T5 Panamericana 180 PS Automatik, Allrad - nicht wirklich
Hallo, beim Anfahren - grad auf Plätzen mit kl. Steinen drehen die Vorderräder gern durch. Vorher hatte ich einen T4 Syncro, da war DAS überhaupt nicht so. Was ist damit los ?
Da wird vermutlich beim T4 Syncro die Allradverbindung nach hinten defekt gewesen sein.
Der T4 hatte eine mechanisch wirkende Viskokupplung, die Schlupf von etwa einer halben bis einer vollen Umdrehung an den Vorderrädern zwingend benötigte, um den Hinterradantrieb "zuschalten" zu können - kein Schlupf vorn = kein Antrieb hinten.
Hatte der T4 keinen Schlupf, dann war entweder die Viskokupplung fest gefressen oder die Flüssigkeit (Silikonöl) massiv überaltert oder zB. auch durch Fremdstoffe verklumpt.
Der T5 hat keine Visko, sondern eine elektronisch gesteuerte Haldex-Kupplung zum Hinterrad-Antrieb. Durch die elektronischen Helferlein wie zB. ESP muss diese Verbindung elektronisch frei steuerbar sein.
Der T5 muss zwar auch erst "merken", dass ein Schlupf vorn vorhanden ist, bevor die Haldex zu macht, die erfolgt aber elektronisch über die ABS-Sensoren an den Rädern und ist erheblich schneller in der Reaktion.
Hier reichen ein paar wenige Grad in der Umdrehung, etwa 20-30°, bis die Haldex den Befehl zum Schließen bekommt.
Gibt man allerdings deutlich zu viel Gas, dann kann es rein von der Kraft und Drehzahlzunahme des Motors schon sein, dass der Schlupf durch minimales Durchdrehen von bis zu einer 1/4 Umdrehung spürbar wird, bevor die Hinterachse versorgt ist.
Schlupf muss bei diesen Systemen immer erst vorhanden sein, bei T5 4motion sehr wenig, beim T4 syncro schon ganz ordentlich, bis die Hinterachse auch voll mit eingreift. Ist es anders, dann ist was defekt.
Kommt der Allrad beim T5 deutlich spürbar verzögert, dann sollte man das bei VW überprüfen lassen, immerhin Neuwagen mit Werksgarantie.
Aber war das beim T4 ohne Verzögerung, dann hätte man die Visko-Kupplung reparieren lassen müssen.
Hochwürden schreiben von einer "mechanisch wirkenden Viscokupplung". Eine Viscokupplung selbst wirkt natürlich nicht mechanisch, sondern sie stellt hydraulisch eine Verbindung zwischen zwei Baugruppen her (die man dann allenfalls in ihrer Gesamtheit mechanische Verbindung bezeichnen kann).
Vielen Dank an alle Beteiligten, werde mir ein Termin in "meiner" Fachwerkstatt geben lassen.
Wenn man mit dem Ding los fahren möchte, und dann auch noch aus Platzgründen die Lenkung eingeschlagen hat, kommen die Steinchen unter den Vorderreifen ganz schön ins fliegen... (leichte Steigung auf Hofplatz mit Steinen). Das ist auf einem Kundenhofplatz NICHT sehr verkaufsfördernd...
Nun kann natürlich ein jeder sagen, dann gib halt nicht so viel Gas... nur 3 Tonne in Bewegung zu setzen, da gehört schon etwas mehr Kraftschluß nach hinten dazu...ZUMINDEST beim Anfahren. DAS sollte man doch elektronisch hin kriegen - oder ???
Das ist immer leicht gesagt und schnell geschrieben, nur "sieht" keine Elektronik, dass da 3 Tonnen an einer Steigung auf Schotter stehen.
Das ist ein einfacher Regelkreis und damit muss immer erst der "Fehler" entstehen um ihn zu "bemerken" und dann, danach korrigiert zu bekommen.
Üblicherweise funktioniert das ganz gut, aber kommen Umgebungsbedingungen dazu, die in ihrer Gesamtheit nicht mehr so üblich sind, kommt es zu Effekten, die "so nicht sein sollten".
Wie schon geschrieben, es kann ein echter Defekt vor liegen, zB. weil irgend ein Radsensor nicht so sauber ab Stillstand des Fahrzeugs arbeitet, wie er arbeiten soll.
Es ist allerdings auch möglich, dass hier durch die besondere Häufung von "ungewöhnlichen" Bedingungen in genau eine Richtung die Grenzen einer Technik erreicht sind und diese unschönen Effekte kurzzeitig auftreten, bis das Ding "begriffen" hat, was Sache ist und gemacht werden muss.