ZF rüstet sich für die Zukunft - Nummer sicher
Testbericht
ZF präsentiert seriennahe Assistenzsysteme, die die Sicherheit auf dem Weg zum autonomen Fahren drastisch erhöhen. Die Technik-Offensive ist Teil eines großen Masterplans: Bei der Mobilität der Zukunft will der Zulieferer die Konkurrenz überflügeln und Geisterfahrer sollen der Vergangenheit angehören.
Die Szenerie nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava ist nicht besonders beeindruckend. Vor wenig charmanten grauweißen Baucontainern dreht ein VW Touran auf einem Asphaltband seine Runden. Immer und immer wieder. Doch der Kompaktvan birgt einige Geheimnisse, die den Verkehr beeinflussen sollen. Zumindest, wenn es nach dem Zulieferer ZF geht, der hier einige seriennahe Technologien präsentiert. "Der E-Motor an der Hinterachse hat 150 kW und wird nächstes Jahr in Serie gehen", erklärt Projektleiter Steffen Jung. Mehr darf der Techniker nicht verraten, das ist die Krux eines Zulieferers, auch wenn es sich um so ein großes Unternehmen, wie ZF handelt. Sobald ein Autobauer sich für ein Technik-Angebot entschieden hat, ist Verschwiegenheit angesagt.
Es gibt noch weitere Neuigkeiten zu entdecken: Wir steuern das Vehikel in eine simulierte Autobahnauffahrt. Mutwillig gegen die Fahrtrichtung, dabei ignorieren wir die Einbahnstraßen-Schilder. "Stop! Falsch!" gilt nicht für uns. Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt, sprich die Software des ZF-Versuchsfahrzeugs gemacht. Nach einer Warnung drosselt das Fahrzeug die Geschwindigkeit und bleibt stehen. Jetzt hat der Fahrer die Wahl den Computer zu überstimmen und weiterzufahren oder zurückzusetzen. Mit diesem System gehören Geisterfahrer der Vergangenheit an. Das ist nur ein Baustein im großen Generalplan, der sich "Vision Zero" nennt. Für Automobilisten nichts Neues. Schon in 1970er Jahren kam in Schweden (wo sonst?) die Idee von "Null Unfällen" und "Null Emissionen" auf. Jetzt nähert man sich diesem damals utopisch erscheinenden Ziel. Voll-autonomes Fahren kann nur dann funktionieren, wenn die Technik keine Fehler macht. Klar ist: Auf dem Weg dahin wird es verschiedene Etappen geben, die den Fahrer unterstützen und so die Sicherheit im Verkehr erhöht.
ZF hat noch mehr im Köcher: Eine "Time-of-Flight" 3D-Kamera überwacht den Innenraum und merkt sofort, wenn der Fahrer nicht auf den Verkehr achtet. Entsteht eine potentiell gefährliche Situation (Stichwort Kurve oder Gegenverkehr) warnt das System den Lenker. Ein paar Meter weiter lauern trügerische Schweller. Aber auch da hat der Zulieferer eine Lösung parat: Die Sensoren erkennen Bodenunebenheiten und die Elektronik strafft prophylaktisch die Gurte, damit die Fahrzeug-Insassen sich im Falle einer Kollision in der sichersten Position befinden. Alle diese Komponenten, wie zum Beispiel eine neue Tri-Cam stehen kurz vor der Serieneinführung oder sind bereits bei Serienfahrzeugen verbaut. Aber auch Antriebssysteme, wie ein E-Motor samt Leistungselektronik, der in die Hinterachse integriert ist, hat ZF parat. Die Hinterachslenkung verrichtet schon in verschiedenen Fahrzeugen ihren Dienst, nur dass im Touran die Räder bis zu acht Grad einschlagen können (aktuell sind es drei) und dem VW eine ungewohnte Behändigkeit verleihen.
Diese vielen Komponenten zeigen. Heimlich still und leise bringt sich der Zulieferer ZF für die Mobilität der Zukunft in Stellung. Dabei verfolgen die Friedrichshafener einen genauen Plan. "Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Hersteller in der Tiefe und der Breite das Portfolio hat, das wir haben, um die Vision Zero zu erfüllen", sagt Markenvorstand Peter Lake. Damit meint der Manager, eine sehr vorausschauende Version der Sensor-Fusion, also zum Beispiel das Zusammenarbeiten von Radar, Kameras, der Software und den passiven Sicherheitssystemen. Also Sensoren, die vorausahnen, wann ein Unfall entstehen kann und eine Technik, die diese Information adäquat umsetzt. Wie das aussieht, kann man an der Verknüpfung der jeweiligen Elemente bei der Schweller-Situation erkennen.
