Heute habe ich Erfahrungen mit einem Autohändler besonderer Art gemacht. Herr Schafstall hat es wohl nicht nötig, ein Auto zu verkaufen. Jedenfalls hat er mir keins verkauft - mit der Bemerkung "ich wäre ein unbequemer und zu pingeliger Kunde", "ich solle bei einem andern Händler ein Auto kaufen". Der Fall verlieft so: Ich bin mit meinem Sohn extra eine Strecke von 1 1/2 Stunden bis Bergheim gefahren, um einen Seat Leon im Autohaus Schafstall zu besichtigen und es auch zu kaufen, wenn es uns denn gefällt. Es hat uns gefallen. Über den Preis sind wir uns relativ schnell einig geworden, nur eine Probefahrt durften wir nicht machen. Mein Sohn hatte bei einem anderen Händler schon einmal das gleiche Modell probegefahren, das würde ja ausreichen - es wäre ja schließlich das gleiche Auto - war die Aussage von Herrn Schafstall, und außerdem wäre das bei ihm auch nicht üblich. Einen anderen Kunden hat er auch ohne Probefahrt vom Hof geschickt. Ich muss dazusagen, dass die angebotenen Autos dort ziemlich dicht und durcheinander geparkt waren, sodass es auf die Schnelle nicht möglich gewesen wäre, das Auto da mal eben rauszuholen. Wir wollten aber nicht die Katze im Sack kaufen, und mein Sohn fand dann den gleichen Wagen ( es gab insgesamt 5 gleiche Autos)nur in einer anderen Farbe (die er auch genommen hätte) ziemlich frei geparkt, und wollte dann damit eine Probefahrt machen. Er hatte bei dem anderen Wagen vorher festgestellt, dass sich die Kupplung sehr schwer durchtreten lässt. Dies ist - wir haben einen versierten KFZ-Mechaniker befragt - auf hohen Verschleiß der Kupplung zurückzuführen (bei angeblich 22.000 gefahrenen KM?). Daher wollte er doch lieber den anderen Wagen kaufen. Schweren Herzens und nach einigen Überredungskünsten (mit dem Versprechen, dass wir den Wagen nach der Probefahrt auch wirklich kaufen) hat sich Herr Schafstall dazu herabgelassen, ein rotes Kennzeichen anzubringen. Als wir dann noch auf einen Lackfehler - den wir vorher nicht gesehen hatten - hinwiesen, brach er die Montage des Kennzeichens ab und schickte uns vom Hof. Auf die Frage, ob er Angst habe, dass wir noch andere Fehler bei dem Fahrzeug finden könnten und dann vielleicht noch einmal auf ihn zurückkämen, murmelte er sogar ein leises "JA". Ich denke, wenn man für fast 15.000 Euro ein Fahrzeug kaufen möchte, wenn auch gebraucht (angeblich Jahreswaren)kann man doch den Anspruch stellen, dass es sich um ein einwandfreies Fahrzeug handelt, kann sich dies genau ansehen und auf Mängel untersuchen bzw. darauf hinweisen, und vor allem hat man doch wohl das Recht eine Probefahrt zu machen, und zwar mit dem Wagen, den man kaufen will und nicht mit irgendeinem anderen wenn auch baugleichem Fahrzeug. Dieser Händler hat doch wohl was zu verbergen - jedenfalls ist er mir sehr suspekt!!
Vorteile:
- ✓Nehmen sich Zeit
- ✓Garantiebedingungen erklärt
- ✓Garantiebedingungen erklärt
Nachteile:
- ✘Kein Finanzierungsangebot
- ✘Wenig Betreuung nach Kauf