Herbert Holderbach

Ein kleines Autohaus mit vorrangig Werkstattservice in Familienhand - eine vertrauenswürdige Basis, dachten wir, die zunächst auch bestätigt schien. Der Geschäftsführer verkaufte uns einen gebrauchten Mercedes, alles wurde freundlich abgewickelt, auch die Nachbesserungen im Nachgang wurden flexibel und freundlich getätigt. Das alles nützt aber leider nichts, wenn sich durch mehrfaches Drängen unsererseits über Monate herausstellte, dass der erst auf Nachfrage (!) vor Kauf erklärte Unfallschaden (Streifschaden mit Austausch eines Kotflügels) in Wahrheit ein kapitaler Schaden am gesamten Heck war! Getauscht wurden noch andere Bleche und Teile, Traversen und Bleche wurden rückverformt, Kostenhöhe wohl knapp am Totalschaden vorbei. Durch Zufall stellte sich nach Kauf heraus, dass 4 Schauben an der Anhängekupplung fehlten, dazu auch ein Bremsseil ausgehängt, Tank undicht ... Im Ende nun noch die Reserveradmulde nass und mit Rost bedeckt (Karosse irgendwo undicht), Radlauf rechts innen verbeult und rostig. Eine Rückabwicklung konnte erst durch einen Anwalt gegen Widerstand und Senkung des zu erstattenden Preises erreicht werden. Ich nenne sowas Schlamperein der Unfallraparatur am laufenden Bande; wie man das Verschweigen von tatsächlichen Unfallvorschäden, inkl. Verneinen unserer klaren Nachfrage nach weiteren Unfallschäden als die genannten, bezeichnet, kann sich der Leser leicht selbst beantworten ... ;-) Unglaublich!! Einzig die überzeugende Freundlichkeit und die anscheinende Kompetenz des Werkstattmeisters kann ich dem hier positiv anrechnen. Einmal das lang Ersparte der Familienkasse plündern und einen recht jungen Gebrauchten (4 Jahre alt, 53.000 km, Checkheft des Autohauses, marktüblicher Preis) aus gutem Vorbesitz mit einer dem Verkäufer bekannten Historie kaufen - und genau dann so eine herbe Enttäuschung!