So war es gedacht: Der Smart ed (electric drive) im Test
Testbericht
Monaco, 13. Januar 2010 - Fürst Albert II. von Monaco will ihn unbedingt in seinem kleinen Stadtstaat haben: den neuen Smart electric drive (ed). Zehn Exemplare des bereits in Produktion befindlichen elektrischen Flitzers sollen demnächst von öffentlichen Einrichtungen in Monaco genutzt werden - wer sich ein Elektrofahrzeug kauft, dem wird der Anschaffungspreis vom Fürstentum großzügig mit bis zu 9.000 Euro subventioniert. Und Strom kann beispielsweise in Parkhäusern kostenlos gezapft werden. Wie schlägt sich nun der elektrische Smart, der nun so herzlich willkommen geheißen wird?
Nur innen zu unterscheiden Äußerlich ist der Smart ed halt ein Smart, das elektrisch betriebene Modell unterscheidet sich kaum von seinen Geschwistern mit Verbrennungsmotor, nur das Endrohr fehlt. Auch aus der Kabine gibt es nicht viel Neues zu vermelden: Die großzügigen Platzverhältnisse für die beiden Passagiere bleiben genauso erhalten wie der Kofferraum - unter dessen Boden jetzt der Elektromotor surrt. Die Stielaugen-Anzeigen auf dem Armaturenbrett verraten das Strom-Herz des Smart: Die linke zeigt den Batterie-Füllstand in Prozent, die rechte gibt Auskunft darüber, ob die Batterie gerade ge- oder entladen wird.
Gut angepasst Die Lithium-Ionen-Batterie des Smart ed liegt mittig unter dem Fahrzeugboden des Wagens, was für einen tief liegenden Schwerpunkt sorgt. So legt sich der Kleine sauber in die Kurve und kommt dank gut abgestimmter Dämpfer auch mit Bodenwellen problemlos zurecht. Die Lenkung ist erfreulicher Weise nicht zu leichtgängig und ermöglicht präzises Arbeiten. Nur die Bremsen kommen uns knorpelig vor: Sie wollen kräftig getreten werden, als wenn man erst einen Anfangswiderstand überwinden müsste. Auch lassen sie sich nicht so fein dosieren - ein Problem, welches wir immer wieder bei Autos mit Rekuperationssystem feststellen.
Endlich elektrisch Der Smart sollte eigentlich als Elektroauto debütieren - aber dazu war es 1998 anscheinend noch zu früh. Jetzt ist die Technik weiter und der Stadtwagen bekommt den Antrieb, für den er von Anfang an konzipiert war. Der Elektromotor bezieht seine Energie von einer modernen Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 16,5 Kilowattstunden. Diese wird vom amerikanischen Elektroauto-Spezialisten Tesla zugeliefert und ermöglicht dem Triebwerk eine Leistung von 30 Kilowatt (41 PS). Ab Start stehen 120 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung - mehr als genug für den kleinen Wagen. Allerdings haben die Smart-Ingenieure den Stromer mit einer vorsichtig agierenden Regeltechnik versehen: Treten wir ganz vorsichtig aufs Gas, passiert nichts, treten wir heftig, rollt der "ed" sanft los. Dann spult er sich zügig und seidig in höhere Geschwindigkeits-Regionen: 60 km/h sind nach 6,5 Sekunden erreicht. Da es nur einen einzigen Vorwärtsgang gibt, entfällt auch das bei ungeübten Smartfahrern häufig zu beobachtende "Schaltnicken". Und wegen des leisen E-Motor-Surrens kommt einem die Geschwindigkeit langsamer vor, als sie tatsächlich ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 100 km/h begrenzt.
