Während der Volvo Winter-Testtage durfte ich für www.carwalk.de bereits den neuen Volvo XC40 erfahren und hatte einiges zu berichten. Hier möchte ich meine Eindrücke so kurz wie möglich zusammenfassen. Wenn das überhaupt möglich ist.
Zweifelsohne möchte der Volvo XC40 der Lifestyler im SUV-Portfolio der Schweden sein.
Ich liebe die skandinavische, geradlinige und stilvolle Innenraumgestaltung der 60er und 90er Modelle, musste jedoch feststellen, der neue Volvo XC40 weicht auch hier etwas vom Weg ab.
Die gesamte Armatur ist sehr reduziert, mir persönlich eine Spur zu sehr, doch was ich im Türbereich zu sehen bekam, konnte ich nicht fassen. Hat Volvo hier tatsächlich einen rauen Teppich großflächig verarbeitet? Ja, haben sie und egal in welcher Farbe, diese Materialauswahl möchte ich in einem Volvo einfach nicht sehen. Da ist das Element aus hartem Kunststoff im oberen Türverlauf schon eher zu entschuldigen, sieht dieses zumindest im neuen Zustand nicht so billig aus, wie es sich anfühlt.
Wenn ich bei der Cockpitgestaltung die von Volvo bekannte Liebe zum Detail auch etwas vermisse, ist sie im restlichen Fahrzeug aber wieder eindrucksvoll zu entdecken.
Hat der Volvo XC40 zahlreiche clevere Ideen im Gepäck, finde ich sogar ein herausnehmbares Abfallfach mit Deckel. Aber auch was die weiteren Ablagen im gesamten Fahrzeug anbelangt, präsentiert sich der Volvo XC40 ungewohnt großzügig. Bringe ich nicht nur in der besonders großen Mittelkonsole einiges unter, ich finde zum Beispiel auch unter dem Beifahrersitz ein Staufach oder in den Türen überdurchschnittlich große Fächer vor. Dieses Raumangebot erzielte Volvo übrigens durch einen cleveren Schachzug, wanderten die Subwoofer-Lautsprecher von der Tür unter die Windschutzscheibe.
Ich habe nicht nur in der ersten Reihe das Gefühl in einer Fahrzeugklasse höher zu sitzen. Gerade als ich mit meinen 1,80 Metern auf der Rücksitzbank Platz genommen habe, kam ich ins Staunen. Denn was der kompakte XC40 hier an Platz bietet …
Wenn der Schwede auch in diesem Punkt Maßstäbe zu setzen scheint, muss er sich dafür gegenüber manch Mitbewerber beim Kofferraumvolumen geschlagen gegeben. Ist dieser aber dennoch nicht zu klein geraten. Und erweist sich zudem als äußerst flexibel, vor allen Dingen mit dem richtigen Extra im Kofferraum. Denn klappe ich den faltbaren Ladeboden hoch, kann ich den Raum unterteilen, dahinter Gegenstände verstauen und davor an den Haken zahlreiche Einkaufstaschen sicher anbringen. Ich konnte den Boden aber auch komplett herausnehmen oder aber darunter das zusätzliche sehr große Staufach nutzen, das sich sogar durch einen Code zusätzlich sichern lässt. Sollte die Gepäckablage übrigens mal im Weg sein, findet diese hier ebenfalls ihren Platz.
Volvo selbst spricht von einem serienmäßig verbauten Dynamik-Fahrwerk, als sportlich ambitionierter Fahrer und gerade im Vergleich mit einem BMW X1 muss ich aber ganz klar sagen, die Auslegung liegt dann doch mehr auf der komfortablen Seite. Zwar meistert er auch den flotten Kurvenritt souverän und bleibt stets sicher und spurstabil, doch von einem betonten Dynamik-Potential würde ich hier nicht sprechen, wirkt der Schwede doch teils schwerfällig.
Den Volvo XC40, stets mit dem Keyless-System ausgestattet, starte ich schlüssellos und ganz bequem per Tastendruck. Der T5 bringt es auf eine stolze Leistung, die sich wunderbar kraftvoll entfaltet. Nur akustisch will der Ottomotor diese Performance leider nicht zum Ausdruck bringen. Hier verlangt der teils angestrengte und nicht standesgemäß wirkende Motorensound dringend Nachbesserung.
Den Verbrauch gibt der Hersteller mit knapp über sieben Liter an. Und wenn ich bei meiner ersten Ausfahrt auch nicht unbedingt Zurückhaltung an den Tag gelegt habe, so bewegte ich mich laut Bordcomputer meist um zwei Liter darüber.
Volvo setzt mit seinen wegweisenden Innovationen seither Maßstäbe und was bereits in den großen Baureihen für Begeisterung sorgte, lässt mich hier regelrecht staunen. Denn was der Volvo XC40 serienmäßig an Sicherheitsausstattung auffährt, sucht unter den kompakten SUVs wahrlich seinesgleichen. Sogar teilautonomes Fahren bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h ist möglich.
Trotz der vielen serienmäßigen Ausstattungsfeatures, verlangt Volvo einen stolzen Preis, zugegeben. Doch wer im Premium-Segment mitmischen möchte ... Wer an einem herkömmlichen Kauf nicht interessiert sein sollte, für den ist vielleicht das neue „Care by Volvo“ Abonnement etwas.