Hallo Liebe Autoplenumgemeinde,
ich möchte hier kurz meine Erfahrung zu meinem Mitsubishi ASX hinterlassen.
Optik und äußere Anmutung:
Der Advanced Sport Crossover, dafür steht bei Mitsubishi nämlich ASX, kommt sehr dynamisch und seit dem Facelift auch etwas aggressiver daher. Das für die Marke prägende Jetfighterdesign der Front schaft einen hohen Wiedererkennungswert.
Bei der von mir erworbenen Version wird dieser wertige Auftritt von Chromleisten an Front und Heck unterstrichen.
Zusätzlich zur Plus-Ausstattung kommen bei der Diamant-Version:
App-fähiges Navigationssystem inklusive Digitalradio (DAB)
Außenspiegel und Kennzeichenblende in Silber
LED-Tagfahrlicht, im LED-Nebelscheinwerfer integriert
Nebelscheinwerfer (LED)
Sitzheizung vorn
Die Frontscheinwerfer sind im Freimform-Design gehalten. Unkundige könnten also davon ausgehen, dass der SUV mit Xenonscheinwerfern ausgestattet ist, was in meiner Version leider nicht der Fall war. Die Ausleuchtung der OEM-Birnen war gewohnt dürftig, weshalb ich sie gegen Osram Blue Intense ausgetauscht habe. Jetzt harmonieren sie auch etwas besser mit den LED-Nebelscheinwerfern.
Gefällig wirkt auch die Heckpartie. Die Rückleuchten bestehen bis auf die Blink- und Nebelschlußleuchte aus LED´s. Schöne Akzente setzen auch hier die Silberleiste und die Edelstahlblende auf dem Auspuffendrohr aus der Diamant Edition.
Innenraum/Innenausstattung
Auch der Innenraum gefällt mit solider Verabrbeitung. Alle Spaltmaße stimmen. Nirgends quietscht oder knackt etwas. Die Mittelkonsole bietet viel Staufläche, genau wie der Rest der Fahrgastzelle. Apropos Platzangebot: davon gibt es auch für große Kerls wie mich genügend. Selbst wenn ich mit 1,97 m den Fahrersitz auf perfekten Komfort einstelle, kann hinter mir immer noch ein erwachsener Mensch jehnseits der 1,80 m Platz nehmen. Die Kopffreiheit ist gut, sowohl vorn als auch hinten.
Als Fahrer findet man sich im ASX schnell zurecht. Die meisten Knöpfe sind da, wo ich sie wohl selbst eingebaut hätte. Auf der höhe der Zeit gibt sich auch der große Fahrerinformationsdisplay, welches seinen Platz zwischen Drehzahl- und Geschwindigkeitsmesser hat. Es informiert über Momentanverbrauch, welcher als Balkenanzeige dargestellt wird. Zusäzlich gibt es die üblichen Rechnereien:
Tageskilometerzehler
Trip A und B
Durschnittsgeschwindigkeit und Verbrauch
Fälligkeit der nächsten Inspektion
Schaltempfehlungsanzeige
Also alles schön im Cockpit ? Leider nein, es gibt zwei kleine Kritikpunkte:
1. Das Infodisplay zeigt leider nicht die Momentangeschwindigkeit an
2. Die Helligkeit lässt sich nicht stufenlos, sondern nur stufenweise verstellen.
Weiter geht es mit unserer Tour zu den anderen Bedienelementen. Das Multifunktionslenkrad bietet, wie es der Name schon vermuten lässt, verschiedene Bedienelemente. Auf der rechten Seite findet sich die Steuerung des Tempomanten. Gegenüber gibt man der Soundanlage Anweisungen. Alles im allem eine ganz Runde Sache - wenn da nicht die komischen Druckpunkte zum Regeln des Radios währen. Sie brauchen einen ziemlichen festen Druck mit dem Finger, um zu reagieren. Auf die Dauer etwas nervend.
