7. März 2016
Frankfurt/Main, 7. März 2016 - Einen 3,60-Meter-Winzling mit kecken Sportschürzen vorn und hinten, Doppel-Auspuff und Diffusor sieht man wirklich nicht alle Tage. Und wenn, dann meistens vom Tuner nachgerüstet. Doch für den Kia Picanto gibts diese dynamische Optik schon ab Werk. "Sport-Paket" nennt der Hersteller das Set von Anbauteilen und ruft 390 Euro dafür auf. Diese Zusatzausstattung ist allerdings nur in Kombination mit einem 85 PS starken 1,2-Liter-Benziner und Schaltgetriebe zu haben. Ob sich diese Zusammenstellung lohnt, haben wir mit einem Picanto Fünftürer getestet.
Auf Wunsch mit Lenkradheizung
Das Cockpit unseres Picanto ist ansprechend und funktional gestaltet. Chrom-Details hübschen die Armaturentafel auf. Auffällig ist das gute Platzangebot vorn, dafür bietet der Fond nur sehr wenig Kniefreiheit. Die Sitze sind bequem, nur die Oberschenkelauflage ist etwas zu kurz geraten. Richtig staunen kann man bei der Liste mit der möglichen Komfortausstattung: Hier finden sich Lenkrad- und Sitzheizungen ebenso wie ein Touchscreen-Navi, ein Tempomat, eine Rückfahrkamera und eine Klimaautomatik.
Gut von unten raus
Mit der erwähnten 1,2-Liter-Maschine (es werden für den Picanto noch ein Einliter-Dreizylinder-Otto mit 66 PS sowie eine LPG-Version mit 67 PS angeboten) ist der Kurze in der City flott unterwegs. Der Motor zieht gut von unten raus, beschleunigt aber bei höheren Touren zäh und klingt angestrengt. Auf der Autobahn sind immerhin 175 km/h Spitze drin, das ist für einen Kleinstwagen durchaus ausreichend. Gut: Auch bei Höchstgeschwindigkeit liegt der Picanto sicher in der Spur.
Leichtgängige Lenkung, exakte Schaltung
Die Lenkung agiert leichtgängig und exakt, dadurch lässt sich der kleine Kia im Stadtverkehr und besonders beim Parken gut händeln. Spaß macht es, die Gänge der Fünfgang-Box zu wechseln, das Getriebe lässt sich exakt und auf kurzen Wegen bedienen. Die Federung ist für den Alltag komfortabel genug abgestimmt, Querrillen werden allerdings spürbar nach innen gemeldet.
Ab 8.990 Euro
Der Kia Picanto ist jeweils in der Basislinie "Start" als Dreitürer ab 8.990 und als Fünftürer ab 9.440 Euro zu haben. Der von uns getestete 1.2 CVVT Fünftürer mit Schaltgetriebe kostet in der Top-Ausstattunglinie "Spirit" 13.540 Euro. Dann sind aber schon 15-Zoll-Alus, getönte Fondscheiben und Chromapplikationen an der Karosserie dabei. Aufrüsten lässt er sich (neben dem erwähnten Sportpaket) beispielsweise mit dem "Komfort-Paket" für 850 Euro. Es umfasst LED-Blinker in den Außenspiegeln, ein beheiztes Lederlenkrad und ein Start-Stop-System.
Fazit
Mit dem Sport-Paket sieht Kias Kleinster rassig aus. Der Aufpreis lohnt sich ebenso, wie Geld ins Komfort-Paket zu investieren. Dann kommt auch eine Lenkradheizung mit an Bord - das ist für ein Auto dieser Größe purer Luxus. Der von uns getestete 85-PS-Benziner bringt den Picanto spritzig voran, auch wenn ihm bei höheren Drehzahlen etwas die Puste ausgeht. Aber der hauptsächliche Einsatzort des Picanto dürfte ohnehin der Stadtverkehr sein. Dort macht der wendige Kia eine richtig gute Figur.
+ gutes Platzangebot vorn, 1,2-Liter-Benziner spritzig vom Start weg, exakte Schaltung
- zu kurze Oberschenkelauflage der Vordersitze, wenig Kniefreiheit im Fond