Kia Carnival Probleme nach hoher Drehzahl durch AU
Hallo,
habe vor einigen Tagen HU+AU an meinem Carnival Bj. 2004 2,9L CDI durchführen lassen. Nach der AU sprang der Motor jedoch erst nach einigen Versuchen wieder an. Auch der Anlasser hört sich so an als hätte er kaum Widerstand. Wenn der Motor dann läuft dreht er für ca. 3-6 Sek. auf ca. 200-300 Umin. und nimmt auch kein Gas an. Dann dreht er von allein hoch auf Standgas Drehzahl und nimmt auch wieder das Gas an. Im Drehzahlbereich von Standgas bis ca. 1800 Umin. unter Last hat er kaum noch Leistung ( nimmt auch den Mehrdruck auf´s Gaspedal nicht wirklich an) und ab 1800 kommt er dann fast wie gewohnt.
Haben den Luftmengenmesser schon geprüft, und auch die Kompression ist ok, da er wie immer bei einer bestimmten Geschwindigkeit auch die passende Drehzahl hat.
Auch alle Unterdruckschläuche sind dicht. Der Motor hat vor ca. 9Monaten ein Chiptuning bekommen dessen Leistung nun in dem gewohntem Maß nicht mehr spürbar ist.
Der Motor läuft absolut ruhig, und vibriert auch nicht. Am KIA Tester wurden keine Fehler gefunden.
Hat vielleicht jemand eine Idee oder sogar die Lösung für das Problem?
Oh da hat wohl etwas bei der AU aufgegeben...
War ja noch nie der Meinung dass es sonderlich dienlich ist, den Diesel ohne Last bis in den Drehzahlhimmel zu jagen....
Aber das Chiptuning zu entfernen ist schonmal ein Schritt in die richtige Richtung......
Und dann erstmal schauen was die Sensoren so ausspucken...
Viel Glück!
Der Chip ist implementiert. Mit mal eben Kabel ziehen ist da nix. EIn Gutachten zum Tuning liegt mir auch nicht vor, muss ich mal anfordern.....
Mit Drehzahl in Verbindung mit Geschwindigkeit habe ich an die Kompression gedacht, denn bei nachlassender Kompression müsste doch die Drehzahl steigen um die selbe Geschwindigkeit zu erzielen wie bei voller Kompression. Das hat doch dann nichts mit dem Getriebe zu tun......?
Was den Schongang angeht, so schiebe ich den Carnival natürlich nicht. Aber so wirklich getreten wird er auch nicht. Nutze das Fahrzeug beruflich und lege so 40-50TKM im Jahr zurück.
Heute ist er mal sofort und mal nach ein wenig orgeln angesprungen, wobei er wenn er sofort anspringt auch sofort das Gas voll annimmt. Jedoch das benannte Leistungsloch im Bereich 800-1800 bleibt.
wie ist denn die kompression gemessen worden? mit drehzahl bei geschwindigkeit kann ich nix anfangen. eine kompressionsdruckprüfung wird mit einem pneumatischen messgerät direkt am brennraum durchgeführt, und zwar durch das loch der abgeschraubten zündkerze und logischerweise auch ohne zündung. dann spukt das messgerät einen bar-wert aus, der bei allen zylindern ungefähr gleich sein sollte. wenn nicht, kann man die ursache sehr leicht mit einer druckverlustprüfung aufspüren.
ich vermute einfach mal, dass bei der au-messung ein kolbenring kaputt gegangen ist. da der kolben keine luft mehr komprimieren muss, sondern das luft-kraftstoffgemisch durch den kaputten kolbenring in das kurbelgehäuse entweicht, erzeugt das luftgemisch keinen gegendruck zur kolbenbewegung, demzufolge hat der anlasser beim drehen weniger widerstand.gleichzeitig hat es der motor schwer, zu starten, weil sich in dem brennraum mit dem defekten kolbenring kein zündfähiges gemisch aufbauen kann, also ein zylinder nicht mitläuft. aber wenn der motor warm ist, wird das problem geringer, weil sich kolben, zylinder und dichtring ja unter wärme ausdehnen und so unter umständen den kleinen schlitz des defekten kolbenrings ganz oder teilweise verschliessen.
im bezug auf zündkerze: beim diesel natürlich durch das loch der einspritzdüse...
Aber ist es nicht so, dass bei Kompressionsverlusst sich auch Leistungsverlusst bemerkbar macht?
Hab das Tuning bei der Firma Digitec durchführen lassen....wenn das hier jemandem was sagt....