Vor diesem Hintergrund ergibt der Erwerb des Zulieferers TRW im Jahr 2015 viel Sinn, der neben Sicherheitssysteme auch Kameras herstellt, die bei den Assistenzsystemen der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Um diese Position zu stärken hat ZF jetzt auch noch die Licht-Experten von Hella mit ins Boot geholt. Die Zusammenarbeit zielt vor allem auf Frontkamerasysteme und Bilderkennung sowie Radarsystemen. Das erste gemeinsame Entwicklungsprojekt ist eine Kamera, die 2020 serienreif sein soll. Auch dieser Deal fügt sich in das skizzierte große Ganze ein, denn der Friedrichshafener Zulieferer stärkt damit seine Position als Systemanbieter von modernen Assistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen und sagt Continental und Bosch den Kampf an.
Diese vielen Komponenten zeigen. Heimlich still und leise bringt sich der Zulieferer ZF für die Mobilität der Zukunft in Stellung. Dabei verfolgen die Friedrichshafener einen genauen Plan. "Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Hersteller in der Tiefe und der Breite das Portfolio hat, das wir haben, um die Vision Zero zu erfüllen", sagt Markenvorstand Peter Lake. Damit meint der Manager, eine sehr vorausschauende Version der Sensor-Fusion, also zum Beispiel das Zusammenarbeiten von Radar, Kameras, der Software und den passiven Sicherheitssystemen. Also Sensoren, die vorausahnen, wann ein Unfall entstehen kann und eine Technik, die diese Information adäquat umsetzt. Wie das aussieht, kann man an der Verknüpfung der jeweiligen Elemente bei der Schweller-Situation erkennen.
Vor diesem Hintergrund ergibt der Erwerb des Zulieferers TRW im Jahr 2015 viel Sinn, der neben Sicherheitssysteme auch Kameras herstellt, die bei den Assistenzsystemen der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Um diese Position zu stärken hat ZF jetzt auch noch die Licht-Experten von Hella mit ins Boot geholt. Die Zusammenarbeit zielt vor allem auf Frontkamerasysteme und Bilderkennung sowie Radarsystemen. Das erste gemeinsame Entwicklungsprojekt ist eine Kamera, die 2020 serienreif sein soll. Auch dieser Deal fügt sich in das skizzierte große Ganze ein, denn der Friedrichshafener Zulieferer stärkt damit seine Position als Systemanbieter von modernen Assistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen und sagt Continental und Bosch den Kampf an.
Die Szenerie nahe der slowakischen Hauptstadt Bratislava ist nicht besonders beeindruckend. Vor wenig charmanten grauweißen Baucontainern dreht ein VW Touran auf einem Asphaltband seine Runden. Immer und immer wieder. Doch der Kompaktvan birgt einige Geheimnisse, die den Verkehr beeinflussen sollen. Zumindest, wenn es nach dem Zulieferer ZF geht, der hier einige seriennahe Technologien präsentiert. "Der E-Motor an der Hinterachse hat 150 kW und wird nächstes Jahr in Serie gehen", erklärt Projektleiter Steffen Jung. Mehr darf der Techniker nicht verraten, das ist die Krux eines Zulieferers, auch wenn es sich um so ein großes Unternehmen, wie ZF handelt. Sobald ein Autobauer sich für ein Technik-Angebot entschieden hat, ist Verschwiegenheit angesagt.
Es gibt noch weitere Neuigkeiten zu entdecken: Wir steuern das Vehikel in eine simulierte Autobahnauffahrt. Mutwillig gegen die Fahrtrichtung, dabei ignorieren wir die Einbahnstraßen-Schilder. "Stop! Falsch!" gilt nicht für uns. Doch wir haben die Rechnung ohne den Wirt, sprich die Software des ZF-Versuchsfahrzeugs gemacht. Nach einer Warnung drosselt das Fahrzeug die Geschwindigkeit und bleibt stehen. Jetzt hat der Fahrer die Wahl den Computer zu überstimmen und weiterzufahren oder zurückzusetzen. Mit diesem System gehören Geisterfahrer der Vergangenheit an. Das ist nur ein Baustein im großen Generalplan, der sich "Vision Zero" nennt. Für Automobilisten nichts Neues. Schon in 1970er Jahren kam in Schweden (wo sonst?) die Idee von "Null Unfällen" und "Null Emissionen" auf. Jetzt nähert man sich diesem damals utopisch erscheinenden Ziel. Voll-autonomes Fahren kann nur dann funktionieren, wenn die Technik keine Fehler macht. Klar ist: Auf dem Weg dahin wird es verschiedene Etappen geben, die den Fahrer unterstützen und so die Sicherheit im Verkehr erhöht.
