Das Gute vorweg: Der Discovery Sport ist ein vom Aussehen gelungenes Auto, das sich gut fahren lässt und einen gut ansprechenden, ruhig laufenden, kräftigen Motor hat.
Ärgerlich sind hingegen eine Fülle von Details: Die 9-Gang-Automatik ist im Verkehr gut, aber um schnell mal in drei Zügen zu wenden, viel zu träge. Man braucht immer zwei Gedenksekunden, bis nach dem Schalten das Fahrzeug wieder anfährt. Daher sollte man sich die teure Automatik sparen und lieber eine Handschalter nehmen. Der Abstandswarner vorn arbeitet nur nach Lust und Laune oder nach dem Zufallsprinzip. Obwohl die Beinfreiheit im Fond sehr üppig ist, sind die Verstellschienen für die Vordersitze zu kurz; mit nur 1,83 m Größe finden weder Fahrer noch Beifahrer angemessenen Platz für komfortables Fahren und Langstrecken werden zur Tortur. Nicht einmal einen CD-Spieler hat man der HSE-Version gegönnt, stattdessen kann man einen USB-Stick einklinken. Spontan mal eine CD, die man sich gekauft hat oder die einem geschenkt oder ausgeliehen wird, anhören? Fehlanzeige! Dazu muss man sie erst mal auf einen Stick kopieren oder einen I-Pod. Und bis die gesuchte Musik vom Stick endlich erklingt, ist man bereits im Büro angelangt - es gibt keine Festplatte, die eine einigermaßen zügige Zugriffsgeschwindigkeit erlauben würde (wenigstens ist der Sound ausgezeichnet und der Radioempfang auch). Die Tankanzeige (der Tank fasst bei mehr als 8 Litern Verbrauch gerade mal weniger als 50 Liter, so dass man selbst als Durchschnittsfahrer häufiger Besucher seines Tankwartes ist) zeigt mal als Resttrecke 490 Kilometer an, dann im nächsten Augenblick 390 km, um im nächsten Moment wieder zu 495 km zurückzukehren. Weglassen sollte man das der Technologie des Mittelalters entsprechende Trenngitter zwischen Rückbank und Gepäckraum - es verkleinert den Gepäckraum immens und lässt sich nur mit Werkzeug und viel Aufwand herausnehmen. Andere Hersteller lösen das viel eleganter mit einem Netz-Rollo. Unsinnig auch das Zubehör zum Schienensytem im Kofferraum - das flexible Rollo lässt sich nicht mal quer verwenden, dafür ist es ca. 2 cm zu Kurz(!!!). In Kombination mit der Trennstange ist es deshalb nicht sinnvoll verwendbar - eine völlig unnütze Ausgabe. Die Bremsen quietschen auch nach 30.000 km im kalten Zustand noch wie bei einem Regionalexpress - angeblich ist kein Fehler zu finden. Völlig überflüssig und eigentlich eine Frechheit: das Navi. Wer diesen Wagen kauf, sollte auf jeden Fall die kostenlose Navi-App von Navigon auf seinem Smartphone dabei haben, denn die hilft wenigstens weiter. Das eingebaute Navi empfängt nur sporadisch und nach dem Zufallsprinzip Verkehrsmeldungen - selbst bei 220 km Stau in NRW meldet es sowohl im Display als auch beim Abfragen des Verkehrsmeldungs-Speichers, es lägen keine Verkehrsmeldungen vor. Manchmal zeigt es - nicht vorhandene - Störungen im Display an, aber nicht im Speicher (und umgekehrt). Wenn man dann im Stau steht, bekommt man, wenn das Navi es ganz übel meint, nach einer Viertelstunde die Meldung, man fahre jetzt auf eine Verkehrsstörung zu. Das Aufspielen einer neuen Software beim Händler hat nichts gebracht, dort sieht man keine Möglichkeit, die Situation zu verbessern. Fast schon ein Ärgernis am Rande ist, dass man zwar ein schönes, durchaus teures Panoramadach bekommt, dieses jedoch nicht öffnen kann - andere Hersteller (z.B. Jeep) bekommen das hin. Schade - eigentlich ein schönes und angenehm zu fahrendes Auto, aber die vielen Ärgernisse überlagern den sonst positiven Eindruck und sorgen dafür, dass man sich schon nach wenigen Monaten das Ende der Leasingszeit herbeisehnt.