Vergleich: Audi A4 2.0 TDIe vs. BMW 320d - Die Edel-Ökos
Testbericht
BMW 320d und Audi A4 2.0 TDIe versprechen mit Start-Stopp-Automatik winzige Verbräuche. Wir haben den beiden Sparern auf den Zahn gefühlt: Was verbrauchen sie wirklich? Und unter welchen Bedingungen?
Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, PS-Zahlen: Was früher für viele Autofahrer das Maß aller Dinge war, verliert zunehmend an Bedeutung. Die Zeit des billigen Sprits ist vorbei und spätestens wenn die Mineralölkonzerne pünktlich zur Ferienzeit wieder kräftig an der Preisschraube drehen, wird der Verbrauch zur treibenden Kraft. BMW hat das schon vor Jahren erkannt und sein Programm Efficient Dynamics angeschoben. Dazu gehören Maßnahmen wie optimierte Direkteinspritzung, rollwiderstandsarme Reifen und Bremsenergie-Rückgewinnung. Die Vierzylindermotoren mit Schaltgetriebe sind mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet.
Auch bei Audi ist jetzt bei allen Zweiliter-Motoren mit Handschaltung die Start-Stopp-Automatik serienmäßig an Bord. Der 2.0 TDIe ist im Vergleich zum normalen Modell noch etwas tiefer gelegt, die Leistung auf 136 PS gedrosselt. Einige Details an der Karosserie verbessern die Aerodynamik, Achsübersetzung und Getriebeabstimmung sind auf einen möglichst geringen Sprithunger hin optimiert. Wie beim BMW 320d ist serienmäßig eine Sechsgangschaltung an Bord. Je mehr man im Stadtverkehr unterwegs, desto öfter kann natürlich die Start-Stopp-Automatik ihren Vorteil ausspielen. Das Funktionsprinzip ist bei Audi und BMW das gleiche: Beim Halt, zum Beispiel an der Ampel, schaltet sich der Motor aus. Dazu muss man nur kurz vor dem Stopp den Ganghebel in den Leerlauf bringen und auskuppeln. Sobald man die Kupplung tritt, springt der Motor wieder an.
Unter bestimmten Bedingungen – etwa wenn niedrige Außentemperaturen herrschen, der Motor noch zu kalt ist oder viele Zusatzaggregate auf vollen Touren laufen – stellt sich das System ab oder wird erst später aktiv. Das Ganze funktioniert sowohl bei Audi als auch bei BMW reibungslos. Man gewönnt sich an das ständige An-Aus-Spiel sehr schnell und nimmt es bald kaum noch wahr.
Im reinen Stop-and-Go-Verkehr, wo man bis zum nächsten Stopp jeweils nur ein paar Meter fährt, kann das System aber auch nerven. Wenn der Motor sich kurz nach dem Halt abstellt, man aber sofort wieder losfahren muss, "verschluckt" sich das System mitunter. Für solche Fälle bieten aber sowohl 3er als auch A4 eine einfache Lösung: Per Knopfdruck am Armaturenbrett lässt sich die Automatik jederzeit abstellen. Gemeinsamkeiten zeigen die beiden Dieselmotoren auch bei der Laufruhe. Sie schnurren wie ein Uhrwerk und lassen kaum noch erkennen, dass ein Selbstzünder unter der Haube sitzt. Insgesamt zeigte sich der Audi-Motor sogar noch eine Spur ruhiger und seidiger als das BMW-Aggregat. Beide Autos verfügen über eine Schaltanzeige, die den jeweils empfohlenen Gang als kleine Zahl am Instrumentenbrett anzeigt. Auffällig ist, dass der BMW in der Regel später als der Audi den nächst höheren Gang vorschlägt.
Audi verspricht für den 2.0 TDIe (100 kW/136 PS) einen Durchschnittsverbrauch von 4,6 Litern auf 100 Kilometer, BMW für den 320d (130 kW/177 PS) 4,8 Liter. Unser Testwagen hatte das Allradsystem XDrive an Bord, was den Durchschnittsdurst laut Werksangabe auf 5,4 Liter erhöht. In der Praxis konnten beide Autos den versprochenen Verbrauch allerdings nicht einhalten: Der Audi genehmigte sich im Drittelmix zwischen 6,2 und 6,4 Liter, der BMW zwischen 6,4 und 7 Liter. Damit wich der Testverbrauch jeweils um 1 bis 2 Liter von den Werksangaben ab.
