Erfahrungsbericht Mazda 3 Skyactiv-X 2.0 M-Hybrid (180 PS) von Balu1996, Januar 2023
Soo, erst einmal mit dem positiven Vorweg.
Der Mazda ist ein echtes Designerstück. Ich glaube in dieser Fahrzeugkategorie macht dem 3er niemand was vor. Das hatte mich vor gut zwei Jahren bewegt, mir das Fahrzeug neu zu konfigurieren. Nach gut 60.000 km in zwei Jahren, kann ich nun ein abschließendes Resümee ziehen. Am Anfang "Hui" und am Ende "Pfui". Welche Gründe mich dazu bewogen haben, den 3er abschließend zu verkaufen seht ihr nachfolgend.
- Motor: Ich hatte den Mazda 3 mit dem neuen Skyaktive X-Motor ( 180 PS ) und Schaltgetriebe. Ich war motortechnisch mit etwas höheren Erwartungen reingegangen und wurde dementsprechend auch enttäuscht. Zum sportlichen Fahren eignet sich der Motor eher weniger. Er wirkt lethargisch und braucht viel Drehzahlen, um in Schwung zu kommen. An sich bleibt er dabei aber weitestgehend angenehm akkustisch zurück. Ich hatte das Gefühl, als hätte der Motor ein Turboloch ( obwohl es ein Sauger mit Kompressor ist ). Mal nahm er das Gas nicht an und Mal wirkte er zugeschnürrt. Komisch zu beschreiben, aber wer schon Mal diesen Motor Probegefahren ist, weiß wovon ich rede.
- Wertigkeit / Verarbeitung:
Weitestgehend ist der Mazda ganz gut im Vergleich zu anderen japanischen oder koreanischen Fahrzeugen verarbeitet. Man merkt jedoch im Vergleich zu den deutschen Herstellern einen deutlichen Qualitätsunterschied. Zum Beispiel, dass die Türen eher blechern klingen, es hier und da beim Fahrern knistert, die Drehregler der Klimaanlage aus billigem Plastik gemacht sind, ...usw...
Aber dafür ist der Mazda preislich natürlich auch in einem anderen Segment, wie die deutschen Hersteller, das darf man natürlich nicht vergessen.
Das positive Vorweg an diesem Fahrzeug:
- gutes Preis-Leistung - Verhältnis.
- Klasse Soundanlage.
- Matrix Licht funktioniert einwandfrei und liefert in der Nacht eine gute Ausleuchtung.
- Design ( wie oben bereits erwähnt, einzigartig in dieser Klasse )
- Innengeräusche auf niedrigem Niveau.
- Langstreckentaugliche, bequeme Sitze.
- gutes, aber stellenweise bockiges Fahrwerk, was einem dazu verleitet, die Kurven schneller anzufahren.
- 3 bzw. nun 5 Jahre Garantie ( Obwohl bei Garantiefällen sich Mazda echt schwer tut, und für mich die Garantie bei einem Neuwagen erfahrungsgemäß nicht mehr wirklich ein Vorteil ist. )
- scharfe 360 Grad Kamera
- zunächst guter Qualitätseindruck, der sich dann aber im Detail stellenweise als so "Naja" herausstellte.
Nun zum Negativen:
Probleme, die ich während den zwei Jahren hatte:
- Ich hatte während der Garantie wirklich viele Unannehmlichkeiten, die mich auf Dauer dann sehr gekränkt und dazu bewogen haben, das Fahrzeug zu verkaufen. So verzog sich z.B. mein Tankdeckel aufgrund den kalten Temperaturen. Das darf, wie ich finde, eigentlich nicht vorkommen und zeugt von teilweise minderwertiger Qualität
- Dann, vorallem in kalten Jahreszeiten zu bemerken: sämtliches Klirren und Klappern aus sämtlichen Richtungen. Diese rührten sowohl aus Richtung B-Säule, als auch vom Dachhimmel, sowie von der Fahrer und Beifahrertür und den Seitenscheiben her.
Ferner klapperte das Head Up Display und das zentrale Navi Display. Das Navi würde dann provisorisch und sehr laienhaft von meiner Mazda Werkstatt mit Gummi unterschäumt. Mir kam der Mazda ( trotz Neuwagen ) daher eher wie eine schlecht gemachte Bastelbude vor.
- Bei ca. 30 000km riss dann bereits mein Keilriemen. Nicht gerade ein gutes Zeichen für Langlebigkeit.
- Dann, bei ca. 45 000km schwächelte die Batterie bzw. war kaputt. Nach mehreren Streitigkeiten mit meiner Werkstatt ( mir wurde die Schuld für die rasche Entladung der Batterie zugeschoben, da ich bei Zündung aus, - also sämtliche Verbraucher waren ausgeschaltet - , zum Aussaugen die Türen offen hatte, was nachfolgend zur Entladung der Batterie nach nur 10 Minuten geführt hat ! ) wurde die Batterie dann auf Kulanz ausgetauscht.
- Der Mazda ist wirklich sehr unübersichtlich, vorallem durch die konstruktionsbedingt breite C-Säule. Daher sollte man aufjedenfall die 360 Grad Kamera dazubuchen.
- Empfindlicher Klavierlack: Ich glaube jeder ärgert sich darüber bei allen Neufahrzeugen. Am Anfang war es schön anzusehen, nach einiger Zeit aber war es bereits stark verkratzt ( dies ist aber kein typisches Mazda Problem )
- Verbrauch: Ich habe den Mazda mit ca. 6-8 Litern auf Dauer bewegt. Aufgrund der komplexen Motorentechnik ein eher dürfitges Resultat. Trotzdem Respekt an Mazda, dass solche Innovation an den Kunden weitergegeben werden.
- Die Sitzbezüge ( ich hatte Stoffsitze ) waren sehr Verschleißanfällig. So verschmutzten sie relativ schnell. Der Fahrersitz hatte bereits nach ca. 10 000km unschöne Streifen. Trotz dem Tausch des Sitzbezuges traten diese Streifen / Verschleißerscheinungen erneut ein.
- billig wirkender Schlüssel. Ich glaube dazu braucht man nicht viel sagen. Der Schlüssel könnte etwas hochwertiger gestaltet sein. Ich finde diesen hat man ja oft in der Hand, daher kann ein Qualtitätsupdate nicht schaden.
- Heizung: Das Auto beschlug sehr oft. Die Heizung hatte außerdem so ihr Eigenleben. Auf 22 Grad gestellt, heizte sie so stark, dass man dachte, man hätte sie auf der vollsten Stufe laufen. Anschließend auf 19 Grad umgestellt, heizte sie immer noch auf vollster Stufe. Ein komisches Ereignis, was sich so mehrmals wiederholte.
Schlussendlich haben mich die o.g. Dinge bewogen, das Fahrzeug zu verkaufen.
Der Mazda 3 ist keineswegs ein schlechtes Auto, jedoch ist im Detail noch Verbesserungspotential vorhanden, damit der Mazda ein rundum gutes Auto wird. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.
Toll wäre es, wenn Mazda etwas druckvoller Motoren in die sonst fahraktiven Fahrzeuge einbauen würde. Dies würde den potenziellen Kundenkreis vergrößeren und einem noch mehr Freude beim Fahren bereiten.