Porsche Boxster Spyder im Test: Der Schönwetter-Roadster
Schneller beim Sprint Der 3,4-Liter-Boxermotor bringt es im Spyder auf 320 PS und 370 Newtonmeter, das sind zehn Pferdestärken und zehn Newtonmeter mehr als beim Boxster S. Das Plus an Leistung und Drehmoment ist zwar im Alltag kaum zu spüren, sorgt aber zusammen mit dem um 80 Kilogramm reduzierten Karosseriegewicht für verbesserte Sprintwerte. Statt in 5,3 Sekunden geht es nun binnen 5,1 Sekunden von null auf Tempo 100. Mit 267 km/h Höchstgeschwindigkeit muss sich der Spyder dem Boxster S in dieser Disziplin jedoch überraschenderweise um sieben km/h geschlagen geben. Herrliches Röhren Ansonsten fühlt man sich im Boxster Spyder, wie man sich in einem Porsche eben fühlt: Der reinrassige Sportwagen lässt auf dem Asphalt kaum Wünsche übrig, überzeugt durch guten Durchzug auch bei Tempo 200 und betört - in Kombination mit dem aufpreispflichtigen Sportauspuff - durch herrlich röhrenden Sound. Das Sechsgang-Schaltgetriebe ist sehr knackig, erfordert aber einiges an Kraftaufwand. Für 2.945 Euro extra können Kunden das Porsche Doppelkupplungsgetriebe PDK ordern. Erinnerung an den James-Dean-Porsche Optisch stellt der Boxster Spyder eine Reminiszenz an den legendären Porsche 550 Spyder von 1953 dar. Dieser Zweisitzer war der erste speziell für den Renneinsatz entwickelte Sportwagen aus Zuffenhausen. Traurige Berühmtheit erlangte der 550 Spyder dadurch, dass James Dean in solch einem Fahrzeug tödlich verunglückte. Der flachen Karosserie des 550 Spyder folgend besitzt der Boxster Spyder niedrigere Seitenscheiben. Auffälligstes Merkmal ist jedoch das modifizierte, nun deutlich muskulöser wirkende Heck. Neben einem festmontierten Spoiler unterscheiden ihn vor allem die markanten Hutzen hinter Fahrer- und Beifahrersitz von seinen Geschwistern.
Knapp geschnittenes Verdeck Die dritte Variante neben Boxster und Boxster S ist aber vor allem fürs Offenfahren konzipiert. Das äußerst knapp geschnittene Stoffverdeck dient lediglich als Sonnen- und Wetterschutz. Komplett wasserdicht ist es nicht, weshalb vom Besuch einer Waschstraße abgesehen werden sollte. Ab Tempo 140 sind bei geschlossenem Dach zudem laute Windgeräusche zu ertragen. Das Öffnen und Schließen des Verdecks ist zwar nur von Hand möglich, doch nach wenigen Malen Übung gelingt das so zügig und problemlos, dass ein paar dunkle Wolken am Himmel nicht gleich ein geschlossenes Dach zur Folge haben. 7.000 Euro teurer als ein Boxster S Für den Boxster Spyder verlangt Porsche mindestens stolze 64.118 Euro. Das sind über 7.000 Euro mehr als für einen Boxster S fällig werden. Vergleichbar motorisierte Roadster gibt es aber schon für deutlich weniger Geld. So ist etwa der 328 PS starke Nissan 370Z für fast 23.000 Euro weniger zu haben. Doch für einen Porsche muss man immer etwas mehr Geld in die Hand nehmen.
Antrieb: | Heckantrieb |
---|---|
Anzahl Gänge: | 6 |
Getriebe: | Schaltgetriebe |
Motor Bauart: | Boxermotor mit Benzin-Direkteinspritzung |
Hubraum: | 3.436 |
Anzahl Ventile: | 4 |
Anzahl Zylinder: | 6 |
Leistung: | 235 kW (320 PS) bei UPM |
Drehmoment: | 370 Nm bei 4.750 UPM |
Quelle: auto-news, 2010-11-19
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