Unter bestimmten Bedingungen kann man den Verbrauch sowohl drücken als auch weiter in die Höhe treiben. So genehmigte sich der BMW im Stadtverkehr bei heißen Außentemperaturen und vollem Klimaautomatik-Einsatz rund 8 Liter (Werksangabe mit Xdrive für Stadtverbrauch: 6,7 Liter). Bei einer betont behutsamen Autobahnfahrt und einer auf 21,5 Grad eingestellten Klimaautomatik ließ sich der Verbrauch dafür auf 4,1 Liter drücken (Werksangabe: 4,6 Liter). Beim Audi gelang während einer nächtlichen Stadtfahrt mit konstantem City-Tempo ein Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern (Werksangabe für den Stadtzyklus: 5,8 Liter) – die Start-Stopp-Automatik kam dabei zwar selten zum Einsatz, dafür musste aber kaum gebremst oder beschleunigt werden.
Unterm Strich muss man feststellen: Unter realistischen Bedingungen lassen sich die versprochenen Mini-Verbräuche nur selten erzielen - was die Praxisferne der genormten Verbrauchsermittlung zeigt. Bemerkenswert ist allerdings, dass der BMW trotz 40 Mehr-PS und Allradantrieb im Drittelmix zum Teil nicht mehr Diesel fordert als das an allen Ecken und Enden verbrauchsoptimierte e-Modell von Audi mit Frontantrieb.
So sparsam man die beiden Limousinen auch bewegen kann - beim Preis langen sowohl Audi als auch BMW tüchtig zu. Den A4 2.0 TDIe mit 136 PS gibt es ab 30.800 Euro, den BMW 320d mit 177 PS ab 33.800 Euro. Mit Allradantrieb xDrive starten die Preise bei 36.400 Euro. Bei Audi gibt es zwar die Start-Stopp-Automatik, aber nicht das spezielle e-Modell in der Allrad-Version. Man muss dann schon auf den 143 PS starken A4 2.0 TDI quattro ausweichen. Er kostet 33.500 Euro und verbraucht im Schnitt 5,6 Liter auf 100 Kilometer (Werksangabe).
Beschleunigung, Höchstgeschwindigkeit, PS-Zahlen: Was früher für viele Autofahrer das Maß aller Dinge war, verliert zunehmend an Bedeutung. Die Zeit des billigen Sprits ist vorbei und spätestens wenn die Mineralölkonzerne pünktlich zur Ferienzeit wieder kräftig an der Preisschraube drehen, wird der Verbrauch zur treibenden Kraft. BMW hat das schon vor Jahren erkannt und sein Programm Efficient Dynamics angeschoben. Dazu gehören Maßnahmen wie optimierte Direkteinspritzung, rollwiderstandsarme Reifen und Bremsenergie-Rückgewinnung. Die Vierzylindermotoren mit Schaltgetriebe sind mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet.
Auch bei Audi ist jetzt bei allen Zweiliter-Motoren mit Handschaltung die Start-Stopp-Automatik serienmäßig an Bord. Der 2.0 TDIe ist im Vergleich zum normalen Modell noch etwas tiefer gelegt, die Leistung auf 136 PS gedrosselt. Einige Details an der Karosserie verbessern die Aerodynamik, Achsübersetzung und Getriebeabstimmung sind auf einen möglichst geringen Sprithunger hin optimiert. Wie beim BMW 320d ist serienmäßig eine Sechsgangschaltung an Bord. Je mehr man im Stadtverkehr unterwegs, desto öfter kann natürlich die Start-Stopp-Automatik ihren Vorteil ausspielen. Das Funktionsprinzip ist bei Audi und BMW das gleiche: Beim Halt, zum Beispiel an der Ampel, schaltet sich der Motor aus. Dazu muss man nur kurz vor dem Stopp den Ganghebel in den Leerlauf bringen und auskuppeln. Sobald man die Kupplung tritt, springt der Motor wieder an.
Unter bestimmten Bedingungen – etwa wenn niedrige Außentemperaturen herrschen, der Motor noch zu kalt ist oder viele Zusatzaggregate auf vollen Touren laufen – stellt sich das System ab oder wird erst später aktiv. Das Ganze funktioniert sowohl bei Audi als auch bei BMW reibungslos. Man gewönnt sich an das ständige An-Aus-Spiel sehr schnell und nimmt es bald kaum noch wahr.
