Nachdem ich den neuen RAV4 2.2 D-4D 4x4 Automatik 14 Tage in Island, 4000 km testen durfte, hier mein kleines Rèsumè:
Am Flughafen angekommen, den RAV abgeholt (nigelnagelneu – 30 km auf der Uhr), reingesetzt –wohlgefühlt!
Die Sitze sind top und auch nicht, wie oft behauptet, niedriger als im Vorgänger. Nur die Sitzbezüge machen einen nicht so stabilen Eindruck wie beim Vorgängermodel, aber das kann auch täuschen. Im Innenraum hat sich nicht so viel verändert, so dass eigentlich jeder mit der Bedienung zu Recht kommen sollte. Das Armaturenbrett macht einen modernen und wertigen Eindruck, nur das kleine, obere „Handschuhfach“ oder besser -ablage ist ein Witz! Die Schalter sind wie gewohnt nicht besonders bedienfreundlich angeordnet. Schalter für Eco- und Sportmodus, Sitzheizung sind ganz tief an der Mittelkonsole und Schalter für Allrad und Bergabfahrassistent sind unsichtbar, rechts und links unterhalb des Lenkrades versteckt!
Die Radiobedienung ist fast unverändert und es gibt jetzt wieder einen Lautstärkeregler, den man auch anfassen kann. Die Touchscreenbedienung wurde 1 : 1 vom Vorgänger übernommen.
Die Mittelarmlehne ist jetzt niedriger und damit unbequemer, das obere kleine Staufach wurde einfach wegrationalisiert – warum auch immer!?
Ein Brillenfach am Dachhimmel gibt es auch nicht mehr!
Zur 12-Stunden Uhr brauch ich mich nicht zu äußern!!!
Die Beinfreiheit für die hinteren Passagiere hat sich deutlich erhöht. Die hinteren Sitze können nicht mehr längs verschoben werden. Die Fernentriegelung zum Umklappen (von der Heckklappe aus) gibt es auch nicht mehr. Aber der Schlitz zwischen Kofferraumboden und den Rückenlehnen ist jetzt abgedeckt, so dass nicht mehr so viel dazwischen fallen kann.
Oh Wunder – unter dem Kofferraumboden befindet sich ein Reserverad (Notrad)! Aber das ist sicher serienmäßig nur in Island so.
Die Karosserie ist Geschmackssache, man kann sich aber daran gewöhnen.
Der größte Fortschritt ist, meiner Meinung nach, die Heckklappe!
Tagfahrlicht ist nun auch Serie!
Zum Antrieb:
Der 150 PS D-CAT hat für mich ausreichend „Bumms“, zieht gut von unten heraus und hält sich bei den Geräuschen sehr zurück, wenn man „sinnig“ fährt bzw. den Tempomat eingeschaltet hat. Selbst wenn man mal richtig auf den Pinsel tritt, ist er, finde ich, leiser als mein jetziger 2012er Benziner.
Ein Spritsparwunder ist er nicht gerade, aber mit errechneten 7,68 l Diesel auf 100km kann ich leben. Der Bordcomputer hat ständig einen Ø-Wert von über 8 Litern angezeigt.
Das Beste ist aber das 6-Gang Automatikgetriebe! Es arbeitet so ruckfrei, dass man beim Fahren mit Tempomat das Schalten fast nicht merkt – Danke Toyota! Die Bedienung des Selben ist einfach, es gibt die Stufen P, N, R und D (brauch ich nichts weiter dazu zu sagen), außerdem lassen sich die Fahrstufen 1-6 manuell per Tiptronic am Schalthebel oder per Paddles (diese finde ich überflüssig) am Lenkrad schalten. Der Bergabfahrassistent funktioniert nur bei manuell eingelegter 1 Fahrstufe.
Fazit: D-CAT und Automatik passen super zusammen – Kaufempfehlung!
Die Bodenfreiheit hat sich, gegenüber dem Vorgänger, augenscheinlich nicht geändert, so dass eine gewisse Geländetauglichkeit weiterhin vorhanden ist – was ich auch zur Genüge abseits der Piste getestet habe. Wem klar ist, dass der RAV ein SUV und kein ausgewachsener Geländewagen ist, der weiß auch, wohin er damit fahren kann und wohin nicht!
Also, der neue RAV ist kein perfektes Auto aber die Entwicklung hat einen Schritt nach vorn gemacht.