Vergleich: Mondeo TDCi / Passat TDI - Familien-Duell
Testbericht
Wolfsburg oder Köln? Ford oder VW? Für die einen eine Weltanschauung für die anderen ein ganz normaler Vergleich in der Mittelklasse. Wer ist besser? Der neue Passat oder der neue alte Mondeo?
Ein erster Eindruck lässt sich nun mal nicht wiederholen. Der Auftakt geht an Volkswagen. Mit diesem Zündschlüssel muss sich die Designabteilung ein halbes Jahr befasst haben. Hat sich gelohnt: Kein Bart, kein billiges Plastik - sondern ein Designtaster, der beim abendlichen Ausflug ins Nachtleben was her macht. Da lässt man den Kölner Öffner lieber in der Tasche. Beim Fahrzeug-Design hat der Passat ebenfalls die Nase vorn nicht nur, weil er der neuere der beiden ist. Wer zweimal hinschaut, der erkennt Sicken, Kanten und Linien, die auch einem BMW Z4 hätten entspringen können. Beim Ford Mondeo gibt es dagegen seit Jahren nur solide Hausmannskost. Nicht langweilig - aber beide Modellpflegen haben am Äußeren nur wenig verändert. Angesichts der starken Konkurrenz in der Mittelklasse hätte man hier mehr riskieren dürfen. In der volumenstarken Mittelklasse geben Dieselaggregate seit langem den Ton an. Auch wenn das Ende dieses Konzepts bereits naht, setzt VW noch auf Pumpe-Düse-Technik. Mittelfristig werden die Niedersachsen ebenfalls auf Commonrail schwenken.
Der Mondeo ist damit unterwegs - und macht mit dem Aggregat den besseren Eindruck. Der bekannte Zweiliter-TDCi-Motor wurde aufgebohrt und leistet mit 2,2 Litern nun 114 kW/155 PS und bis zu 400 Nm Drehmoment. Beim Tritt aufs Gaspedal geht es an der Vorderachse spürbar rund. Doch bei trockener Fahrbahn bringt der Fronttriebler die Kraft sicher auf die Straße und erfreut mit grandiosem Durchzug. Das Sechsganggetriebe wurde sehr gut auf das breite Drehzahlband abgestimmt. Den Spurt 60 auf 100 km/h schafft der 1,5 Tonnen schwere Kölner in beeindruckenden 5,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Trotzdem lässt er sich bei Verzicht auf Vollgasorgien mit 6,8 Litern Diesel auf 100 km fahren. In der Umweltwertung bekommt der Motor jedoch die rote Karte. Ein Partikelfilter ist erst im kommenden Früjhahr gegen Aufpreis zu bekommen; Euro-4 ist Serie.
Da gibt sich der Passat keine Blöße. Zwar kostet der Filter 565 Euro Aufpreis, Euro-4 ist Standard. Dafür bietet der VW den deutlich schlapperen Motor. Nicht, dass man das Gefühl hätte träge unterwegs zu sein. Aber der Mondeo kann einfach mehr. Der Zweiliter-TDI des Passat leistet 103 kW/140 PS und 320 Nm Drehmoment bei 1.800 U/min. Subjektiv spürt der Fahrer gegenüber dem Ford ein deutliches Leistungsminus. Das Getriebe ist ebenfalls nicht so präzise und die Fahrleistungen liegen deutlich hinter seinem Konkurrenten - der Verbrauch mit 7,1 Litern pro 100 km dagegen auf Augenhöhe. 0 auf 100 km/h in knapp zehn Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h lassen einen bereits von der 170-PS-Dieselversion des Passat denken, die in wenigen Monaten folgen soll.
Beim Fahrwerk gibt sich keiner der beiden eine Blöße. Beide sind auf 17-Zoll-Felgen mit Breitreifen unterwegs. Das macht die Fahrwerksabstimmung noch eine Spur straffer passt aber gut. Schließlich hat das familiäre Duo auch in punkto Dynamik einiges zu bieten. Ford und VW mögen allzu kurze Stöße nicht sonderlich. Das gibt Abzüge. Die Lenkungen arbeiten leichtgängig und präzise, die Bremsen sind kräftig. Nicht nur Komfortfans sollte die halbautomatische Feststellbremse des Passat erfreuen. Trotzdem gibt es in dieser Disziplin ein totes Rennen. Ebenso bei der Sicherheit. Beide bieten zahlreiche Airbags und ESP. Besonders wichtig sind bei einer Mittelklasselimousine Platzangebot und Komfortausstattung. Beide überzeugen da mit üppigen Dimensionen. Der Ford Mondeo misst satte 4,73 Meter, der neue Passat noch zwei Zentimeter mehr. In beiden Modellen haben bis zu fünf Personen Platz. Wolfsburg und Köln Hand in Hand: Die Sitze sind angenehm konturiert und machen Lust auf Langstreckentouren. Das ist im Fond nicht anders. Bein-, Kopf- und Schulterfreiheit sind fast auf Oberklasseniveau. Reichen die mächtigen Kofferräume (450 Liter im Ford und 565 Liter im Passat) für größere Transporte nicht aus, können die Rückbänke mit wenigen Handgriffen umgeklappt werden.