Man hat mir jetzt auch schon gesagt, so wie der Motor läuft und sich auch anhört hätte er keinen Kompressionsverlusst.....
oha, da muss ich professor doktor doktor mister "ich-kann-alles-ich-weiß-alles" in einem punkt widersprechen, und zwar aus vollster überzeugung und mit 100prozentiger sicherheit, hab mich da extra nochmal bei meinem ehemaligen meister erkundigt und einer LKW-werkstatt erkundigt:
er hat schon recht, dass motor und antriebsübertragung eine völlig starre verbindung zueinander dastellen, aber bei allen drehenden teilen, die in kontakt zueinader stehen, kommt es zu verschleisss der komponenten zueinander.und davon gibt es im system vom motor bis zu den reifen sehr viele. zwar erstmal nur im minimalen bereich, aber die summe der teile mit geringem verschleiss ergibt letztendlich doch ein bestimmtes höheres verschleissmaß. was hat das jetzt zu bedeuten? nun, nehmen wir als beispiel mal die ritzel im getriebe: die ritzel zueinader bekommen irgendwann auch leichtes spiel an den zahnflanken zueinander, es vergeht also ein millisekündchen mehr zeit, bis die kraft von einem ritzel aufs andere übertragen werden kann. wenn man das jetzt mal auf die im getriebe vorhandenen ritzel umrechnet, kommt da wirklich ein bisschen was an zeit zusammen (wie gesagt, hier erstmal nur minimal und eigentlich nicht sofort wahrnehmbar). aber zum beispiel am hinterachsdifferential gibt es ebenfalls noch mal ein nadelöhr, wo die kraft von der antriebswelle von einem ritzel auf ein anderes übertragen werden muss und die können ebenfalls minimales spiel bekommen. und beim lkw gibt es dann noch das planetengetriebe in den außenplanetenachsen, das ebenfalls aus ritzeln mit zahnflanken besteht. zusätzlich bekommen die kreuzgelenke der antriebswelle auch noch ganz minimales spiel. wie gesagt, alles im ganz ganz winzigen und meistens auch unbedenklichen bereich, aber die summe der orte mit potentiellen verschleissquellen ergibt einen doch bemerkbaren wert.
was hat das jetzt zur folge? als beispiel nehmen wir mal an, dass das fahrzeug im gang x bei einer motordrehzahl von 2000 umdrehungen pro minute genau 50 kmh läuft. durch den verschleiss der komponenten wird die drehzahl leicht zeitversetzt auf die räder umgesetzt, was zur folge hat, dass der motor bei genau 50 kmh mit einer drehzahl von, sagen wir mal, 2035 umdrehungen pro minute läuft, um die selbe strecke bei der selben geschwindigkeit zurückzulegen. also ist es keineswegs so, dass die drehzahl immer passt, sondern vom verschleiss der komponeten des am umsetzen der energie beteiligten systems abhängen.
Da machst Du einen Denkfehler! Die Übertragungsverhältnisse bleiben die gleichen, wenn sich z.B. neue Zahnräder im Verhältnis 1:4 drehen, dann tun sie das auch wenn sie verschlissen sind! Das eine Rad wird sich immer 4 mal so schnell drehen wie das andere! Nur das es durch das Flankenspiel einen Bruchteil mehr Zeit kostet bis der Kraftschluß steht. Diese Bruchteile können sich addieren, das ist korrekt . aber sobald der Kraftschluß hergestellt ist bleibt die Übersetzung genau so wie gewollt. Die Übersetzung ist durch die Anzahl der Zähne definiert, nicht durch deren Spiel! Das Zeitversetzte Umsetzen der Drehzahl auf die Räder würde schlimmstenfalls für eine minimale Verzögerung in der Beschleuinigung sorgen - aber nicht zu einer erhöhten Drehzahl bei einer fixen Geschwindigkeit! Solange ich die Anzahl der Zähne nicht ändere bleiben die Drehzahlen gleich! Blecky
es geht hier auch nicht um schlupf, deswegen hab ich die kupplung hier auch nicht als beispiel angeführt.
zwischen den zahnrädern liegt aber ein ölfilm, der bei erhöhtem verschleiss der zahnräder eine entsprechned größere dicke hat (es liegt also immer ein etwas dickerer ölfilm zwischen den beiden zahnrädern, weil durch den erhöhten verschleiss ein größerer raum für das öl vorhanden ist), also eine höhere verdrängungskraft durch das anliegende zahnrad benötigt wird, entsprechend ein kleines bisschen mehr zeit vergeht, bis das eine zahnrad am anderen anliegt. dieser zustand setzt sich auch im fahren fort, da immer ein gewisser ölfilm auf den flanken liegen muss und auch so ist.
Korrekt - Es dauert durch die erhöhte verdrängungskraft eben etwas länger bis die entsprechenden Drehzahlen erreicht sind - aber es ändert sich nichts an den absoluten Verhältnissen von Drehzahl zu Geschwindigkeit. Es findet ein Kraftverlust statt, aber keine Drehzahländerung in Relation zur Geschwindigkeit! Blecky
Problem hat sich von ganz alleine gelöst. Seit ca. 4Tagen springt er wieder normal an, und auch die volle Leistung ist im kompl. Drehzahlbereich wieder verfügbar. Warum auch immer........Lernfähiges Steuergerät wahrscheinlich.
Vielen Dank für Eure Mühen mir zu helfen!!!!!!
Hallo und Danke für die Rückmeldung.
Schön das es jetzt wieder so läuft wie es soll!
Alles liebe,
Blecky