Das Radionavigationssystem funktioniert dagegen unauffällig gut. Es präsentiert sich mit schneller Bereitschaft und Routenplanung. Einer cleveren Stauumfahrung und allen Extras, die ein mobiles Navigationsgerät heutzutage mitbringt. Außerdem bietet es in Kombination mit dem eigenen Smartphone vie Bluetooth eine gut funktionierende Freisprecheinrichtung.
Spielkinder können außerdem eigene Hintergründe und die Farbe der Bedientasten des Radios frei wählen und so dem eigenen Geschmack anpassen.
Wird der Rückwärtsgang eingelegt, schaltet das Radio auf die Rückfahrkamera um. Ein Feature, dass ich sehr hilfreich finde. Dieses kleine Auge um Hinterkopf gibt es ab der Plus-Ausstattung serienmäßig. Generell ist die Übersicht im gesammten Fahrzeug sehr gut. Besonders die Seitenspiegel bieten einen geradezu gigantischen Blick nach hinten. Wo wir gerade beim Schalten waren: auch der Schalthebel kleidet sich dieser Tage in peppigem Leder. Also auch hier ein Hauch von Rennsport - bei Mitsubishi nicht wirklich eine Überraschung. Er könnte für meinen Geschmack aber ein wenig kürzer sein.
Die Sitze des Asx gefallen mit hochwertigem Stoffbezug und abgesetzten Nähten. Der Seitenhalt könnte aber besser sein. Ein Sitzheizung hält bei Fahrer- und Beifahrer das Frösteln in den kalten Jahreszeit im Zaum. Vor allem, weil sie sehr schnell heizt. Die Bedienelemente liegen allerdings zwischen Mittelkonsole und dem jeweiligen Sitz - für Neulinge im ASX-Geschäfft also etwas schwierig zu finden. Regeln lässt sich der Popowärmer in zwei Stufen.
Schalter in Richtung Motor gekippt: Halten der Temperatur
Schalter in Mittelposition: Heizung aus
Schalter in Richtung Rücksitze: Schnellheizstufe
Eine Sitzheizung für die Rücksitze gibt es bis jetzt in keiner Ausstattungsstufe. Eine Tatsache, welche die Passagiere im Font aber verschmerzen können. Die Heizanlage des Wagens liefert schnell wohlige Wärme - einem Zuheizer sei Dank!
Was gibt es sonst noch ? Ach ja! Ein klimatisiertes Handschuhfach, ein Erfindung, welche ich für genau so sinnvoll halte, wie eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Im Handschuhfach finden sich auch zwei! USB-Anschlüße . Dort lassen sich Smartphones laden, oder USB-Sticks mit dem Lieblingsmix über das Radio ansteuern.
In der Plus-Ausstattung sitzt einer der USB-Anschlüße in der Mittelkonsole. Hier zeigt sich, dass sich jemand bei dem Entwurf des Innenraums Gedanken gemacht hat. Die Mittelkonsole bietet jede Menge Stauraum sowie einen speziellen Halter für ein Päcken Tempos. Das Handschuhfach hat einen eigenen Kugelschreiberhalter.
Abgerundet wird der Komfort auf den forderen Sitzplätzen von Sonnenblenden, welche auf beiden Seiten bespiegelt und beleuchtet sind. Die Gäste im Fond können ihre Arme und Getränke auf einer Armlehne unterbringen, welche bei Bedarf aus der Rücksitzlehne gezogen werden kann.
Sollte der Platz im Fahrgastraum doch einmal nicht ausreichen, kann der Besitzer des ASX auf einen geräumigen und ebenen Kofferaum zurückgreifen. Unter einer Abdeckung im Boden befindet sich Platz für Verbandskasten,Warndreieck und sämtliche andere Dinge, die sonnst Platz im Kofferaum nehmen würden. Legt man die Sitze um, bekommt man eine fast ebene Ladefläche bis zur ersten Sitzreihe.
Motor und Getriebe
Der SUV kann in in drei verschienden Motorisierungen bestellt werden: einem Benziner mit 117 PS, einem Diesel mit 150 PS - wahlweise mit Front und Allradantrieb sowie einem 2.2 Liter Diesel mit identischer PS-Leistung. Allerdings hat dieser Motor 60 Newtonmetern mehr Drehmoment.
