Bei der Suche nach einem größeren Auto entschied ich mich im Oktober 2009 zum Kauf eines V50 2.4 Kinetic mit 66.000 km und Erstzulassung in 06/2005.
Hauptargument für den Kauf waren die Liebe zur Marke, die gute Sicherheitsausstattung, die Optik und die gegenüber meines Renaults bessere Zuverlässigkeit.
Ausstattung:
Die Preise bei Volvo sind auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt „premium“, aber dafür bekam ich ein ordentlich verarbeitetes Auto mit T-Tech-Sitzbezügen, Klimaautomatik, Automatikgetriebe, elektrischen Schiebedach, DVD-Navigationssystem, CD-Player, sämtlichen elektronischen Fahrstabilitäts- und Bremsassistenten sowie eine Airbag-Armada.
Positive Erfahrungen:
Die Fahrsicherheit des Autos ist exzellent, der Fahrkomfort trotz strafferer Fahrwerksabstimmung ist gut und die Sitze sind sehr bequem. Die Bedienung der wichtigsten Radio-Funktionen ist ergonomisch sinnvoll ins Lenkrad integriert. Die formschöne „schwebende“ Mittelkonsole bietet eine praktische Ablagefläche dahinter. Das Platzangebot für sperrige Gegenstände ist bei umgeklappter Rückbank und dank des ebenen Ladebodens völlig ausreichend. Tritt man das Gaspedal bis zum Anschlag durch, beschleunigt der Wagen nach einer Gedenksekunde vehement unter einer Volvo-typischen Geräuschkulisse. Wind- und Fahrgeräusche sind dem V50 aber fremd. Angenehm zu wissen ist auch, wie das Auto auf das Wohl seiner Insassen bedacht ist. Ein Piepsen signalisiert, das jemand nicht angeschnallt ist, der Bordcomputer meldet, welche Gurte auf der Rückbank verwendet werden, ein rot aufleuchtender Warnhinweis im Dachhimmel mahnt die Gurte anzulegen und eine Schneeflocke im Display sagt dem Fahrer, er solle doch vorsichtig fahren, da der Boden gefroren sein könnte.
Nerviges im Alltag:
Durch die Integration zweier Cupholder in der Mittelkonsole fällt die Armauflage inkl. Staufach sehr klein aus, durch den DVD-Player des Navis ist auch das Handschuhfach kaum noch nutzbar. Ablagen im V50 sind also rar, was bei längeren Fahrten stören kann. Ein allgemeines Problem der kleinen Volvo-Baureihe sind die knarrenden Sitze vorn, deren Ursache mittels einer Schmierung durch einen Volvo-Fachbetrieb berhoben werden konnte. Außerdem ist der Klappmechanismus des Navigationsbildschirms ein Schwachpunkt der Baureihe. Inzwischen gibt es aber hier auch einen Zahnradsatz zu bestellen, der relativ schnell selbst eingebaut werden kann. Der großvolumige Motor verbraucht im Zusammenspiel mit der etwas unharmonischen Automatik insbesondere im Stadtverkehr viel Kraftstoff, dessen man sich aber beim Kauf bewusst sein sollte. Nervig sind die vielen kleinen Tasten der Radio-Zusatzfunktionen auf der Mittelkonsole, die bei der Fahrt ablenken können sowie die teuren Updates für das Navigationssystem (ich nutze es ohnehin nur im Notfall, da mich mein Becker mehr überzeugt). Wenn man kein Modell mit Xenonlicht nimmt, sollte man sich auf eine schlechte Lichausbeute einstellen.
Reparaturen:
- Sitze schmieren
- Zahnradsatz Navigationsbildschirm
- Ölfiltergehäuse
- Wassereintritt durch verstopfte Ablaufschläuche des Schiebedachs
- Verschleißteile
Trotzdem war der V50 über 115.000 km ein gutes Auto, das sich seine Qualitäten aber auch gut bezahlen lässt.