SUV-Van-Euro-Mix im Test: Der neue Dodge Journey als Familiending
Alles dicht Unter den Füßen der Passagiere der zweiten Reihe warten noch zwei Staufächer: Im Boden sitzen herausnehmbare wasserdichte Wannen. Diese sind nun nicht gerade für aufgebrochenes und abgeschwartetes Wild geeignet, aber immerhin lassen sich hier bis zu zwölf Getränkedosen à 330 Milliliter plus ein bisschen Eis unterbringen. Die optional erhältliche dritte Reihe ist zwar gut erreichbar, aber trotzdem nur was für Kinder. Kopffreiheit gibt es dort auch für Erwachsene, aber für die Knie wird es eng und die Füße müssen brav nebeneinander stehen, um unter die zweite Sitzreihe zu passen. Ganz hinten, unter dem Kofferraumboden wartet dann wieder ein bisschen versteckter Stauraum. Senken sich alle umlegbaren Rücklehnen zu Boden, passen 1.461 Liter Gepäck in den 5+2-Sitzer. Harte Reste Die Materialwahl und Verarbeitung geht in Sachen Innenraum beim Journey in Ordnung - auch die Amis setzen zunehmend auf Hochwertigkeit. Unterschäumte Oberflächen schützen das Armaturenbrett vor Kratzern, nur die Deckel der Handschuhfächer schmücken sich noch mit dem guten alten Hartplastik-Charme. Das obere Handschuhfach wird dabei serienmäßig von einem Abzweig der Klimaanlage mit Frischluft versorgt und kann so Getränke runterkühlen. Die Instrumente sind klar und schick und passen somit gut ins Gesamtbild. An die Dimensionen des Fahrzeugs mit seinem steil abfallenden Blech rundum muss man sich erst gewöhnen, aber als Einparkhilfe gibt es optional eine empfehlenswerte Rückfahrkamera. Genau richtig Was erwarten wir von einem Ami? Vor allen Dingen ein softes Fahrwerk und weiche Quietsche-Reifen. Aber schon in der ersten schnell gefahrenen Kurve merken wir: Der Journey wurde kompromisslos auf europäischen Geschmack abgestimmt. Das Wanken hält sich für den hohen Wagen sehr in Grenzen, die Straßenlage ist fest und sicher. Dabei kommen Schlaglöcher und Straßenrisse nicht nennenswert zu den Insassen durch. Gelenkt wird präzise und die Bremsen greifen richtig giftig zu.
VW dreht frei Angetrieben wird unser Journey von einem 140-PS-Pumpe-Düse-Diesel von VW. Das 2,0-Liter-Aggregat lässt sich zu einem maximalen Drehmoment von 310 Newtonmeter hinreißen und klingt bei der Arbeit nach klassischem Diesel. An Schalldämm-Maßnahmen hat Dodge anscheinend gespart. Aber zum kantigen Ami passt dieses Geräusch ganz gut. In recht gemütlichen 11,8 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, bei 182 km/h rückt der Geschwindigkeits-Zeiger nicht mehr weiter. Schließlich muss der Motor je nach Wagenaussattung bis zu zwei Tonnen Gewicht bewegen. Ganz klar: Der 2,0-Liter-Diesel ist das Richtige für den Familien-Transporter, eine sportliche angehauchte Fahrweise lässt er nicht zu. 7,0 Liter Diesel werden auf 100 Kilometer verarbeitet, in der Stadt zeigt uns der Bordcomputer einen Durst von 9,2 Liter an. Auch hier: Doppelkupplungsgetriebe Unser Journey ist mit einem neuen Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (DKG) von Getrag unterwegs. Mit Macht scheint sich diese Getriebeart durchzusetzen - zu Recht. Auch im Dodge erfolgt der Geschwindigkeitsaufbau ohne Zugkraft-Unterbrechung, der nächste Gang ist jeweils vorab eingelegt. Allerdings sollte niemand meinen, dass ein DKG gleichzusetzen ist mit Sport. Auch das moderne Schaltwerk macht aus dem moderaten Motor kein Spurt-Aggregat. Aber es macht Spaß, sich sorglos und ohne Ruckeln die Gänge wählen zu lassen. Wer es ein wenig zügiger angehen lassen will, kann die Stufen auch über die manuelle Schaltgasse per Hand einlegen. Was kostet der Neue? Das aufregendste an dem Crossover-SUV ist der Preis: 25.790 werden für die Dieselvariante mit manuellem Schaltgetriebe fällig. Der billigste Ford S-Max mit 140-PS-Diesel schlägt mit 30.500 Euro zu Buche, der Renault Espace mit 130-PS-Diesel ist mit 30.150 Euro dabei und für den Peugeot 807 mit 136-PS-Diesel werden 29.750 Euro aufgerufen. Und wie sieht es beim VW Sharan mit identischem Motor wie im Dodge aus? Ab 31.575 Euro wechselt der Volkswagen den Besitzer. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis zieht der Ami allen davon.
Antrieb: | Frontantrieb |
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Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Doppelkupplungsgetriebe |
Motor Bauart: | Turbodiesel mit Pumpe-Düse-Einspritzung |
Hubraum: | 1.968 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 4 |
Leistung: | 103 kW (140 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 310 Nm bei 1.7502.500 UPM |
Der laute und nicht übermäßig spritzige Motor kommt mit dem Wagen zurecht, auch nach langer Fahrt nervt er kaum. Damit ist der Dodge Journey kein wilder Mix, sondern ein gelungener, klar strukturierter Wagen - und das zu einem auffallend gutem Preis.
Quelle: auto-news, 2008-06-25
Autoplenum, 2010-05-20
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