Im Innern haben beide ihre Stärken. Dem Mondeo haben die jüngsten Überarbeitungen gut getan. Hier und da nervt noch immer billiges Plastik, aber die Bedienelemente sind ordentlich platziert und die Materialien machen insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Dabei wird die Mittelkonsole dominiert vom mächtigen Bildschirm, über den Navigation, Soundsystem, Klimaautomatik und Telefon gesteuert werden können. Ärgerlich: Das Navigationssystem kann nur im Stand bedient werden. Zu tief angeordnet sind die Schalter für Sitzheizung, Sitzlüftung und ESP. Beim Passat sind die zentralen Bedienelemente in der Mittelkonsole etwas höher und griffgünstiger platziert, die Instrumente wirken wertiger. Plus: Die Klimatisierung arbeitet besser als im Mondeo. Minus: Die Arbeitsgeschwindigkeit des Navigationssystems stammt aus dem letzten Jahrzehnt. DVD-Systeme von heute arbeiten präziser und schneller. Einen Extrapunkt gibt es für den 220-Volt-Stromanschluss (Aufpreis 106 Euro) im Fond. Praktisch nicht nur für Handy- und Notebook-Traveller. Familien und Vielfahrer sollten an beiden Modellen ihre Freude haben.
Das gilt auch für die Preise. Ein Ford Mondeo 2.2 TDCi Trend kostet als Fünftürer 26.650 Euro. Sinnvoll bleiben DVD-Navigation (2.095 Euro), Xenolicht (840 Euro), Sitzheizung (250 Euro) und Technikpaket mit zweitem Schlüssel, Bordcomputer, Tempomat und Alarmanlage (525 Euro). Der VW Passat 2.0 TDI Comfortline beginnt erst bei 27.625 Euro. Sinnvolle Extras sind Navigationssystem (ab 2.705 Euro), Sitzheizung (270 Euro), und Xenonlicht mit Kurvenfunktion (1.225 Euro). In dieser Klasse sollten Nebelscheinwerfer (150 Euro), Klimaautomatik (390 Euro) oder Alarmanlage (210 Euro) serienmäßig sein. Im Ergebnis kommt der VW Passat 2.0 TDI mit einem knappen Vorsprung gegenüber dem Ford Mondeo 2.2 TDCi durchs Ziel. Der Wolfsburger ist das moderne, neuere Auto. Doch der Mondeo erfreut bei weitem nicht nur durch den prächtigen Motor doch ohne Euro-4 und Partikelfilter interessiert das nur wenige.
Ein erster Eindruck lässt sich nun mal nicht wiederholen. Der Auftakt geht an Volkswagen. Mit diesem Zündschlüssel muss sich die Designabteilung ein halbes Jahr befasst haben. Hat sich gelohnt: Kein Bart, kein billiges Plastik - sondern ein Designtaster, der beim abendlichen Ausflug ins Nachtleben was her macht. Da lässt man den Kölner Öffner lieber in der Tasche. Beim Fahrzeug-Design hat der Passat ebenfalls die Nase vorn nicht nur, weil er der neuere der beiden ist. Wer zweimal hinschaut, der erkennt Sicken, Kanten und Linien, die auch einem BMW Z4 hätten entspringen können. Beim Ford Mondeo gibt es dagegen seit Jahren nur solide Hausmannskost. Nicht langweilig - aber beide Modellpflegen haben am Äußeren nur wenig verändert. Angesichts der starken Konkurrenz in der Mittelklasse hätte man hier mehr riskieren dürfen. In der volumenstarken Mittelklasse geben Dieselaggregate seit langem den Ton an. Auch wenn das Ende dieses Konzepts bereits naht, setzt VW noch auf Pumpe-Düse-Technik. Mittelfristig werden die Niedersachsen ebenfalls auf Commonrail schwenken.
Der Mondeo ist damit unterwegs - und macht mit dem Aggregat den besseren Eindruck. Der bekannte Zweiliter-TDCi-Motor wurde aufgebohrt und leistet mit 2,2 Litern nun 114 kW/155 PS und bis zu 400 Nm Drehmoment. Beim Tritt aufs Gaspedal geht es an der Vorderachse spürbar rund. Doch bei trockener Fahrbahn bringt der Fronttriebler die Kraft sicher auf die Straße und erfreut mit grandiosem Durchzug. Das Sechsganggetriebe wurde sehr gut auf das breite Drehzahlband abgestimmt. Den Spurt 60 auf 100 km/h schafft der 1,5 Tonnen schwere Kölner in beeindruckenden 5,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 220 km/h. Trotzdem lässt er sich bei Verzicht auf Vollgasorgien mit 6,8 Litern Diesel auf 100 km fahren. In der Umweltwertung bekommt der Motor jedoch die rote Karte. Ein Partikelfilter ist erst im kommenden Früjhahr gegen Aufpreis zu bekommen; Euro-4 ist Serie.
