Renault Zoe Z.E. 40 - Ausgedehnt
Optisch hat sich durch die kleine Modellauffrischung nicht viel verändert. Allein das Akkupaket wurde mit einer Kapazität von 41 kWh statt der der bisherigen 22 kWh nahezu verdoppelt - doch keiner sieht‘s. 400 Kilometer Maximalreichweite - das bietet im Segment der kleinen Elektroautos derzeit kein anderes Modell. VW E-Golf, BMW i3, Nissan Leaf und Co. geht bereits deutlich früher die Puste aus. Bereits vor der Reichweitenverlängerung war der Renault Zoe eine große Nummer auf dem Markt - sein Marktanteil liegt bei rund 25 Prozent. "Deutschland ist unser wichtigster europäischer Markt nach Frankreich, wo Renault der absolute Marktführer in Sachen elektrischer Mobilität ist", erläutert Eric Feuntun, Kopf des Bereichs Elektroantriebe bei Renault.
Bisher hatte abgesehen von Nobelanbieter Tesla kein Hersteller ein Fahrzeug mit beruhigender Realreichweite im Programm. Egal ob Smart Fortwo ed, BMW i3 oder Nissan Leaf - in der Realität ging jedem nach rund 150 Kilometern der Saft aus und es musste schnellstens nachgeladen werden. BMW und VW verlängerten ihre Reichweiten von i3 und E-Golf jüngst auf bis zu 300 Kilometer; Nissan bietet 250 km und Opel kündigt mit seinem Ampera-e für das kommende Jahr sogar bis zu 500 km an. Technisch ist der 4,09 Meter lange Renault Zoe nur rudimentär mit dem Weltmarktführer Leaf von Konzerntochter Nissan verwandt. Zwar dreht sich im Vorderwagen der gleiche Elektromotor, doch der Renault Zoe kommt ebenso wie seine Batterietechnik (Lithium-Ionen-Technik von LG Chem) aus französischer Produktion und basiert auf der Plattform des eingestellten Renault Modus. Das neue 41-kWh-Akkupaket hat das gleiche Volumen wie die schwächere Batterie und wiegt knapp 20 Kilogramm mehr. "Diese Plattform erlaubt uns keine größeren Abmessungen und so mussten wir damit auskommen, was wir haben", erklärt Feunteun, "die größten Verkaufssteigerungen versprechen wir uns damit in Deutschland, da hier die 4.000-Euro-Prämie existiert und der Reichweitenzuwachs für Aufmerksamkeit sorgen wird."
Aufgrund eines patentierten Ladegeräts soll der Renault Zoe Z.E. 40 schneller als viele andere wieder zu Kräften kommen. In einer halben Stunde kann der Franzose für weitere 80 Kilometer nachtanken. Wenn an einer Autobahn ein Schnellladegerät zur Verfügung steht, erstarkt der Fünftürer in 30 Minuten sogar für weitere 120 Kilometer elektrischer Reichweite. Mit dem neuen Z.E.-40-Akkupaket steigt die Motorleistung von bisher überschaubaren 43 kW / 65 PS auf deutlich sinnvollere 68 kW / 92 PS. Unverändert bleibt dabei leider die überschaubare Höchstgeschwindigkeit von dünnen 135 km/h und das mäßige Spurtniveau 0 auf Tempo 100 in trägen 13,2 Sekunden. Das maximale Drehmoment von 220 Nm steht zwischen 250 und 3.000 U/min zur Verfügung.
Unterwegs in der edlen Topversion Renault Zoe Bose Edition sorgt erst einmal die Anzeige des Bordcomputers für Beruhigung bei Fahrer und Insassen, denn hier stehen nach ein paar gefahrenen Minuten nicht 170 Kilometer Reichweite, sondern stattliche 300 Kilometer, die der Zoe bei sommerlichen Temperaturen im Alltagsverkehr schafft. Selbst im Winter soll die Normreichweite von in Aussicht gestellten 403 Maximalkilometern nicht unter die Hälfte fallen. Für die entsprechende Reiseplanung sorgt beim vernetzten Zoe eine entsprechende App, wo sich Ladesäulen, Ladezeiten und weitere technische Details jederzeit ablesen lassen. So lässt sich per Smartphone auch die Innenraumtemperatur vor dem Start konditionieren, sodass die Batterie hierfür während der Fahrt keine Energie verschwenden muss.
Im reinen Fahrbetrieb hat sich im 1,5 Tonnen schweren Renault Zoe Z.E. 40 kaum etwas geändert. Ein Gang nach vorne, ein Gang nach hinten und per Druck auf das Gas zischt der Zoe nahezu geräuschlos von dannen, ehe es bei mittleren Tempi träger wird. Dabei ist die Rekuperation bei gelupftem Gasedal schwächer, als man es von anderen Elektromodellen kennt. Der Antritt ist wie bei allen Elektromobilen überaus flott, doch der Renault ist kein echter Spaßmacher. Dafür ist die Motorleistung zu dünn und das Gewicht zu hoch. Auch die indirekte Lenkung hat ihren Anteil daran, dass der Zoe als wendiger Einkaufshelfer taugt, aber auf Landstraßen und gerade bei flotten Tempi viele Wünsche offenlässt. Je flotter es in den Kurven wird, umso mehr machen sich die Proportionen mit seinem hohen Aufbau und der schmalen Karosserie bemerkbar.
Im Innenraum zeigt sich, dass das meiste Geld in die Batterien gegangen ist, denn wirklich wertig und gefällig wirkt der Renault Zoe auch nach seiner Modellpflege nicht. Überall fingern die Hände an preiswert anmutenden Hartplastikoberflächen herum, die zudem Verarbeitungsmängel offenbaren. Besser sieht es beim Platzangebot aus, denn vier Personen ist eine Fahrt im Zoe allemal zuzumuten und wenn die Fondpassagiere rank und schlank sind, können es im Fond sogar drei Personen sein. Das Laderaumvolumen liegt bei 338 Liter. Umklappen lässt sich die Rückbank jedoch nur als Ganzes - dann gibt es 1.225 Liter Stauraum. Mit der schächeren 22-kWh-Batterie startet der Renault Zoe bei stattlichen 30.100 Euro. Die mehr als sinnvolle Reichweitenverlängerung mit dem 41-kWh-Paket kostet weitere 2.800 Euro. So liegt das Topmodell Zoe Z.E. 40 Intens Edition Bose bei üppigen 37.400 Euro. Wer auf Bose-Sound und Ledersitze verzichten kann, bezahlt jedoch mindestens 34.700 Euro. Herausfahren lässt sich so ein Preis mit günstigen Elektrobetankungen nicht. Schließlich kostet ein gut ausgestatteten Renault Clio Intens TCe 120 nicht einmal 18.000 Euro - gut die Hälfte.
Antrieb: | Front |
---|---|
Getriebe: | Eingang |
Motor Bauart: | Elektromotor |
Hubraum: | - |
Quelle: Autoplenum, 2016-12-06
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