Ich pendle mit meinem Eco-Up Bj 2011 etwa 600-700 km je Woche. Dabei kommen neben einigen Stärken auch so manche "Detail"-Schwächen zu Tage.
Angesichts der absolvierten Kilometer stehen auf der Habenseite vor allem die vergleichsweise günstigen Kraftstoffkosten (CNG) und der damit verbundene relativ niedrige Schadstoffausstoss. Erkauft wird dies allerdings mit recht zäher Kraftentfaltung des Erdgas-Motörchens. Überholmanöver sind wenn überhaupt nur mit hohen Drehzahlen und/oder langem Anlauf praktikabel.
Als Vielfahrer habe ich insbesondere unter den schlecht geformten Sitzen mit kaum vorhandener Lordosestütze heftig zu leiden. Insbesondere die integrierten Kopfstützen sind mangels Verstellbarkeit ein tägliches Ärgernis, da sie nicht ergonomisch austariert und zu weit nach vorn geneigt sind.
Angenehm wiederum ist die relativ rasch und kräftig wirkende Sitzheizung. Recht schwächlich hingegen verrichtet die "normale" Heizung ihren Dienst. Erst nach längerer Fahrtstrecke mit voll aufgedrehtem Heizhebel ab Gebläsestufe 2 kommt so etwas wie Wärme auf. Möglicherweise liegt's auch an unzureichender Isolierung des Fahrzeugs. Doch wenn's draußen richtig fröstelt, wünscht man sich schon eine Wolldecke über die Knie.
Das zur Unterhaltung gedachte CD-Radio wird leider von zweitklassigen Lautsprechern begleitet, welche einen unangenehm dröhnigen Sound erzeugen. Letzterer entsteht ohnehin schon durch die schwache akustische Abschirmung des Motors reichlich.
Die Bedientasten für die elektrischen Fensterheber befinden sich an der jeweiligen Tür, d.h. um das Beifahrerfenster zu betätigen muss sich der Fahrer hinüberstrecken, was nur deshalb gerade noch machbar ist, weil der Wagen so lütt ist.
Auch der Kofferraum ist im Kleinwagen nun mal klein, doch im Up ist dieser zudem noch recht umständlich zu be-/entladen, da er neben einer unvorteilhaften Geometrie (unten relativ breit, oben relativ schmal) auch noch eine hohe Ladekante besitzt. Es ist einiges Packtalent vonnöten, wenn man das vorhandene Volumen voll ausnutzen möchte. Zum Glück lässt sich da wenigstens die Hutablage ganz herausnehmen. Jedoch vermisst man schmerzlichst eine Beleuchtung des Gepäckabteils. Sehr ratsam ist es daher, stets eine Taschenlampe dabei zu haben!
An außerplanmäßigen Reparaturen trat bei Kilometer 89000 ein plötzlicher Batterietod auf. Nicht ungefährlich, wenn während der Rushhour in der Autobahnausfahrt das Fahrzeug stehenbleibt und mangels Strom weder Licht noch Warnblinker mehr funktioniert! Auch der Kofferraum, worin sich das Warndreieck befand, ließ sich nicht mehr öffnen. Zu meinem Glück war dies bei Tageslicht passiert, und die Fahrertür lässt sich mechanisch öffnen...
Alles in allem ein verbrauchsarmes Kleinauto mit begrenztem Komfort und markenüblichen Werkstattkosten.