Ich habe viele Jahre lang mit dem Müncher Taxi-und Mietwagengewerbe sowie mit Limousinenservice zu tun gehabt.
Auch privat habe ich insgesamt 7 Mercedes-Modelle gehabt.
Immer wenn ein Taxi vom (übrigens sehr bemühten) Taxi-Service abgeholt werden mußte, war nach kurzer Erklärung des Sachverhalts durch den zuständigen Taxi-Spezialisten
längeres Anstehen an der "Rezeption" vonnöten, um Papiere und Schlüssel in Empfang nehmen zu dürfen. Und zwar unabhängig davon, ob sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Kunden aus dem gleichen Grund dort aufhielten oder nicht -
bei Mercedes wartet der Kunde grundsätzlich, so als sei es ein Privileg, sein Geld loswerden zu dürfen (meistens übrigens zuviel angesichts der gebotenen Leistung).
Auf ein freundliches "Grüß' Gott! erfolgt in aller Regel keine Antwort, wenn überhaupt, dann kommt sie genuschelt durch die Zähne gepresst; selbstverständlich ohne direkten Blickkontakt.
Dies gilt jedoch nur, wenn man in der Kluft eines Taxichauffeurs, sprich (zumindest in meinem Fall) gepflegter Freizeitkleidung, dort anstand.
Kam ich jedoch in Limousinen-Outfit, d.h. mit Anzug, Krawatte und teurer italienischer Markensonnenbrille,
wurde gleich mit dem Schwanz gewedelt: "Guten Tag, was können wir für Sie tun?" etc.
Das war übrigens weitaus besser, als es noch Mercedes-Benz hieß, so vor 15 Jahren etwa. Da wurden nämlich alle gleich stoffelhaft von graubekittelten so genannten "Kundenberatern" abgefertigt, ohne Ansehen von Person und Stand.
Wenn man gefragt hat, wo denn bitte das Automobil in der mehrstöckigen Parkgarage zu finden sei, hieß es nicht nur einmal: "Wos woaß I, da müassn's scho selba schaug'n!"
So ein Verhalten ist unwürdig und durch nichts zu rechtfertigen - schon gar nicht angesichts der Fahrzeugqualität seit Mitte der 90er Jahre sowie der oftmals ratlosen und von der Elektronik überforderten Mechanikerteams - es handelt sich ja immerhin um eine Werksniederlassung - der man eigentlich als gutgläubiger Kunde mehr Kompetenz unterstellt als irgendeiner Kettenwerkstatt oder Hinterhofklitsche.
Doch weit gefehlt, da wurden teilweise einfach so lange und so beharrlich alle Steuergeräte aus- und eingebaut, bis man irgendwann durch das Zufallsprinzip das richtige erwischt hat.
Selbstverständlich alles zu Lasten des Kunden.
Ich muß sagen, dass ich später bei der BMW-Niederlassung
am Frankfurter Ring immer zuvorkomend und prompt bedient worden bin, auch mit einem hochbetagten Fahrzeug und in Räuberzivil. So, wie es sich gehört. Auch, als ich einmal nur einen Cent-Artikel gekauft habe.
Nie wieder Mercedes ist sowieso meine Devise seit einigen Jahren, hauptsächlich natürlich nach den desaströsen Erfahrungen mit der E-Klasse W 210 und W 211, aber auch wegen der absurden Behandlung, die einem dort widerfährt.
Soll jeder selbst rausfinden, was ihm behagt. Aber unterwürfig höfisches Vasallentum im Falle des gut bezwirnten Advokaten einerseits und arrogantes Ignorieren eines Taxichauffeurs andererseits ist schlicht dumm.
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