135 Kilometer Reichweite Die Reichweite des Smart ed gibt der Hersteller mit 135 Kilometer an. Da man bei Smart um die Ängste der Kunden, den Wagen zu schnell "leer zu fahren", weiß, soll die tatsächliche Reichweite sogar noch um ein paar Kilometer höher liegen. Der Großversuch mit 100 elektrischen Smarts der ersten Generation in London hat ergeben, dass die Fahrer ihren Wagen schnell kennen lernen und nach kurzer Zeit genau einschätzen können, wann wieder eine Ladestation gebraucht wird. Ein vollständiger Ladevorgang dauert an der 230-Volt-Steckdose acht Stunden, an einer öffentlichen Strom-Zapfsäule sollen sieben Stunden reichen. Ein Ladevorgang soll in Deutschland mit zirka zwei Euro zu Buche schlagen. Um die Lebensdauer des Energiespeichers zu erhöhen, wird der Akku nie vollständig entladen. Bis zu welchem Porzentsatz er entladbar ist, bleibt ein Betriebsgeheimnis von Tesla und Smart. Jedenfalls gibt der Hersteller eine minimale Akku-Lebensdauer von vier Jahren an. Und die Batterie ist die teuerste Komponente des Autos: Über 10.000 Euro kostet ein Speicher momentan.
Es entwickelt sich Während viele Hersteller auf Messen mit Elektroauto-Studien glänzen, wird der Smart ed seit dem 17. November 2009 im französischen Werk in Hambach tatsächlich gebaut. Ab dem 17. Dezember 2009 kommen die Wagen auf die Straße - allerdings erstmal nur 1.000 Exemplare für Großkunden, die das Fahrzeug im echten Einsatz testen. Ab 2012 kann der Smart ed dann auch von Privatkunden gekauft werden. Bis dahin wird hoffentlich auch der Akkupreis in annähernd bezahlbare Regionen sinken. Zudem fehlt es noch an der nötigen Lade-Infrastruktur. Zwar haben über 50 Prozent aller Smart-Kunden eine Garage, aber der normale Stadtneurotiker, für den der kleine Elektriker gedacht ist, parkt auch gerne mal an der Laterne. Viele Details rund ums Laden wurden vereinfacht: So bekommt der Kunde beispielsweise nur die Rechnung von seinem persönlichen Energieversorger, egal, wo er seinen Strom bezieht. Der Ladevorgang lässt sich beispielsweise aus der Ferne stilvoll per iPhone überwachen. Fürst Albert hat auf jeden Fall die Zeichen der Zeit erkannt: Der Smart ed ist ideal für lokal emissionsfreies Vorankommen in der Stadt - der Wagen wird nicht nur in Monaco gut ankommen.
Nur innen zu unterscheiden Äußerlich ist der Smart ed halt ein Smart, das elektrisch betriebene Modell unterscheidet sich kaum von seinen Geschwistern mit Verbrennungsmotor, nur das Endrohr fehlt. Auch aus der Kabine gibt es nicht viel Neues zu vermelden: Die großzügigen Platzverhältnisse für die beiden Passagiere bleiben genauso erhalten wie der Kofferraum - unter dessen Boden jetzt der Elektromotor surrt. Die Stielaugen-Anzeigen auf dem Armaturenbrett verraten das Strom-Herz des Smart: Die linke zeigt den Batterie-Füllstand in Prozent, die rechte gibt Auskunft darüber, ob die Batterie gerade ge- oder entladen wird.
Gut angepasst Die Lithium-Ionen-Batterie des Smart ed liegt mittig unter dem Fahrzeugboden des Wagens, was für einen tief liegenden Schwerpunkt sorgt. So legt sich der Kleine sauber in die Kurve und kommt dank gut abgestimmter Dämpfer auch mit Bodenwellen problemlos zurecht. Die Lenkung ist erfreulicher Weise nicht zu leichtgängig und ermöglicht präzises Arbeiten. Nur die Bremsen kommen uns knorpelig vor: Sie wollen kräftig getreten werden, als wenn man erst einen Anfangswiderstand überwinden müsste. Auch lassen sie sich nicht so fein dosieren - ein Problem, welches wir immer wieder bei Autos mit Rekuperationssystem feststellen.