Gefahren habe ich nur zum Vergleich sowohl den 1.6 Liter Benziner als auch den 1.8 Liter Diesel mit 150 PS. Der Ottomotor schlägt sich tapfer, hat allerdings mit dem rund 1,4 Tonnen Gesammtgewicht alle Zylinder voll zu tun, um die Fuhre ins Rollen zu bekommen. Wie die Perfomance bei voller Beladung ist, habe ich gleich gar nicht ausprobiert. Ganz anders gibt sich hier das Dieselkraftwerk. Nach dem üblichen Turboloch, was an kalten Tagen besonders deutlich zu spüren ist, drückt der bärige Motor ordentlich nach vorn. Immer begleitet vom Turbinengesang des Turboladers.
Diesen empfinde ich übrigens als so dominant, dass tatsächlich etwas Rennsportgefühl aufkommt. Besonders dankbar zeigt sich der Selbstzünder, wenn man ihm nach dem morgentlichen Kaltstart eine Gedenkminute um Leerlauf verschafft. Gasannahme und Schaltung funktioneren dann deutlich besser. Diesen Tip habe ich übrigens aus der Bedienungsanleitung.
Doch alle Tricksereien helfen nichts gegen das tiefe Loch, in welches der Diesel unter 2.000 Umdrehungen zu fallen scheint. Dreht die Kurbelwelle weniger als 1.500 mal in der Minute nimmt der Motor unwillig Gaß an, besonders im kalten Zustand. Sorgsam warmgefahren legt sich dieses bockige Verhalten aber spürbar. Interessant wird es erst oberhalb der 1.500 Umdrehungen - dort packt der Treibsatz deutlich energischer zu.
Ab 2.000 Umdrehungen ist dann Richtung Druck da. Aber dieser Marke soll der Motor bis 3.000 Umdrehungen sein maximales Drehmoment von 300 Newtonmetern auf der Kurbelwelle wuchten.
Alles natürlich begleitet vom sportlichen Sound des Turboladers.
Der Vorwährtsdrang geht bei Bedarf bis 200 km/h. Ich habe es allerdings auch schon auf 210 gebracht und lag immer noch 500 Umdrehungen unter dem roten Bereich.
So weit so gut - wäre da nicht das knochige Getriebe. Eigentlich ein Kapitel welches japanische Autobauer besser hinbekommen. Es gibt sich stur, ebenfalls besonders im kalten Zustand. Verstärkt wird dieses Gefühl durch den Schalthebel welcher gefühlte 3 Meter lang ist. Auf der Haben-Seite sind alle sechs Gänge praxistauglich übersetzt. In der Stadt benutzt man bei 50km/h meistens den vierten und fünften Gang.
Gleiches gilt ebenso für die Landstraße und die Autobahn, wobei der sechste Gang als Overdrive gesehen werden kann. Selbst in diesem reicht die Motorleistung zum Überhohlen von LKW´s in Co. locker aus.
Generell ist man mit dem ASX auf der Autobahn nicht zur Benutzung der rechten Spur verdammt. Es kann durchaus flotter Vorwärts gehen - der Spirtverbauch steigt dementsprechend aber schnell an.
Eigentlich auch eine gute Überleitung. Der Verbrauch kann sich bei ruhiger Fahrweise zwischen sechs bis sieben Litern einpendeln.
Wichtig dafür sind eigentlich nur die Einhaltung der Schaltempfehlung und das halten einer Drehzahl von unter 3.000 Umdrehungen. Auf der Autobahn bedeutet dies eine maximale Geschwindigkeit von 145 km/h. Wer schneller unterwegs sein möchte oder muss, treibt den Verbrauch schnell in Richtung zweistelliger Werte.
