Mal ein Exkurs in die Verkehrspolitik und ein anderer Blick in die Zukunft: Denn die Frage ist nicht nur die nach dem Antrieb der Zukunft, sondern nach der Mobilität der Zukunft.
Selbst der Elektroantrieb verschiebt das Problem zum Teil nur (der Strom muss dann ja anderweitig generiert werden), bzw. löst andere Verkehrsprobleme gar nicht (weite Wege, Flächenverbrauch, Unfälle, Staus und diverse andere sog. externe und volkswirtschaftliche Kosten). Obwohl das Auto weiterhin lange Mobilitätsgarant Nr.1 bleiben wird (heute werden über 80% der Verkehrsleistung mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) abgewickelt) und sicherlich die Notwendigkeit seiner Ökologisierung besteht, wird heute vermehrt an anderer Stelle angesetzt. Das sieht man an immer mehr Restriktionen für den MIV in der Stadt, an generellen Verkehrsvermeidungsstrategien, vor allem gegen Suburbansierungsprozesse, integrierten Verkehrskonzepten zur optimalen Bündelung der Verkehrsträger etc. Sogar das BMVBS ("Bundesverkehrsministerium") hat sich im aktuellen Verkehrswegeplan Nachhaltigkeit, die verstärkte Verknüpfung der Verkehrsträger, die verstärkte Beachtung von Raum- und Siedlungsstrukturen und ihre Auswirkungen auf den Verkehr, eine größere Optimierung der Verkehrswege anstatt immer neuem Ausbau etc. auf die Fahnen geschrieben. Öffentlich bekannt ist meist nur die Überlegung, das Auto sparsamer zu machen, Staus zu vermeiden etc. Reell wird es aber immer mehr darum gehen, Verkehr zu vermeiden und vom Auto weg zu verlagern. Und das ist nicht die fixe Idee von ein paar langhaarigen Grünen, sondern das, was seit Jahrzehnten aus der Verkehrswissenschaft gepredigt und seit ca. 15 Jahren nun auch immer mehr Teil europäischer, deutscher und neuerdings sogar amerikanischer Verkehrspolitik ist und vermehrt sein wird.
Dahingehend werden sich auch die Automobilhersteller vom bloßen Autobau weg immer breiter aufstellen (müssen). Nachdem die erste dicke Krise Anfang der 90er kam, hat man das ja schon beobachten können. Viele haben sich da im Bereich von Finanzdienstleistungen erweitert, betreiben Mobilitätsforschung oder ähnliches. VW hat z.B. 2000 die Autostadt gegründet, die in WOB als Kulturraum Geld einbringt. Da laufen Veranstaltungen, Konzerte etc. etc.
Mobil sein und mit Mobilität Geld verdienen wird sich also immer mehr neben dem Auto abspielen. Langsam aber langfristig sicher.