Endlich elektrisch Der Smart sollte eigentlich als Elektroauto debütieren - aber dazu war es 1998 anscheinend noch zu früh. Jetzt ist die Technik weiter und der Stadtwagen bekommt den Antrieb, für den er von Anfang an konzipiert war. Der Elektromotor bezieht seine Energie von einer modernen Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 16,5 Kilowattstunden. Diese wird vom amerikanischen Elektroauto-Spezialisten Tesla zugeliefert und ermöglicht dem Triebwerk eine Leistung von 30 Kilowatt (41 PS). Ab Start stehen 120 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung - mehr als genug für den kleinen Wagen. Allerdings haben die Smart-Ingenieure den Stromer mit einer vorsichtig agierenden Regeltechnik versehen: Treten wir ganz vorsichtig aufs Gas, passiert nichts, treten wir heftig, rollt der "ed" sanft los. Dann spult er sich zügig und seidig in höhere Geschwindigkeits-Regionen: 60 km/h sind nach 6,5 Sekunden erreicht. Da es nur einen einzigen Vorwärtsgang gibt, entfällt auch das bei ungeübten Smartfahrern häufig zu beobachtende "Schaltnicken". Und wegen des leisen E-Motor-Surrens kommt einem die Geschwindigkeit langsamer vor, als sie tatsächlich ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 100 km/h begrenzt.
135 Kilometer Reichweite Die Reichweite des Smart ed gibt der Hersteller mit 135 Kilometer an. Da man bei Smart um die Ängste der Kunden, den Wagen zu schnell "leer zu fahren", weiß, soll die tatsächliche Reichweite sogar noch um ein paar Kilometer höher liegen. Der Großversuch mit 100 elektrischen Smarts der ersten Generation in London hat ergeben, dass die Fahrer ihren Wagen schnell kennen lernen und nach kurzer Zeit genau einschätzen können, wann wieder eine Ladestation gebraucht wird. Ein vollständiger Ladevorgang dauert an der 230-Volt-Steckdose acht Stunden, an einer öffentlichen Strom-Zapfsäule sollen sieben Stunden reichen. Ein Ladevorgang soll in Deutschland mit zirka zwei Euro zu Buche schlagen. Um die Lebensdauer des Energiespeichers zu erhöhen, wird der Akku nie vollständig entladen. Bis zu welchem Porzentsatz er entladbar ist, bleibt ein Betriebsgeheimnis von Tesla und Smart. Jedenfalls gibt der Hersteller eine minimale Akku-Lebensdauer von vier Jahren an. Und die Batterie ist die teuerste Komponente des Autos: Über 10.000 Euro kostet ein Speicher momentan.
Es entwickelt sich Während viele Hersteller auf Messen mit Elektroauto-Studien glänzen, wird der Smart ed seit dem 17. November 2009 im französischen Werk in Hambach tatsächlich gebaut. Ab dem 17. Dezember 2009 kommen die Wagen auf die Straße - allerdings erstmal nur 1.000 Exemplare für Großkunden, die das Fahrzeug im echten Einsatz testen. Ab 2012 kann der Smart ed dann auch von Privatkunden gekauft werden. Bis dahin wird hoffentlich auch der Akkupreis in annähernd bezahlbare Regionen sinken. Zudem fehlt es noch an der nötigen Lade-Infrastruktur. Zwar haben über 50 Prozent aller Smart-Kunden eine Garage, aber der normale Stadtneurotiker, für den der kleine Elektriker gedacht ist, parkt auch gerne mal an der Laterne. Viele Details rund ums Laden wurden vereinfacht: So bekommt der Kunde beispielsweise nur die Rechnung von seinem persönlichen Energieversorger, egal, wo er seinen Strom bezieht. Der Ladevorgang lässt sich beispielsweise aus der Ferne stilvoll per iPhone überwachen. Fürst Albert hat auf jeden Fall die Zeichen der Zeit erkannt: Der Smart ed ist ideal für lokal emissionsfreies Vorankommen in der Stadt - der Wagen wird nicht nur in Monaco gut ankommen.
Technische Daten
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Motor Bauart: | Elektromotor |
Preis
Neupreis: Leasingrate: 700 € (Stand: Januar 2010)Fazit
Endlich ist es soweit: Der Smart kommt in größerer Stückzahl als Elektromobil. Motorisierung und Reichweite gehen für den Stadtverkehr vollkommen in Ordung. Das Fahrwerk kommt mit dem durch die Lithium-Ionen-Batterie verursachten Mehrgewicht gut zurecht.Allerdings gibt es den Wagen erst ab 2012 in Großserie - dann in der nächsten Modell-Generation mit neuer Batterie. Bis dahin ist der Smart ed ein extrem teurer Stromer für einen exklusiven Kundenkreis.
Testwertung
Quelle: auto-news, 2010-01-13
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