Mein Werkstattbesuch ist fast ein Jahr her. Der Grund, warum ich jetzt erst eine Bewertung abgebe, liegt darin, dass ich auf der Suche nach einer neuen Werkstatt bin und dieses Portal gefunden habe. Nachdem Wingen in Kempen geschlossen wurde und die Qualität der Arbeit bei TöFi in Hüls katastrophal war (u. a. war nach einem Werkstattbesuch die Manschette für die Lenkradverstellung gebrochen, die Wischwaschanlagenschläuche wurden nach einem Windschutzscheibentausch nicht wieder angeschlossen und der Kfz-Schein war nicht mehr auffindbar, um nur einiges zu nennen) versuchten wir es mit Scharfenberg. Zunächst mit Erfolg, denn ein Fehler, den weder Wingen noch Töfi an unserem Zweitwagen beheben konnten, wurde bei Scharfenberg zuverlässig behoben.
Als ich aber mit meinem A3, Bj. 2001 den "Service" voller Zuversicht in Anspruch nahm, war ich ganz und gar nicht zufrieden:
Ich gab in Auftrag:
Inspektion bei 90000 km
HU und AU
Tankanzeige prüfen
dazu nach Hochbocken des Fahrzeuges:
Halter für Mittelschalldämpfer schweißen
Kühlsystem prüfen
Der Meister, der die Fahrzeugannahme machte, erschien zuvorkommend und eloquent und ließ keinen Zweifel darüber aufkommen, dass er kompetent sei - was ich durchaus nicht in Abrede stellen will. Als ich eine Vermutung äußerte, woran es bei dem "Motorruckeln" liegen könnte, gab er mir unmissverständlich zu verstehen, dass er auf meine Meinung keinen Wert legte, in dem er schroff etwas von Kaffeesatzleserei sagte und somit deutlich machte, an welcher Seite des Tisches der Fachmann saß. Ich beließ es dabei, obwohl mir die Fahrzeugtechnik durchaus nicht fremd ist. Schließlich ging es mir primär darum, dass mein Auto repariert wird.
Bei der Besichtigung des Fahrzeuges empfahl er mir die Halterung des Schalldämpfers schweißen zu lassen (auf der Rechnung dann 23,70 netto). Das mag sinnvoll gewesen zu sein, doch im Nachhinein frage ich mich, ob das notwendig war. Ebenfalls empfahl er, das Kühlsystem zu prüfen, da er "Spuren am Wasserkühler" gefunden hatte. Ich willigte auch hier ein, obwohl ich bisher keinen Verlust der Kühlflüssigkeit entdeckt hatte (übrigens jetzt, nach einem Jahr, ist der Pegel noch immer gleich). (Auf der Rechnung 15,80 netto)
Als ich mein Auto abholte, eröffnete der gleiche Mitarbeiter mir, dass
- das Kombiinstrument defekt sei (deswegen funktioniert die Tankanzeige nicht),
- der Kühler und das Thermostatgehäuse undicht sei,
- die Scheinwerfereinstellung nicht möglich sei,
- das Ruckeln nicht reproduzierbar sei.
Zum Kombiinstrument: OK!
Zum Kühler: Pegel heute noch wie vor einem Jahr, s. o.! Was wäre denn, wenn herausgekommen wäre, dass der Kühler intakt sei? Dann hätte man mir die empfohlene Prüfung wohl kaum berechnen können, oder?
Zur Scheinwerfereinstellung: Ich fragte, ob denn die Scheinwerfer richtig stehen. Auf die Verneinung wollte ich wissen, wie denn dann eine HU-Plakette erteilt werden konnte. Die nicht überzeugenden Ausflüchte (das sei nicht so schlimm, es gäbe ja Toleranzen ...) zur Kenntnis nehmend, sagte ich, dass Wingen zwei Jahre zuvor, die Scheinwerfer richtig eingestellt und in dieser Position fixiert hätten, weil man sie nicht mehr wie üblich einstellen könne. Der Mitarbeiter von Schaffenberg sagte sinngemäß, dass "das nicht so ginge" ...
Zum Ruckeln: hier habe ich das Gefühl, dass gar keine Probefahrt (zu 23,70 netto) zu diesem Zweck gemacht wurde, denn das "Ruckeln" war nicht zu ignorieren. Ich bot noch an, im Anschluss an die Übernahme des Fahrzeuges mit einem Mitarbeiter eine Fahrt zu machen, doch darauf ist er gar nicht eingegangen.
Ich frage mich auch, warum man mich während des "Service" nicht per Telefon über die Mängel informierte (Kühler defekt z. B. bedeutet doch Handlungsbedarf). Vielleicht weil man mein Auto zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal "sehen" wollte. Dazu passt auch, dass mir der Bremsflüssigkeitswechsel erst einige Monate später empfohlen wurde.
Als ich die Einverständniserklärung - die Unterschrift nötigte mir der Mitarbeiter bei der Auftragsannahme aus "Datenschutzgründen" ab (damit wir sie anrufen dürfen, wenn mit ihrem Fahrzeug etwas ist) ohne deutlich zu sagen, dass es die Einverständniserklärung zu Werbezwecken ist - widerrief, wirkte er angefressen.
Nachdem ich vom Hof fuhr, fiel mir wieder ein, dass ich vergessen hatte, einen der Gutscheine, die ich einige Tage zuvor aus der Regionalzeitung genommen hatte, einzulösen und rief den gleichen Mitarbeiter an. Diese könne er für diesen Auftrag nicht mehr annehmen, da er abgeschlossen sei. Beim nächsten Mal, versicherte er mir in sehr gut gelernter Verkäufermanier, könne ich ihn ja verwenden.
Und jetzt, da ich den Werkstattauftrag und die Rechnung noch einmal miteinander vergleiche, fällt mir auf, dass in der Rechnung sogar noch eine Position auftaucht, die im Werkstattauftrag gar nicht aufgeführt war (Aktivkohleinnenraumfilter zu 26,25 netto) Selbst wenn hier ein Fehler passiert wäre, hätte man darauf aufmerksam machen müssen. Mir fehlen die Worte! Da bin ich ja froh, dass ich vorher die Waschanlage gefüllt hatte und die Scheibenwischer getauscht hatte (was ich dem Mitarbeiter sicherheitshalber mitteilte; trotzdem bemängelte der den Heckscheibenwischer ...)
Es gibt eine Weisheit im Marketing: "Man hat nur eine Chance" (Unzufriedene Kunden wird man nie mehr zurück gewinnen, wenn Unzufriedenheit nicht mitgeteilt wird). Dieser Mitarbeiter hatte mehrere.
Ich habe für mich beschlossen, das Autohaus Scharfenberg nicht mehr zu beehren. Schade eigentlich! Dort gibt es auch den einen oder anderen schönen 911er ...
Ungünstig nur, dass mein Auto eine Reparatur benötigt. Dafür suche ich mir eine andere Werkstatt.
Vorteile:
- ✓Rechnung erklärt
- ✓Abholtermin eingehalten
Nachteile:
- ✘Rechnung abweichend von Kostenvoranschlag