Für den Zielpunkt reicht weder Meister noch Techniker, dafür benötigt es den Ingenieur.
Der Meister befähigt zur Betriebsführung und Ausbildung von Lehrlingen. Dementsprechend ist der Meisterkurs auch aufgebaut:
Es werden ausschließlich Vertiefungen im bisher erlernten "Handwerks"-Bereich gemacht, so richtig neu, also was Dir da vorschwebt, kommt auf der Seite aber nicht hinzu.
Das Neue, was dort gelernt wird, ist Betriebsführung, also einiges an Wirtschaft, Buchführung, Steuerrecht, Arbeitszeiten, Mitarbeiterführung, Unfallverhütung, ...
und die entsprechenden Dinge um eine Ausbildung als Ausbilder korrekt durchzuführen, Ausbildungsverträge, Rahmenrichtlinien, Ausbildungs- und Lehrpläne, ...
...
Der Techniker ist da schon etwas weiter, der macht deutlich mehr auf der rein technischen Schiene weiter.
Aber Techniker ist zu einem sehr hohen Anteil nur Theorie, man lernt warum und wie verschiedene Fahrwerke funktionieren, aber man führt keine Versuche oder Konstruktions- oder Entwicklungsarbeiten durch.
Es gibt zwar im letzten Drittel der Technikerausbildung bestimmte Fach-Richtungen, die man dann wählen kann, aber in den Bereich Konstruktion ist da auch nichts bei.
Wobei hier die Ausbildungsdauer die Inhalte und Möglichkeiten begrenzt, in 2 Jahren kann man nicht viel und dann auch noch in großer Tiefe lernen.
Ein Techniker ist grob vergleichbar mit einem Meister, wobei der Meister eher etwas mehr in der Praxis (Reparatur und auch Betriebsführung) steckt, der Techniker doch um einiges mehr in der Theorie eines Fahrzeugs.
Der typische Einsatzbereich eines Techniker ist weiterhin die Werkstatt - er hat ja lange und hoffentlich ausführlich die Werkstattarbeiten in der ersten Ausbildung gelernt, jedoch aufgrund der dann erfolgten Fachqualifikation in der Technikerausbildung eben in diesem Spezialbereich.
Somit in großen Werkstätten der besondere Fachmann für Elektronikfehler oder auch bei Spezialwerkstätten, zB. Getriebeinstandsetzer - oder was auch immer die Spezifizierung war.
Auch bei Fahrzeugherstellern, zB, in deren Sonderwerkstätten in der Motoreninstandsetzung, oder Motorsteuergeräte-Überholung, dann häufig auch als Gruppen- oder Abteilungsleiter.
Ab und an auch in den Entwicklungsabteilungen, aber nur im "unteren Bereich", also keine Konstruktionen, sondern zB. Überwachung und Protokollierung von Dauerversuchen, Überprüfung von Einzelteilen aus dem Sonderbau und Montage in Prototypen, Fahrversuche von Prototypen mit erheblicher Messtechnik zur Ermittlung von irgendwelchen Werten, Fahrwerksversuche, Klimaanlagen. Also zwischen der Ingenieur-technischen Erprobung ob das überhaupt funktioniert und den klassischen Testfahren, die dann nur noch Kilometer abreiten müssen.
Es bleibt aber beim Techniker immer der deutliche Bezug zur Praxis in Form einer eher manuell orientierten Tätigkeit.
Was Du da im Blick hast, ist der klassische Ingenieur nach einem entsprechenden Studium
Den ersten Hochschul-Abschluss als Bachelor ist im Zusammenhang mit dem Techniker kritisch zu betrachten. Die Ausbildungsinhalte sind praktisch identisch, somit auch die Fähigkeiten und Einsatzgebiete. Bachelor hat den Vorteil, dass er international anerkannt ist, der Techniker nur eine nationale Geschichte (Deutschland, Schweiz und Österreich).
Beide Berufe stehen sich gegenseitig in direkter Konkurrenz.
Personaler nehmen lieber einen Bachelor, der hat einen internationalen Hochschulabschluss, letztendlich arbeiten und bezahlt jedoch nicht besser als ein Techniker.
Problem Techniker: er steht in Konkurrenz zum Bachelor, der bevorzugt eingestellt wird
Problem Bachelor: mehr Zeit in die Ausbildung investiert allein schon durch Abitur oder Fachabitur vor der "tatsächlichen" Ausbildung, aber auch nicht besser eingesetzt als der Techniker.
Somit bleibt dann nur das Weitermachen zum Master. Erst mit dieser Ausbildung kommt man auch tatsächlich in die Konstruktionsabteilungen und "entwickelt" auch.
Noch besser wäre es, wenn man nach dem Master noch ein bis 2 Jahre an der Uni mit industrieller Ausrichtung wissenschaftlich weiter arbeitest und Dich deutlich spezialisiert.
Das entspricht dann auch erst dem früheren "Diplom-Ing." (ohne "FH")und eröffnet tatsächlich die Möglichkeiten, die Du mit einer Entwicklungstätigkeit anvisierst.