Skoda Scala - Große Oper
Der Skoda Scala löst den Rapid ab. Das Kompaktmodell ist eine komplette Neuentwicklung, bei der die Techniker vor allem auf Kundenwünsche gehört haben: möglichst viel Raum und ein komfortableres Fahrwerk.
Skoda hat aus seinen "Simply Clever" Ideen fast schon einen Kult entwickelt. Dabei handelt es sich um kleine Extras, die das Leben des Autofahrers einfacher machen. Legendär sind die Regenschirme in den Türen oder der Eiskratzer in der Tankklappe. Der ist beim Rapid-Nachfolger Scala natürlich dabei. Neu sind eine elektrische Heckklappe und eine schwenkbare Anhängerkupplung, die per Knopfdruck im Kofferraum elektrisch entriegelt wird. Auch sonst schlägt der Scala ein neues Kapitel in der Skoda Historie auf. Die tschechische VW-Tochter setzt zwar immer noch auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, streift aber zunehmend das Image der praktikablen, eher nüchternen Fahrzeuge ab und bringt mehr Luxus ins Spiel.
Dieses Konzept ist beim ersten Blick auf das ansehnliche Heck sichtbar. Der Modellschriftzug ist in einzelnen Buchstaben aufgebracht und Leuchten schimmern in 3D-Optik. Optional sind eine verlängerte Heckscheibe, ein Glaspanoramadach und Voll-LED-Scheinwerfer erhältlich. Die LED-Blinker am Heck wischen bei der Fahrtrichtungsanzeige nach außen - eine Anleihe vom Premiumverwandten Audi. Die Scheinwerfer haben auf Wunsch LED-Abblend- und -Fernlicht sowie Kurvenlicht. Ein Spurhalteassistent und Frontradarassistent mit City-Notbremsfunktion sind serienmäßig und optional ist ein Toter Winkelwarner erhältlich. "Der Scala ist das sicherste Auto seiner Klasse", freut sich Technikvorstand Christian Strube.
Beim Scala ist auch im Innenraum große Oper angesagt. Das Kompaktmodell basiert auf dem MQB-A0-Baukasten, der eigentlich für den VW Polo vorgesehen ist, also eine Klasse kleiner als der tschechische Golf Gegner. Der ist 4,36 Meter lang und damit 58 Millimeter breiter als der Vorgänger Rapid. Vorne ging der Überhang um 34 Millimeter zurück, während er am Heck um 45 Millimeter zulegte. Der Radstand ist um 47 Millimeter gewachsen und misst jetzt 2.649 Meter. "Wir haben aus dem MQB A0 das Mögliche herausgeholt", erklärt Entwicklungsvorstand Christian Strube.
Eine erste Sitzprobe zeigt, dass sich diese Ausmaße auch in einem sehr guten Raumangebot auswirken: Im Fond haben auch großgewachsene Erwachsene locker Platz und das Kofferraumvolumen ist um mehr als 50 Liter auf 627 Liter gewachsen, bei umgelegten Rückbanklehnen sind es 1.410 Liter. Auch vorne geht es dank des neuen Cockpits luftig zu. Der Infotainment-Monitor ist 9,2 Zoll groß und die virtuellen Rundinstrumente werden auf einem 10,5 Zoll Display dargestellt. Das virtuelle Cockpit gibt es jetzt in fünf verschiedenen Ansichten. Das gesamte Infotainmentsystem kann drahtlos auf den neuesten Stand gebracht werden. Das betrifft vor allem die Optik der Bedienoberfläche, aber auch Softwarefehler werden so ausgemerzt. Die Spracheingabe findet jetzt online mit Hilfe eines Servers statt und ein Wlan-Hotspot sorgt für einen Internetzugang. Neben dem großen Monitor hat Skoda auch noch acht und 6,5 Zoll-Bildschirme im Angebot, bei denen mit Apple CarPlay und später auch Google Auto zum Beispiel eigene Navigationsapps, wie Waze genutzt werden können. Interessanterweise setzt Skoda wie Apple bei den Anschlüssen auf den USB C-Standard.
Bei den Motoren haben sich die Tschechen bei VW bedient. Zum Marktstart im Mai 2019 zu Preisen ab etwa 17.000 Euro stehen fünf Aggregate zur Verfügung. Drei TSI-Benziner mit 70 kW / 95 PS bis hin zu 110 kW / 150 PS, einen 1.6 TDI mit 85 kW / 115 PS und Ende des Jahres den 1.0 G-Tech mit 66 kW / 90 PS, der mit CNG-Gas betrieben wird.
Das Standardfahrwerk ist deutlich kommoder abgestimmt als beim Rapid. "Das war Kundenwunsch", erklärt Technikchef Christian Strube. Als Option gibt es adaptiver Dämpfer, bei denen die Karosserie per se um 15 Millimeter tiefer liegt, als beim Stahlfahrwerk. Allerdings sind nur zwei Fahrmodi anwählbar: "Normal" und "Sport" zur Auswahl. Damit ist diese Ausstattungsoption in der Produktion günstiger, was in diesem preissensitiven Segment wichtig ist.
Quelle: Autoplenum, 2018-12-06
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