ZF hat noch mehr im Köcher: Eine "Time-of-Flight" 3D-Kamera überwacht den Innenraum und merkt sofort, wenn der Fahrer nicht auf den Verkehr achtet. Entsteht eine potentiell gefährliche Situation (Stichwort Kurve oder Gegenverkehr) warnt das System den Lenker. Ein paar Meter weiter lauern trügerische Schweller. Aber auch da hat der Zulieferer eine Lösung parat: Die Sensoren erkennen Bodenunebenheiten und die Elektronik strafft prophylaktisch die Gurte, damit die Fahrzeug-Insassen sich im Falle einer Kollision in der sichersten Position befinden. Alle diese Komponenten, wie zum Beispiel eine neue Tri-Cam stehen kurz vor der Serieneinführung oder sind bereits bei Serienfahrzeugen verbaut. Aber auch Antriebssysteme, wie ein E-Motor samt Leistungselektronik, der in die Hinterachse integriert ist, hat ZF parat. Die Hinterachslenkung verrichtet schon in verschiedenen Fahrzeugen ihren Dienst, nur dass im Touran die Räder bis zu acht Grad einschlagen können (aktuell sind es drei) und dem VW eine ungewohnte Behändigkeit verleihen.
Diese vielen Komponenten zeigen. Heimlich still und leise bringt sich der Zulieferer ZF für die Mobilität der Zukunft in Stellung. Dabei verfolgen die Friedrichshafener einen genauen Plan. "Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Hersteller in der Tiefe und der Breite das Portfolio hat, das wir haben, um die Vision Zero zu erfüllen", sagt Markenvorstand Peter Lake. Damit meint der Manager, eine sehr vorausschauende Version der Sensor-Fusion, also zum Beispiel das Zusammenarbeiten von Radar, Kameras, der Software und den passiven Sicherheitssystemen. Also Sensoren, die vorausahnen, wann ein Unfall entstehen kann und eine Technik, die diese Information adäquat umsetzt. Wie das aussieht, kann man an der Verknüpfung der jeweiligen Elemente bei der Schweller-Situation erkennen.
Vor diesem Hintergrund ergibt der Erwerb des Zulieferers TRW im Jahr 2015 viel Sinn, der neben Sicherheitssysteme auch Kameras herstellt, die bei den Assistenzsystemen der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Um diese Position zu stärken hat ZF jetzt auch noch die Licht-Experten von Hella mit ins Boot geholt. Die Zusammenarbeit zielt vor allem auf Frontkamerasysteme und Bilderkennung sowie Radarsystemen. Das erste gemeinsame Entwicklungsprojekt ist eine Kamera, die 2020 serienreif sein soll. Auch dieser Deal fügt sich in das skizzierte große Ganze ein, denn der Friedrichshafener Zulieferer stärkt damit seine Position als Systemanbieter von modernen Assistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen und sagt Continental und Bosch den Kampf an.
Diese vielen Komponenten zeigen. Heimlich still und leise bringt sich der Zulieferer ZF für die Mobilität der Zukunft in Stellung. Dabei verfolgen die Friedrichshafener einen genauen Plan. "Ich glaube nicht, dass irgendein anderer Hersteller in der Tiefe und der Breite das Portfolio hat, das wir haben, um die Vision Zero zu erfüllen", sagt Markenvorstand Peter Lake. Damit meint der Manager, eine sehr vorausschauende Version der Sensor-Fusion, also zum Beispiel das Zusammenarbeiten von Radar, Kameras, der Software und den passiven Sicherheitssystemen. Also Sensoren, die vorausahnen, wann ein Unfall entstehen kann und eine Technik, die diese Information adäquat umsetzt. Wie das aussieht, kann man an der Verknüpfung der jeweiligen Elemente bei der Schweller-Situation erkennen.
Vor diesem Hintergrund ergibt der Erwerb des Zulieferers TRW im Jahr 2015 viel Sinn, der neben Sicherheitssysteme auch Kameras herstellt, die bei den Assistenzsystemen der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Um diese Position zu stärken hat ZF jetzt auch noch die Licht-Experten von Hella mit ins Boot geholt. Die Zusammenarbeit zielt vor allem auf Frontkamerasysteme und Bilderkennung sowie Radarsystemen. Das erste gemeinsame Entwicklungsprojekt ist eine Kamera, die 2020 serienreif sein soll. Auch dieser Deal fügt sich in das skizzierte große Ganze ein, denn der Friedrichshafener Zulieferer stärkt damit seine Position als Systemanbieter von modernen Assistenzsystemen und autonomen Fahrfunktionen und sagt Continental und Bosch den Kampf an.
Quelle: Autoplenum, 2017-06-25
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