Im reinen Stop-and-Go-Verkehr, wo man bis zum nächsten Stopp jeweils nur ein paar Meter fährt, kann das System aber auch nerven. Wenn der Motor sich kurz nach dem Halt abstellt, man aber sofort wieder losfahren muss, "verschluckt" sich das System mitunter. Für solche Fälle bieten aber sowohl 3er als auch A4 eine einfache Lösung: Per Knopfdruck am Armaturenbrett lässt sich die Automatik jederzeit abstellen. Gemeinsamkeiten zeigen die beiden Dieselmotoren auch bei der Laufruhe. Sie schnurren wie ein Uhrwerk und lassen kaum noch erkennen, dass ein Selbstzünder unter der Haube sitzt. Insgesamt zeigte sich der Audi-Motor sogar noch eine Spur ruhiger und seidiger als das BMW-Aggregat. Beide Autos verfügen über eine Schaltanzeige, die den jeweils empfohlenen Gang als kleine Zahl am Instrumentenbrett anzeigt. Auffällig ist, dass der BMW in der Regel später als der Audi den nächst höheren Gang vorschlägt.
Audi verspricht für den 2.0 TDIe (100 kW/136 PS) einen Durchschnittsverbrauch von 4,6 Litern auf 100 Kilometer, BMW für den 320d (130 kW/177 PS) 4,8 Liter. Unser Testwagen hatte das Allradsystem XDrive an Bord, was den Durchschnittsdurst laut Werksangabe auf 5,4 Liter erhöht. In der Praxis konnten beide Autos den versprochenen Verbrauch allerdings nicht einhalten: Der Audi genehmigte sich im Drittelmix zwischen 6,2 und 6,4 Liter, der BMW zwischen 6,4 und 7 Liter. Damit wich der Testverbrauch jeweils um 1 bis 2 Liter von den Werksangaben ab.
Unter bestimmten Bedingungen kann man den Verbrauch sowohl drücken als auch weiter in die Höhe treiben. So genehmigte sich der BMW im Stadtverkehr bei heißen Außentemperaturen und vollem Klimaautomatik-Einsatz rund 8 Liter (Werksangabe mit Xdrive für Stadtverbrauch: 6,7 Liter). Bei einer betont behutsamen Autobahnfahrt und einer auf 21,5 Grad eingestellten Klimaautomatik ließ sich der Verbrauch dafür auf 4,1 Liter drücken (Werksangabe: 4,6 Liter). Beim Audi gelang während einer nächtlichen Stadtfahrt mit konstantem City-Tempo ein Durchschnittsverbrauch von 4,9 Litern (Werksangabe für den Stadtzyklus: 5,8 Liter) – die Start-Stopp-Automatik kam dabei zwar selten zum Einsatz, dafür musste aber kaum gebremst oder beschleunigt werden.
Unterm Strich muss man feststellen: Unter realistischen Bedingungen lassen sich die versprochenen Mini-Verbräuche nur selten erzielen - was die Praxisferne der genormten Verbrauchsermittlung zeigt. Bemerkenswert ist allerdings, dass der BMW trotz 40 Mehr-PS und Allradantrieb im Drittelmix zum Teil nicht mehr Diesel fordert als das an allen Ecken und Enden verbrauchsoptimierte e-Modell von Audi mit Frontantrieb.
So sparsam man die beiden Limousinen auch bewegen kann - beim Preis langen sowohl Audi als auch BMW tüchtig zu. Den A4 2.0 TDIe mit 136 PS gibt es ab 30.800 Euro, den BMW 320d mit 177 PS ab 33.800 Euro. Mit Allradantrieb xDrive starten die Preise bei 36.400 Euro. Bei Audi gibt es zwar die Start-Stopp-Automatik, aber nicht das spezielle e-Modell in der Allrad-Version. Man muss dann schon auf den 143 PS starken A4 2.0 TDI quattro ausweichen. Er kostet 33.500 Euro und verbraucht im Schnitt 5,6 Liter auf 100 Kilometer (Werksangabe).
Quelle: Autoplenum, 2009-08-24
Getestete Modelle
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