Erfahrungsbericht Audi A4 2.0 TDI (122 PS) von Autobahntanker, Februar 2020
Vorweg: Fuhrparkrichtlinie sei Dank, durfte ich zwischen 316d Limo und A4 122PS Limo wählen. Ein kleineres, dafür PS stärkeres Auto steht nicht zur Wahl. Den F30 3er bin ich vor dem A4 gefahren, sodass die Wahl auf den A4 viel.
Ich habe den A4 nun genau seit 19 Monaten und er steht bei 96.000km.
Konfiguration:
A4 122PS 2.0TDI Automatik Limousine – No Line – Listenpreis knapp über 44.000€
Manhattengrau
Erwähnenswerte Ausstattung:
Größerer Kraftstoff und Adblue Tank
Audi Soundsystem
Verdunkelte Scheiben
Business Paket
Rückbank umklappbar
Lederlenkrad
Pre—Sense Basic
Im nachfolgenden werde ich nur die Dinge berücksichtigen, die mir Positiv oder negativ aufgefallen sind.
Negativ:
—Dass man bei diesem Preis und in dieser Klasse kein Lederlenkrad Serienmäßig einbaut ist eine Frechheit. Genauso kostet die umklappbare Rückbank fast 400€. Beides ist bei BMW und Mercedes Serie in dieser Klasse.
—Das Audi Sound System ist den mittleren Premium Anlagen von C Klasse und 3er nicht gewachsen. Selbst mit hochgetrimmten Bass merkt man den Subwoofer erst bei gehobener Lautstärke. Die Mitteltöner in Türen haben scheinbar keine richtige Frequenzweiche, da sie viel Arbeit vom Subwoofer ebenfalls mitausgeben. Das führt dann auch zu meinem größten Kritikpunkt: Es klappert bereits bei mittlerer Lautstärke in den vorderen Türen (Auch bei leeren Türtaschen).
—Das DSG hat im normalen Modus eine Anfahrtsschwäche. Entweder man fährt verzögert und langsam an oder mit durchdrehenden Reifen. Der Rückwärtsgang braucht gefühlte 5 Sekunden bis man losfahren kann. Ist allerdings bei allen DSG der Fall.
—Das kleine Navi schickt einen (sobald die 3 Monate Audi Connect abgelaufen sind) in jeden Stau. Ich fahre seit dem nur noch mit Google Maps.
—Bluetooth Kopplung mit meinem Galaxy S10 funktioniert ab und an erst 5 Min nach Fahrtbeginn.
—Es werden keine Coverbilder vom Spotify übertragen und man kann nur Vor und Zurück wählen, keine Playlisten scrollen.
—Serienmäßig zu dem Zeitpunkt nur Xenon vorn und voll Halogen hinten. Klingt nach Baujahr 2008 und nicht 2018. Der BMW F30 hatte zu diesem Zeitpunkt voll LED rundum serienmäßig.
—Der Fernlichtassistent ist bei den langen, geraden Landstraßen im Norden überfordert. Gegenverkehr wird erst in ca. 2Km Entfernung erkannt. So muss man andauernd manuell abblenden. Somit nutzlos.
Positiv:
—Wenn man erstmal in Fahrt ist, ist das DSG ein Traum. Schaltet Butterweich und sehr schnell.
—Trotz der nur 122PS ist man bis 180 Km/h flott unterwegs. Anders als der F30 316d, hat der A4 keine Vmax Begrenzung. Bergab hab ich auch schon Tacho 230 km/h geschafft. Dauerhaft halten kann der A4 ca. 215 Km/h laut Tacho.
—Gegenüber 316d F30 ist der A4 deutlich leiser, auch auf der Autobahn
—Der 316d fährt sich agiler und fühlt sich leichter an, dafür liegt der A4 auf der AB auch bei 200 km/h wie ein Brett.
—Verbrauch: Viel Langstrecke, wenn’s der Verkehr zulässt auch über 200 km/h: letzten 8000km mit 5,8l/100 Km.
—Platzangebot ist deutlich besser als bei C Klasse und 3er. Fällt Besonders in der zweiten Sitzreihe auf. Kofferraum hat Platz für 3 Handgepäck und 1 Langstrecken Koffer.
—Wartung: Bisher musste ich nur zu den normalen Serviceintervallen. Einmal was die Getriebeölwanne undicht, wurde über Garantie ersetzt.
Gegenüber dem F30 ist der A4 das deutlich bessere Auto, allerdings nicht auf der emotionalen Ebene. Die Mängel mit den klappernden Türen bei mittlerer Lautstärke und die freche Preispolitik vermiesen das gute Gesamtbild. Viele Kleinigkeit, die mich in Summe dazu bringen, keine 4 Sterne zu geben. Gerade wenn man den Preis im Hinterkopf hat.