur Verfügung stellt.