Fast hätte ich vergessen zu erwähnen: Der 1.8 Liter Diesel und seine Brüder sind die ersten Dieselmotoren mit Mitsubishis MIVEC-Steuerung. Diese Innovative Technik ermöglicht eine variable Steuerung der Ein- und Auslaßzeiten der Ventile. Weltweit ist Mitsubishi damit der erste Konzern, welcher so einen Motor anbietet. Beim ASX werden allerdings nur die Einlaßventile mit MIVEC ausgestattet. Dies sorgt für einen erheblich gesteigerte Laufkultur und Effzienz. Der Motor springt auch im kalten Zustand zuverlässig an, vibriert kaum.
Wer mehr darüber wissen möchte:
http://www.mitsuwiki.org/w/MIVEC
Fahrwerk/Bremsen
Das Fahrwerk des Mitsubishi vermittelt eine gute Mischung aus Komfort und Dynamik. Allerdings tendierte man in der Entwicklungsabteilung eher in Richtung Komfort.
Gerade in Kurven kann der SUV seine Pfunde und hohen Schwerpunkt nicht verstecken. Allerdings gibt er sich sichtlich Mühe dabei. Bleibt trotz hohem Lenkaufwand auf Kurs. Lange Bodenwellen werden zuverlässig herausgefiltert. Schnellen Stößen begegnen die Dämpfer allerdings mit ziemlich ignoranter Weiterleitung an die Fahrgäste.
Ausgeprägt ist auch die Tendenz des Fahrzeugs über die Vorderräder zu schieben. Eine Eigenschaft, die wohl auch dem Antriebskonzept geschuldet ist. Besitzer des Allrad-ASX werden diese Unart besser unter Kontrolle haben.
Sicherheit und Umwelt
Sicherheit war bei Mitsubishi immer schon ein wichtiger Punkt in der Fahrzeugentwicklung. Da macht auch der ASX keine Ausnahme. Auf seiten der aktiven Sicherheit stehen dem Fahrer ein ABS mit Bremsassistent, eine Stabilitätskontrolle, eine Traktionskontrolle sowie eine Berganfahrhilfe zur Verfügung.
Diese Sicherheitsfeatures werden komplitiert von 7 Airbags und der RISE-Fahrgastzelle. Diese besteht aus einem Verbund von hochfesten Stählen welche sowohl hochfest als auch leicht sind. Dies bestätigen auch fünf Sterne im Euro-NCAP Crashtest.
Aber all diese Systeme sind nichtig ohne gute Bremsen - ein Segment, in dem der SUV nicht so gut abschneidet. Viele Fachzeitschriften monierten diese bereits und ich muss mich diesem Urteil anschließen. Die Bremsen wirken allenfalls ausreichend dimensioniert. Bei stärkerer Beanspruchung stellt sich kein klarer Druckpunkt ein, der Bremsvorgang wirkt stumpf. Ausgleichen kann der Fahrer dieses Manko nur durch defensives Fahren und Erfahrung.
In unserer heutigen Zeit mindestens genau so wichtig wie die Sicherheit ist aber auch der Verbrauch und die Unterhaltskosten eines Autos. Beim Verbrauch gibt sich der ASX keine Blöße. Wie bereits im Kapitel Motor erwähnt fällt der Verbrauch bei gemäßigter Fahrweise moderat aus. Zusätzlich verbaut Mitsubishi bei allen ASX seriemäßig das Cleartec-Paket.
Das Paket besteht aus dem automatischem Start-/Stopp-System (AS&G), einer Kraftstoff sparenden elektrischen Servolenkung, einem regenerativem Bremssystem und Reifen mit fünf Prozent weniger Rollwiderstand.
Ich komme damit auf eine durchschnittliche Reichweite von 900 Kilometern.
Fazit: Mitsubishi ist mit dem ASX ein großer Wurf im Segment der beliebten Crossover und SUV-Modelle gelungen. Eine soldier Verarbeitung und ein gefällig Auftritt kommen noch hinzu. Wenn Mitsubishi die Probleme mit den Bremsen in den Griff bekommt, sehe ich einen zweiten Frühling für die Marke mit den drei Diamanten voraus.