Da gibt sich der Passat keine Blöße. Zwar kostet der Filter 565 Euro Aufpreis, Euro-4 ist Standard. Dafür bietet der VW den deutlich schlapperen Motor. Nicht, dass man das Gefühl hätte träge unterwegs zu sein. Aber der Mondeo kann einfach mehr. Der Zweiliter-TDI des Passat leistet 103 kW/140 PS und 320 Nm Drehmoment bei 1.800 U/min. Subjektiv spürt der Fahrer gegenüber dem Ford ein deutliches Leistungsminus. Das Getriebe ist ebenfalls nicht so präzise und die Fahrleistungen liegen deutlich hinter seinem Konkurrenten - der Verbrauch mit 7,1 Litern pro 100 km dagegen auf Augenhöhe. 0 auf 100 km/h in knapp zehn Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h lassen einen bereits von der 170-PS-Dieselversion des Passat denken, die in wenigen Monaten folgen soll.
Beim Fahrwerk gibt sich keiner der beiden eine Blöße. Beide sind auf 17-Zoll-Felgen mit Breitreifen unterwegs. Das macht die Fahrwerksabstimmung noch eine Spur straffer passt aber gut. Schließlich hat das familiäre Duo auch in punkto Dynamik einiges zu bieten. Ford und VW mögen allzu kurze Stöße nicht sonderlich. Das gibt Abzüge. Die Lenkungen arbeiten leichtgängig und präzise, die Bremsen sind kräftig. Nicht nur Komfortfans sollte die halbautomatische Feststellbremse des Passat erfreuen. Trotzdem gibt es in dieser Disziplin ein totes Rennen. Ebenso bei der Sicherheit. Beide bieten zahlreiche Airbags und ESP. Besonders wichtig sind bei einer Mittelklasselimousine Platzangebot und Komfortausstattung. Beide überzeugen da mit üppigen Dimensionen. Der Ford Mondeo misst satte 4,73 Meter, der neue Passat noch zwei Zentimeter mehr. In beiden Modellen haben bis zu fünf Personen Platz. Wolfsburg und Köln Hand in Hand: Die Sitze sind angenehm konturiert und machen Lust auf Langstreckentouren. Das ist im Fond nicht anders. Bein-, Kopf- und Schulterfreiheit sind fast auf Oberklasseniveau. Reichen die mächtigen Kofferräume (450 Liter im Ford und 565 Liter im Passat) für größere Transporte nicht aus, können die Rückbänke mit wenigen Handgriffen umgeklappt werden.
Im Innern haben beide ihre Stärken. Dem Mondeo haben die jüngsten Überarbeitungen gut getan. Hier und da nervt noch immer billiges Plastik, aber die Bedienelemente sind ordentlich platziert und die Materialien machen insgesamt einen ordentlichen Eindruck. Dabei wird die Mittelkonsole dominiert vom mächtigen Bildschirm, über den Navigation, Soundsystem, Klimaautomatik und Telefon gesteuert werden können. Ärgerlich: Das Navigationssystem kann nur im Stand bedient werden. Zu tief angeordnet sind die Schalter für Sitzheizung, Sitzlüftung und ESP. Beim Passat sind die zentralen Bedienelemente in der Mittelkonsole etwas höher und griffgünstiger platziert, die Instrumente wirken wertiger. Plus: Die Klimatisierung arbeitet besser als im Mondeo. Minus: Die Arbeitsgeschwindigkeit des Navigationssystems stammt aus dem letzten Jahrzehnt. DVD-Systeme von heute arbeiten präziser und schneller. Einen Extrapunkt gibt es für den 220-Volt-Stromanschluss (Aufpreis 106 Euro) im Fond. Praktisch nicht nur für Handy- und Notebook-Traveller. Familien und Vielfahrer sollten an beiden Modellen ihre Freude haben.
Das gilt auch für die Preise. Ein Ford Mondeo 2.2 TDCi Trend kostet als Fünftürer 26.650 Euro. Sinnvoll bleiben DVD-Navigation (2.095 Euro), Xenolicht (840 Euro), Sitzheizung (250 Euro) und Technikpaket mit zweitem Schlüssel, Bordcomputer, Tempomat und Alarmanlage (525 Euro). Der VW Passat 2.0 TDI Comfortline beginnt erst bei 27.625 Euro. Sinnvolle Extras sind Navigationssystem (ab 2.705 Euro), Sitzheizung (270 Euro), und Xenonlicht mit Kurvenfunktion (1.225 Euro). In dieser Klasse sollten Nebelscheinwerfer (150 Euro), Klimaautomatik (390 Euro) oder Alarmanlage (210 Euro) serienmäßig sein. Im Ergebnis kommt der VW Passat 2.0 TDI mit einem knappen Vorsprung gegenüber dem Ford Mondeo 2.2 TDCi durchs Ziel. Der Wolfsburger ist das moderne, neuere Auto. Doch der Mondeo erfreut bei weitem nicht nur durch den prächtigen Motor doch ohne Euro-4 und Partikelfilter interessiert das nur wenige.
Quelle: Autoplenum, 2008-01-27
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